So, ich fahre in den Urlaub, wie jeden Winter. Auf Amrum war es letztes Jahr zwischen den Feiertagen so voll, wie ich es selbst im Hochsommer nie erlebt habe. Das war mir zu viel. Deshalb fahren wir dieses Jahr in die Brötannje, in der Hoffnung, dass da überhaupt jemand ist, der uns was zu essen verkauft. Wenn nicht: Adieu! Es war schön mit euch. Apropos Essen: Nachdem alle erzählt haben, wie verdammt schwer Muskelmasse zunehmen sei und man dazu unbedingt einen Essenplan brauche, habe ich einen bestellt, aber wohl aufgrund eines Missverständnisses nicht erhalten. Deshalb esse ich gerade einfach das Doppelte. Mein Ziel war, in den vier Wochen bis Weihnachten 5 kg zuzunehmen. Da haben auch alle gesagt, das ginge nicht, da würde man NUR Fett blablubb. Aber in einer Kombination von Fett, Muskelmasse und Scheiße habe ich es problemlos geschafft. Zu Weihnachten also 70 kg. Hat mir beim Ringen am Schwert entscheidende Vorteile gebracht am letzten Fechttraining. Mein Top-Tipp: Nicht auf Leute hören, dass Essen schwierig sei. „Friss das Doppelte!“ oder „Friss die Hälfte!“ sind im Normalbereich vollkommen legitime, funktionierende Anweisungen für alle, die solchen groben Richtlinien folgen können.
Vielleicht erinnert ihr euch noch an mein Talk-Format, das ich dereinst mit Timo regelmäßig machen wollte. Genau, das, bei dem „regelmäßig“ schon an der zweiten Folge scheiterte. Wir wollten das wirklich, aber ach! die Wirklichkeit wollte es uns nicht gestatten mit ihren popligen 24 Stunden pro Tag, ihren mageren 7 Tagen die Woche. Ich habe daher auf Facebook herumgefragt, ob jemand Anderes aus dem Kreis Stuttgart Lust drauf hätte. Alle sagten: nein. Aber ein Facebook-Nein heißt nicht zwangsläufig „Nein!“. Also fragte ich erst Steven Flier und dann Patrick Sauter noch einmal persönlich, in einem schöneren Kontext, in einem Fall mit der einschenkenden Whiskyflasche. Beide sagten ja. Steven zeichnete früher die Speeding-Comics, engagiert sich fürs Glemseck 101 und hat den großen Vorteil, dass er im Kopf so alt und grantig ist, dass ich neben ihm jung, liberal, lesbisch und vegan aussehe. Patrick ist Chefredakteur der MO, Smartphone-Social-Komm-Experte und Fachmann für international anwendbare Antiunterhopfungsstrategien. Top-Leute. Also werden wir im nächsten Jahr einen neuen Anlauf starten, jetzt mit Redundanz. Ich hoffe, wir können diesmal regelmäßig über die Motorradszene sprechen. Es gibt schon zum Jahreswechsel viel zu sagen.
Ich wünsche euch schöne Friss-das-Doppelte-Tage!
// Das Bild hat Patrick am Strand von Doha aufgenommen. Eisgekühlte Shisha!
Wenn euch in der Bretagne niemand was zu essen verkaufen will, macht ihr halt „pêche à pied froid“.
Gute Erholung, es ist so schön dort.
Viel Spaß!
Hey Clemens,
ich habe eine Bruder der in der Bretagne lebt und in der Gastronomie dort selbständig ist, wenn nicht´s geht bezüglich Essen, dann melde Dich und ich gebe Dir die Adresse weiter.
Viel Schbass dort und guten Rutsch
Zu spät! Nach Sylvester hätten wir es brauchen können, da machen sie dort alle dicht.
Das Problem mit den Anweisungen: Bei Menschen mit normal funktionierendem Belohnungssystem befolgt sich FDD tendentiell leichter als FDH. Gratulation zum Siebzger. Ich arbeite gegenwärtig daran, die 7 von oben her zu knacken. Vielleicht läßt sich da mit den Mitteln der Weltraumforschung oder hightechmedizinisch ein schlummerndes Magersuchtsgen temporär aktivieren.
Ein gutes neues 2017. Laß den Gummi unten und den Helm oben!