LKW-Maut verdoppelt sich fast

Maut wird zum Dezember erhöht um eine CO2-Abgabe von 200 €/t, was zu fast doppelten Tarifen führt in der Emissionsklasse 1, in der erstmal jeder einsortiert wird, der nichts Anderes beantragt. Zusätzlich gibt es jetzt eine Maut ab über 3,5 t statt erst ab über 7,5 t, ausgenommen sind nur „Handwerkerfahrzeuge“. Das Geld soll „zu 80 %“ (Ricarda Lang) in den Schienenverkehr fließen, der in Deutschland leider dauerhaft staatlich subventioniert werden muss, also nicht selbst tragfähig ist in seiner aktuellen Form. Für die nicht-Mautler: Die Maut wurde für 2023 schon einmal erhöht. Discuss.

Neue Mauttarife

Kommentare:

ältere
  • Heiner meinte am 27. September 2023 um 10:37:

    In der Öffentlichkeit wird das jetzt vielfach so wahrgenommen, als ob das eine neue Schikane der Regierung, vulgo „die GrünInnen“ wäre. Wenn ich mich recht entsinne, ist das aber ein langer Fahrplan, der auch schon von den Vorgängern so beschlossen wurde, oder täusche ich mich?

    • Clemens Gleich meinte am 27. September 2023 um 11:00:

      Das ist ein guter Punkt, hast Du mehr Infos?

      Es ist aber letztlich egal, die Mauterhöhung ist so oder so antisozial, weil sie die Schwachen überproportional belastet. Gleichzeitig ist die erhoffte „Lenkungswirkung“ mehr als fraglich. Wieder mal: kostet viel, bringt nix.

  • Jakob meinte am 27. September 2023 um 16:39:

    Heiner hat recht, das ist schon unter Angela Merkel beschlossen worden, nach den ersten Klimaprotesten: Zu Maut und Mineralölsteuer soll eine mit den Jahren steigende CO2- Abgabe hinzu kommen, in meinem Bekanntenkreis „Gretelsteuer“ genannt.

    Insofern ist das eine Preissteigerung mit langfristiger Ansage, auf die das Transportgewerbe sich einstellen konnte. Ich finde es auch nicht verkehrt, wenn das Geld hauptsächlich in die Schiene fließt. Denn wenn der Schienenverkehr ausgebaut wird und Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert wird (oder noch besser ganz vermieden), dann nützt das auch dem verbleibendem Straßenverkehr, indem es freie Kapazitäten aif der Straße schafft.

    Was meinst du mit „die Schwachen überproportional belastet“? Die Maut ist für den reichen Spediteur genau so hoch wie für den armen. Auch der dadurch verursachte Preisaufschlag ist für alle Konsumenten gleich hoch. Beim einzelnen Produkt ist der Ärmere im Verhältnis zu seinem Einkommen höher belastet. In Summe ist der Reichere höher belastet, weil er mehr konsumiert.

    Insgesamt finde ich Transportkosten viel zu billig und viele Geschäftsmodelle funktionieren nur deswegen. Sei es die Bestellung bei Aliexpress, sei es das Aufbacken polnischer Teiglinge in deutschen Supermärkten und „Backshops“. Wenn durch höhere Transportkosten der Preisunterschied zum lokalen Bäcker schrumpft und diesem ein Überleben ermöglicht, wäre das für mich kein unerwünschter Effekt.

    • Clemens Gleich meinte am 28. September 2023 um 9:08:

      Eine bessere Verkehrsverteilung hilft halt nur dann, wenn die Kosten stimmen. In Deutschland wird die Bahn so stark subventioniert, dass ich das anzweifele.

      Mit der Belastung der Schwachen meine ich: Wer weniger verdient, muss ANTEILIG mehr seines Einkommens für Dinge wie Energie oder Transport ausgeben. Ein Beispiel: Ein Wenighaber bestellt sich eine Kiste aus Plastik. Ein Vielhaber bestellt sich eine Kiste aus Platin. Die absoluten Transportkosten sind gleich. Die anteiligen Kosten sind bei der Plastikkiste jedoch viel höher. Wenn du 100 Euro hast und 3 Euro für Transport ausgibst, ist das einfach was Anderes als wenn du 1000 Euro hast und 3 Euro für Transport ausgibst. Deshalb sind billige Energie (an der billiger Transport hängt) und billige Lebensmittel nicht verwerflich, sondern wichtig dafür, dass auch die Schwächeren etwas vom Wohlstand haben. Wenn Energie teuer ist, geht es nur den Wohlhabenden gut.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert