Der Tod lacht

Im November ist der Tod immer nahe — in Form der Novemberdepression lacht er uns an. Hier ein Buch zum Zurücklachen.

Die Anatomie hat in der Öffentlichkeit einen schweren Stand. Erstens ist sie eine Wissenschaft mit viel Latein, doch sowohl Wissenschaft als auch Latein sind derzeit ganz und gar aus der Mode. Zweitens ist die Anatomie untrennbar mit dem Tod verheiratet. Ohne Tod keine Leichen, ohne Leichen keine Präparate für die nächste Generation dieser Disziplin. Ohne den Tod gäbe es nur Lebendpräparate. Jedenfalls: über die Anatomie lesen will kaum jemand. Nur der Student, der muss. Dass die Anatomie aber spannend für Leser jeglichen Ignoranzgrades sein kann, beweist der Anatom und Dozent Helmut Wicht mit seiner Geschichtensammlung „Anatomische Anekdoten“. Dort schreibt er mit einer fast altmodischen Hingabe an die Schönheit der deutschen Sprache und aus jener klassischen deutschen Seele, die sich ewig fragt nach dem Sein, dem Sinn, und die das Wort „Weltschmerz“ erfunden hat, Deutschlands vielleicht edelsten Export in andere Sprachen.

Das Büchlein besteht aus einer Sammlung kurzer Essays, Gedankengänge und Geschichten auf dickem Papier mit farbigen Illustrationen. Der Inhalt hängt sich lose an die Anatomie an, es geht aber tatsächlich um Menschliches, um Dinge, die man abends mit Freunden am Kamin diskutiert, bei einem Glas Wein, während draußen der Tod des Jahres ansteht, der kalte Regen aufs Dach plätschert. Dieses Buch erklärt zielgenau, warum die nächste Stufe der Evolution der schleimige Arschkriecher sein könnte. Es zeichnet bachkristallklar nach, wie Sigmund Freud von Parasiten zur menschlichen Psyche kam. Es erzählt von Arschbacken und Leoparden im Hirn, der Suche nach der Seele, den Mittelfingern netter alter Damen und von Goethe. Helmut Wicht präsentiert in diesem Buch außerdem die Wahrheit und die Schönheit und tätigt noch nie dagewesene wissenschaftliche Aussagen über deren Hände. Das Buch enthält außerdem eine Karte der USA. Warum? Finden Sie es heraus. Lesen Sie es. Es lohnt sich.

*Das* Novemberbuch 2009

16,95 Euro
100 Seiten
ISBN 978-3-7985-1897-1
Steinkopff-Verlag

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