Die DUH nervt. Aber sie nervt halt manchmal auch die Richtigen.

DUH und ich

Kommentare:

ältere
  • Uwe meinte am 14. November 2018 um 7:22:

    Ist halt auch nur ein Geschäftsmodell das funktioniert. In unserer sozialen Marktwirtschaft darfst du fast alles verkaufen.
    Ich bin mittlerweile müde von diesen ‚Geldverdienern‘ auf anderer Leute Kosten …

  • 3-plus-1 meinte am 14. November 2018 um 12:52:

    Nun ja, ich empfinde die DUH gesamtgesellschaftlich doch mehr wie einen Pickel am Arsch und nicht wie ein sinnvolles Korrektiv. Die picken sich die raus, die sich kaum wehren können anhand eines einzelnen Faktors (hast du ja gut auf Heise beschrieben, Clemens) und tun so als wäre das die Wurzel allen Bösen, um dann ohne Rücksicht auf Verluste und Kollateralschäden bis zum Ende ihren Verbotswunsch durchzudrücken.

    Mich erinnert dieses Vorgehen doch sehr an den GFvG, damals im Bereich der Softwarepiraterie. Der ist in seinen „Glanzzeiten“ auch nicht gegen gewerbliche Kopierer vorgegangen sondern hat mit „Tanja“ Honeypots ausgelegt, um dann hilfsbereite Schüler in die Privatinsolvenz zu klagen. Alles aber auch halbseiden und in Zusammenarbeit mit „Kimble“ selbst als Spreader.

    So ähnlich sehe ich die DUH. Auf der einen Seite halbseidene Finanzierung, fast wie bei Schutzgelderpressung, von den Unternehmen, die der Laden in Ruhe lässt und auf der anderen Seite Klagen nur dort, wo am Ende der steuerpflichtig Beschäftigte betroffen ist, der auch irgendwie „auf Arbeit“ muss. Vereinzelt und über Bande angegriffen, so dass der nicht Sammelklagen kann.

    Hier in Hamburg würde ich von der DUH so z.B. erwarten, dass die natürlich die Fluggesellschaften und Reedereien in Ruhe lassen, aber nicht nur ein PKW-Dieselverbot durchdrücken sondern das auch für die Bahnkunden durchziehen. Also mal eben ein Einfahrverbot für diesellokbespannte Züge aus nicht elektrifizierten Bereichen (Metronom aus Cuxhafen, AKN aus dem Norden). Die Bahn selber würde das ja, genau wie Streiks, kaum treffen denn die Jahreskarten und Jobtickets sind bereits bezahlt.

    Ich kann mir förmlich vorstellen, wie dann ein Jürgen Resch den entsetzten Pendlern ins Gesicht sagen wird, dass das alles nur für die Gesundheit wäre und die getroffene Zielgruppe dann eben außerhalb der Stadt irgendwo in S- und U-Bahn umzusteigen hat und sich ihre Pendelzeiten drastisch verlängern.

    Als noch-nie-Dieselfahrer habe ich deshalb trotzdem Bedenken. Bei eifernden Idealisten ist es doch nie genug und da frage ich mich schon, wann das Motorrad auf der Abschussliste steht oder dann immer die erlaubten Benzin-PKW maximal fünf Jahre alt sein dürfen, die in die Stadt fahren. Klar halte ich eins vor, aber das ist ja nur für die Fälle von Bahnstreiks, Bombenevakuierungen oder den Fall, dass Bäume auf die Gleise fallen. Ein Neuwagen wäre viel zu teuer und so ein Zwang ein übler Schlag zu ständiger Investition eines eigentlich doch Bahnpendlers.

    Einzige Hoffnung, die ich da habe, dass die DUH auch – wie GFvG – eines Tages sich selbst komplett überschätzen, glauben unangreifbar zu sein und sich dann mal mit den Großen anlegen. Mal sehen was dann passiert. Beim GFvG, das gebe ich ganz offen zu, hat mir das Endresultat im Februar 2010 schon ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. :-)=)

  • Volker meinte am 14. November 2018 um 17:48:

    Hmmm. Naja, sagen wir mal so: Vor langer Zeit nämlich am 14.9.2017 sah ich etwas, was irgendwie einen Titel in dieser Art hatte: „Der VW Diesel-Skandal und keiner ist schuld“. Tatsächlich war das vor so langer Zeit, daß der fragliche Beitrag inzwischen wieder „depubliziert“ (=unauffindbar) ist, das schon eine unerhörte Frechheit an sich.

    War schon putzig. Am traurigsten die Leistung dieses Bauerntrampels Andreas Scheuer, seines Zeichens CSU-Generalsekretär. Niederbayern, Automobilindustrie, Arbeitsplätze, Verantwortung, Mia-san-Mia, Melodien für Melonen.

    Herbert Diess, Vorsitzender des Markenvorstands VW-PKW servierte leider auch vergleichsweise leichte Kost, vermutlich deswegen, weil der typische Depp vor der Glotze nicht versteht, was es mit genormten Prüfzyklen, ABE vs. BE, Bauartgenehmigungen, (Re)Homologation, Gewährleistung, dem KBA, Rückrufaktionen, usw. so auf sich hat und warum man in eine ganze Fahrzeugflotte nicht einfach die Harnstoffeinspritzung einer Bastelbude einbauen kann, um die Welt zu retten.

    Niedlich fand ich auch die Aussage, man könne die Besitzer der dreckigen Diesel nicht einfach so immobilisieren („kalt enteignen“). Das möchte ich mal meinem Spezl – nennen wir ihn „Rainer“ – bei der GTÜ sagen, wenn mein Audi bei der AU hypothetischerweise 5% CO emittiert. Der wird die Schultern zucken, mir die Plakette verweigern und ich gehe irgendwann zu Fuß.

    Bzw. der noch bessere Vergleich: Zwei Monate später komme ich wieder zum Rainer, erzähle ihm freudestrahlend, das ich einen Chip auf die Motorsteuerung gelötet und vor den Luftmassenmesser die Strumpfhose meiner Tochter geklemmt habe, den KAT gegen einen obskuren Dosierspender (mit Zuleitungen aus der Faßpumpe in einem nach Katzenpisse riechenden PE-Kanister) tauschte und sehr zuversichtlich sei, damit die Grenzwerte sogar deutlich zu unterschreiten.

    Dem Rainer dürfte vermutlich sogar die Meßsonde zu schade sein, um sie überhaupt in den Auspuff zu klemmen.

    Fakt ist: Bei den fraglichen Dieseln ist die Betriebserlaubnis (die BE) erloschen (Euro-soundso-Norm nicht erfüllt) und deswegen dürfen sie – Überraschung – im Straßenverkehr nicht mehr betrieben werden. Daneben kann man über eine Rücknahme der Homologation (ABE) nachdenken. Aber die Politik ist eh nur Sockenpuppe der (Automobil)Industrie, wie wir spätestens seit der freiwilligen CO2-Selbstbeschränkung wissen.

    Und genau da haben wir das Problem: Niemand „Offizielles“, der meckert, der den Automobilfirmen mit ihrer verlogenen Verschleierungspolitik und den 1001 Sperenzchen wie z. B. Abschalteinrichtungen ordentlich in den Arsch tritt. Jammerschade, daß das ein – sagen wir: etwas schillernder – Verein namens „Deutsche Umwelthilfe“ tun muß, weil unsere dafür eigentlich zuständigen Ministerien sich dafür nicht zuständig fühlen.

    Die räsonieren lieber Maßnahmen, bei denen sich jeder mit etwas mehr Gehirn als in einem Radl Gelbwurscht zusammenreimen kann, daß sie nichts bringen, weil sie nicht weit genug greifen und letztlich auch den komplett Falschen treffen. Und daß immer strengere Normen irgendwann möglicherweise nur zu immer schlaueren Täuschungen führen, weil man einsehen muß, daß Reaktionsgleichungen wie

    15O2 + 2C6H6 ↔ 6H2O + 12Co2 (hier exemplarisch mit Benzol)
    2CO2 ↔ 2CO + O2
    2NO2 ↔ 2NO +O2

    existieren und das Prinzip vom kleinsten Zwang (aka. Gesetz von Le Chatelier). Daher werden wir irgendwann – eher kurz als langfristig – die Verbennertechnik weitestgehend ausgereizt haben und die Lösung besteht einfach darin, daß immer mehr Menschen immer weniger Auto fahren dürfen, wenn uns Schadgase aus dem Auspuff nicht wurscht sind.

    Vielleicht findet sich ja eine wachsende Zahl von Betroffenen in einer Sammelklage zusammen, das würde einem Konzern Beine machen, der kurz nach einer Strafzahlung in Millardenhöhe schon wieder schwarze Zahlen schreibt und sich vermutlich vorfreudig die Hände reibt, beim Geschäft mit nun jetzt endlich sauberen Dieseln, die sich das Konsumvieh als Ersatz für den „alten“ Euro-5-Diesel sicher umgehend gegen ein kleines Zuckerl anschafft.

    Bis dahin geht das schon irgendwie seinen Gang, VW flasht eine neue Firmware rein („an tausenden von Fahrzeugen von tausenden Ingenieuren mit tausenden von Meßgeräten in tausenden Arbeitsstunden getestet und für gut befunden“) und baut notfalls einen Luftglättungssieb in die Airbox. Sache erledigt. Zumindest, bis die Karren eh obsolet werden.

    Und die noch-nie-Dieselfahrer unter uns sollten sich nicht zu sicher fühlen. Die kommen auch noch dran.

    • Clemens Gleich meinte am 14. November 2018 um 18:02:

      Ganz so einfach ist es halt leider nicht, sonst hätte man allen an den Karren fahren können, nicht nur VW. Die Zulassungsvorschrift für die Euronormen war halt: Du musst das hier einhalten unter den Bedingungen des NEFZ. Das taten alle. Auf der Straße sah es dann ganz anders aus. Jetzt gibt es einen realistischeren Zyklus plus Nachkontrollen auf der Straße mit Konformitätsfaktor, weil sich ja draußen die Bedingungen nicht kontrollieren lassen für perfekte Vergleichbarkeit. Mit diesem Kompromiss kann ich rein rechtlich leben. Dass der Bestandsschutz von serienmäßigen Autos ausgehebelt wird, finde ich dagegen kacke. Das ist was Anderes als wenn Dein Audi den TÜV nicht mehr schafft, denn du kannst den ja einfach zuschanden gefahren haben.

    • 3-plus-1 meinte am 14. November 2018 um 21:35:

      Bestandsschutz aushebeln sehe ich auch als großes Problem und noch mehr die „Aktivisten“ in der Bevölkerung, die so etwas mit lauter Stimme fordern und den Eindruck erwecken sie wären die Mehrheit. Die merken gar nicht wie sehr sich die Industrie freut, wenn sich die Konsumenten damit selbst so geißeln.

      Macht das Schule, dehnt die Industrie das mit Lobbyarbeit auch auf andere Bereiche aus. Ich sehe dann schon eine DIH (Deutsche Internet Hilfe) dafür kämpfen, dass Provider – der Sicherheit halber – alte und nicht zertifizierte Rechner aussperren. Die Industrie freut sich dann einen Keks, weil so die Support-Zyklen auch wirklich zum Endkunden durchgedrückt würden und der zum stetigen Neukauf gezwungen wäre (aus „Sicherheitsgründen“ gehakte Smartphones mit LineageOS wären ausgesperrt, iPhones mit abgelaufenem iOS-Support auch). In einer Zeit, wo mit jeder neuen Generation die Preise steigen und nicht – wie früher – fallen, wäre das ja „systemstabilisierend“ … nur der Konsument hat dann die Arschkarte der geplanten Obsoleszenz gezogen.

      Oder bleiben wir beim Abgas. Da steht doch als nächster Feind der DUH der private Kamin auf der Abschussliste. Nur noch zertifizierte Heizanlagen sind dann erlaubt, obszön teuer und per Gesetz in immer kürzeren Abständen auszutauschen. Scheisse nur, wenn dann – wie vor einigen Jahren in NRW – die Strommasten unter der Schneelast umknicken. Dann haben auch wegen dieser Inquisition der Klimakirche die Einfamilienhausbesitzer kein Fallbacksystem mehr und es gibt echte Kältetote.

      Aber das ist den Eiferern ja egal, die ernsthaft behaupten, heute wäre die Luftqualität so schlecht wie nie zuvor. Ehrlich, jedem, der das postuliert, möchte ich mit so viel Schmackes in den Hintern treten, dass es ihn über Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und er in der Zeit landet, als noch Dampflokomotiven fuhren, Autos ohne Kat, Asbest in Bremsscheiben steckte und weltweit der Fallout der oberirdischen Atombombentests runter kam.

  • Volker meinte am 14. November 2018 um 18:20:

    Clemens, ich bin ja auch ein Fan von Bestandsschutz. Deswegen haben wir auch ganz klar die Fahrzeughersteller in der Verantwortung. Ausgehebelt wird der Bestandsschutz de facto schon durch Anhebung der Kfz-Steuer auf ein utopisches Niveau, seinerzeit das Ende vieler nur mit U-KAT nachgerüsteten Autos.

    Und dann hätten wir natürlich den NEFZ auf der einen, Abschalteinrichtungen auf der anderen Seite. Ob sie illegal sind oder nur frivol (weil sie das Thermofenster und andere Tricks voll ausreizen), lassen wir mal dahingestellt. Da hätte dann die Staatsanwaltschaft mit einer Klage womöglich keinen Erfolgt. Aber nur ein wenig Rascheln im Blätterwald kanns ja auch nicht sein. Ich hoffe also, der realistischere Zyklus wird es reißen und uns baldmöglichst vor Augen führen, was mit Verbrennungsmotoren tatsächlich noch geht.

    Wegen der Pfeile meinte ich natürlich die mit zwei spitzen Enden, also entweder U+2194 oder – wenns denn sein muß – auch U+21C4.

  • Clemens Gleich meinte am 14. November 2018 um 18:30:

    I see the problem. Dinge in spitzen Klammern schluckt das System, weil es sich ja um Tags handeln könnte. Musst also bei Bedarf außenrum arbeiten: <-<->> oder ↔ (HTML-Sonderzeichen 8596)

  • Volker meinte am 15. November 2018 um 9:52:

    @Clemens: Muchias Gracias. Du darfst dann gerne meine jetzt obsoleten Postings löschen, damit der Thread wieder ein wenig mehr themengebunden ist. Nein, das empfinde ich nicht als Zensur. 😉

    @3-plus-1: Die „Lobbyarbeit bei alten und nicht zertifizierten Rechnern“ gibt es doch schon längst. Viele W-LAN-Router und DSL-Modems lassen Dich nicht mehr WEP/WPA machen, sondern nur noch WPA2. Damit bist Du mit Deinem alten PC oder Schlaufernsprecher schon draußen. „Wegen der Sicherheit!“.

    Bei news@individual.net hat man ein Serverupdate durchgeführt, für das strengere Defaults für SSL (mithin also NNTPS) wirksam geworden sind. Alle Benutzer von 40tude Dialog sind damit gekniffen und müssen auf NNTP d. h. ohne Transportverschlüsselung zurückfallen.

    Die Stigmatisierung von HTTP wird irgendwann so weit fortgeschritten sein, daß browserseitig nur noch SSL (=HTTPS) unterstützt wird. Woher ich das weiß? Ist einfach nur eine Extrapolation der Tatsache, daß man sich bei Comodo mit einem chrome-basierenden Browser kein Zertifikat mehr ausstellen lassen kann, weil dort die Keygen-Funktion deaktiviert wurde:

    „[…] As of Chrome 49, the keygen function has been disabled by default and digital certificate file types are downloaded instead of installed. While the keygen function can manually be enabled, the custom filetype handling is still removed, therefore installation through Google Chrome is not supported. […]“

    Man muß also irgendeinen Firefox oder IE in der VM bemühen. Einen peinlicheren Knieschuß und Bärendienst am eigentlichen Beweggrund kann ich mir kaum vorstellen.

    Da könnte ich jetzt noch stundenlang vom Leder ziehen (das Kasperltheater mit der Two-/Multi-Factor-Authentication, wo bei Micropayments die TAN-Pflicht wieder aufgeweicht wurde, „der Kunde wollte es so“, die Posse mit der DSGVO, die niemand so recht versteht und alle Lemminge hyperventilieren irgendwelche zusammenkopierten Disclaimer auf ihre Webseite, usw., usf.), ist aber zu unerquicklich und eh nicht zu ändern.

    Ich bin ein Kind von Tschernobyl (auch das ein Paradebeispiel menschlicher Überheblichkeit) und kann mich auch noch sehr gut erinnern, wie die Luft damals im Ruhrpott geschmeckt hat. Wer sich im Jahre 2018 n. Chr. über Luftverschmutzung durch Automobile erbost, der hat sie doch nicht mehr alle.

    Das ist m. M. n. ein ganz ähnliches Businessmodell wie mit Fahrradhelmen, Reflektorlametta, Assistenzsystemen und dem anderen Plunder. Mit Angst läßt sich halt ein supi Geschäft machen.

    Ein Gedanke noch zum famosen NEFZ. Preisfrage (an Physiker und physikaffine Menschen): Wie nennt man ein System, das sich bei geringsten Veränderungen des Anfangszustandes in komplett andere Richtungen entwickelt? Genau: CHAOTISCH.

    Ein Fahrzeug, das bei leichter Abweichung vom Prüfzyklus plötzlich um eine Zehnerpotenz mehr Abgase ausstößt, ist also entweder das Produkt extrem schlechter Ingenieursleistung (also von Chaoten), wurde auf genau dieses eine Ziel hin optimiert bzw. besitzt entsprechende Abschalteinrichtungen (Betrug).

    Mich verwundert sehr, daß sich daraus kein justiziabler Fall entwickeln läßt, wenn schon bei Willenserklärungen (bzw. Mängeln derselben) im BGB die Lehre vom „Lehre vom objektiven Dritten“ bemüht wird, d. h. man aus der Position eines objektiven Dritten einschätzen muß, wie der Erklärende die Erklärung wohl gemeint hat.

    Und wie hat der Erklärende (d. h. die normativen Gremien in der EU) den NEFZ wohl gemeint? Sicher als komplett akademischen Test ohne jeglichen Realitätsbezug, damit Fahrzeughersteller für den Alltagsbetrieb tun und lassen können, was sie wollen.

    • 3-plus-1 meinte am 15. November 2018 um 10:51:

      @Volker
      > Ich bin ein Kind von Tschernobyl (auch das ein Paradebei-
      > spiel menschlicher Überheblichkeit) und kann mich auch
      > noch sehr gut erinnern, wie die Luft damals im Ruhrpott ge-
      > schmeckt hat. Wer sich im Jahre 2018 n. Chr. über Luftver-
      > schmutzung durch Automobile erbost, der hat sie doch nicht
      > mehr alle.

      Du sprichst da was an, was mich zum Nachdenken bringt. Heute ist Gefahr ja mehr ein Gefühl und keine echte Wahrscheinlichkeit. Gerade seit Tschernobyl wurde uns ins Gehirn gehämmert, dass man Radioaktivität nicht sehen, riechen oder schmecken kann und sie dennoch gefährlich ist.

      Mittlerweile ist nun eine Generation herangewachsen, die keinen Smog je gesehen hat, nicht durch die DDR gefahren ist und auch nicht die Zeit der Rußschicht auf den Wänden von den Abgasen und Dampfloks kennt.

      Diese jungen, umweltbewegten Leute können schlechte Luft gar nicht von guter unterscheiden, weil sie nur gute Luft kennen gelernt haben. Die denken Umweltverschmutzung ist wie Radioaktivität. Meine Befürchtung ist, selbst wenn die einen Teich mit Fischen und quakenden Fröschen sehen, ihnen aber jemand erzählt der wäre von Abwässern vergiftet, glauben die das einfach so und bekämpfen dann aggressiv den vereintlichen Verursacher.

      Selbst wenn die dann im Garten auf der Leine die weiße Wäsche im Sommer trocknen ohne, dass die schmutzig wird, packen die weg, dass sich die Luft „dramatisch verschlechtert“ hat, weil man es ihnen sagt. Und weil die dann neben der Angst vor der Unsichtbarkeit der Verschmutzung – wie bei Radioaktivität – auch fest an alternative Medizin glauben, genauer die Homöopathie mit ihrer aberwitzigen Verdünnungstheorie – meinen die dann auch, wenn man einen Stoff als gefährlich einstuft, dass der nicht nur unter den Grenzwert sondern restlos verbannt werden muss. Egal welche Kollateralschäden das dann verursacht.

      Ob das den SUV-Mamis eigentlich klar ist, die Grün wählen? Da steckt dann eine Partei hinter, die wirklich – wenn man sie lässt – am Ende jeglichen Verbrennungsmotor verbieten will. Natürlich nur im Besitz von Bundesbürgern, durchreisende Fahrzeuge bleiben selbstverständlich erlaubt, man ist da ja kultursensibel (und mit Widersprüchen kann man in der kriegszustimmenden Pazifistenpartei ja auch seit geraumer Zeit gut leben).

  • 3-plus-1 meinte am 15. November 2018 um 10:31:

    Ach guck, die aktuelle News passt ja schön zum Thema (und einer Regierung, die das steuerzahlende Volk abgrundtief verachtet):

    https://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundesregierung-plant-offenbar-Massenueberwachung-bei-Diesel-Fahrverboten-4221457.html

    Gefährder oder Innenstädte überwachen, also dafür ist kein Geld da. Armlänge Abstand muss reichen, geht ja nur um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. Aber Ordnungswidrigkeitszahlungen nicht einkassieren? Von einem Klientel, das zahlen kann und durch Berufstätigkeit erpressbar ist? Das geht überhaupt nicht, da ziehen wir alle Stasi-Vollüberwachungsregister! Soll doch der beschissene Kunde für die Verbrechen des Produzenten zahlen.

    Man, wenn das Schule macht, was kommt dann als Nächstes? Schleust der Verfassungsschutz V-Männer in die Bankfilialen ein, die Falschgeld unter die ausgegebenen Scheine mischen, um dann die Bürger mit dem Geldbündel nach Ausgabe voll zu überwachen und bei der ersten Bezahlung hoch zu nehmen und wegen in Umlauf bringens von Falschgeld anzuzeigen?

    Ja ich weiß, die letzte These klingt erst mal absurd, aber in der jetzigen politischen Lage (postsatirisches Zeitalter) glaube ich dass es dann auch da laute Befürworter des Vorgehens aus der Bevölkerung geben wird, die sich entblöden ein „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ in die sozialen Medien zu blasen. Wie heute die DUH-Verteidiger, die auch jetzt schon für den 3L-Lupo-Rentner nur ein hämisches „Mimimi“ übrig haben, weil der dann nicht mehr damit zum Arzt fahren kann.

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