TRW-Sintermetallbeläge

Bremsbeläge: TRW Sinter

Als ich die Duke R neu kaufte und anfing, Dinge auszuprobieren, empfahl mir Kay von Louis TRW-Sintermetall-Bremsbeläge (SRT) für die Bremse vorn, die KTM etwas konservativ belegt. TRW-Beläge hatten schon auf der alten Duke sehr gut funktioniert. Ich hörte trotzdem nicht auf ihn, montierte Brembo-Beläge, die nach erschreckend kurzen 4500 km runter waren und trotzdem nicht besonders gut griffen. Der Händler montierte mir dann die Serienware, damit was drauf ist. Nach dem Umzug bestellte ich die TRW, die gleich zu Anfang drauf sollten. Der Händler notierte sich meine Mobilnummer, um eine SMS zu schicken, wenn die Ware da wäre. Ich sagte ihm: „Es gibt bei mir keinen Mobilempfang. Nehme er die Festnetznummer!“ Diesen Satz kann ich mir abgewöhnen, denn niemand hat ihn mir bisher geglaubt, alle versuchen es dennoch erfolglos auf mobil. Es hätte auch sein können, dass mir unterwegs einmal ein Mobilfunke seine SMS zugetragen hätte, doch o weh: Er hatte sich die Nummer mit Zahlendreher notiert! So lagen die Beläge dann seit Oktober herum, bis der Werkstattleiter jetzt im Februar meine Festnetznummer probierte, einen Abholtermin ausmachte, zu dem ich meine Schwester schickte, die mir die Ware brachte, sodass ich sie gestern montieren konnte.

Also, die TRW-Beläge passen hervorragend zur Bremse der Duke R: gute Mischung aus Wirkung, Gefühl und Sicherheit. Auch die Haltbarkeit war zumindest bei der alten Duke okay, sodass ich mit nichts Anderem rechne. So sollten die Beläge in Serie sein. Selbst die Einbremszeit bis einigermaßen Wirkung war so kurz, dass ich der Bremse meine übliche Belag-Einbrems-Rosskur ersparte.

Montiert im Brembo-Sattel. Tadellose Funktion.

Kommentare:

ältere
  • Volker meinte am 22. Februar 2021 um 14:31:

    Wie gut, daß Du keinen Sportler von Aprilia oder Triumph gekauft hast: https://www.motorradonline.de/ratgeber/weltweiter-brembo-rueckruf-mehrere-marken-und-viele-modelle-betroffen/. Ja, Lucas/TRW verbaue ich gerne. Auch an der Dose. Der Kundendienst ist kompetent und freundlich. Hat man selten. Gibt übrigens auch Kupplungskits von denen.

  • Clemens Gleich meinte am 22. Februar 2021 um 14:51:

    Duke R hatte auch einen Rückruf, Bremskolben waren eine Fehlkonstruktion und wurden getauscht.

  • Sebastian meinte am 6. März 2021 um 11:22:

    TRW SRT Mischung ist prima. Fahre ich auch auf meiner Streety RS – hauptsächlich Renne. Bei meinen Bummelzeiten kommt mir die hohe Haltbarkeit entgegen, trotzdem gute Bremsleistung und man muss sich nicht so viele Gedanken machen.

    Einbremsphase bei mir auch sehr kurz, eine Vollbremsung, ab dann ists fast voll da.

  • Made meinte am 22. März 2021 um 14:45:

    Ich fahre diese Beläge auch auf meiner Tracer 900.
    Gefühlt etwas bissiger wie die Originalbeläge aber einiges günstiger ( wichtig für mich als Schwaben ;-))) )

  • Bert meinte am 2. Oktober 2021 um 12:20:

    Hallöchen, wie sieht‘s denn mit der langzeit „Erfahrung“ der TRWs aus? Nach der Saison soll gewechselt werden und ich bin noch unentschieden was auf die Vitpilen 701 kommen soll..
    Ich schätze vorher bist du brembo SA gefahren?
    Beste Grüße

  • Clemens Gleich hab ich Dich meinte am 9. Oktober 2021 um 10:43:

    Ich fahre seit vielen Jahren TRW Sinter in einer BMW GS. Die Beläge sind deutlich günstiger als die Originalteile von BMW/Brembo (auch Sinter) und bremsen einwandfrei. Auch bei Nässe ist keine Gedenksekunde spürbar. Im Vergleich zu nicht Sinter ist das Ansprechverhalten „ruppiger“. Wenn man damit klarkommt ist das eine gute Option. Auf Dauer leiden die Scheiben wahrscheinlich stärker. Möglichst wenig bremsen halt, weil Bremsstaub war mal Benzin.

  • Dirk meinte am 25. August 2022 um 14:44:

    OT:
    Erkenne ich das richtig? Verbaut KTM jetzt serienmäßig auch solche Gummi-Wabbel-Bremsschläuche?
    Zu KTM-Racing-Zeiten undenkbar.
    Ein Hoch auf die Ready-to-Race-Ära.
    Marketingbudget verdoppelt, Technikbudget halbiert.

    • Clemens Gleich meinte am 25. August 2022 um 15:26:

      Unter dem Gummi ist das auch stahlflexarmiert, wie eigentlich alle Bremsschläuche ab 500 ccm aufwärts heute. Ob es bessere Schläuche gäbe? Schwer zu sagen. Optisch wär orange oder transparent mit sichtbarem Stahlflex natürlich geiler, vor allem für die R-Version. Die Bremse ist aber konstruktiv okay. Sie braucht nur bissigere Beläge.

  • Dirk meinte am 25. August 2022 um 15:29:

    Ah, okay. Dann nehme ich alles zurück. Bis auf die letzten beiden Zeilen 🙂

  • Der Bremsenflüsterer meinte am 30. Dezember 2022 um 9:52:

    @Clemens & „stahlflexarmiert, wie eigentlich alle Bremsschläuche ab 500 ccm aufwärts heute“: Ich kenne natürlich nicht alle Bremsleitungen ab 500ccm aufwärts und schon gar nicht die von heute, wage aber zumindest das „Stahlflex“ zu bezweifeln.

    Erstens würde sich doch garantiert kein Hersteller die Show stehlen lassen und seine vermeintlich edlen Schläuche mit einem transparenten Überzugsschlauch ausstatten, denn mit Stahlflex bist Du doch sofort in der Racingabteilung, mithin 0.02s schneller jede Runde.

    Und dann gibt es bei Stahlflexschläuchen natürlich auch Nachteile, die mit dem Ermüdungsverhalten des Metallgewebes, der etwas pfriemeligen Verarbeitung im OEM-Massenmarkt (wer bereits Leitungen von B&H maßkonfektioniert hat, wird wissen, was ich meine), dem Preis und dem manchmal nicht optimalen Druckausdehnungskoeffizient zu tun haben. Und ohne Schutzüberzug willst Du die Dinger sowieso nicht fahren, der Straßen- und Geländedreck geht da nie wieder raus.

    Bei vielen Systemen mit ABS montiert man zumindest da, wo man kann, tatsächlich lieber starre Rohre, auch am Mopped. Und herkömmliche „Gummi-Wabbel-Bremsschläuche“ haben natürlich eine – meist sogar zwei – Gewebeeinlagen (Nylon), die kaum weniger nachgeben als Stahl. Auch Kohlefasern wurden schon gesehen, da trägt Stahl dann endgültig das Schlußlicht.

    In Sachen Gewicht, in Sachen minimaler Biegeradius, in Sachen Vibrationsfestigkeit, in Sachen lichter Weite (aka. „Innendurchmesser“, ein – je nach Kolbendimension nicht zu unterschätzender Einflußfaktor bei der Leistungsfähigkeit eines Bremssystems), in Sachen Witterungsbeständigkeit und natürlich bei der Druckfestigkeit.

    Motorradhersteller sind möglicherweise auf Gewinnmaximierung gepolt – aber längst nicht deppat.

    Deppat bin auch ich nicht und fahre deswegen meine selbst gefertigten Stahlflexleitungen mit einem Mantel aus schwarzem Schrumpfschlauch und an den besonders exponierten Stellen (Bremssattel, Rohrbogen über dem Lenker) zusätzlich mit einem Schlauchstück aus kraftstoff- und witterungsfestem Nitrilgummi (NBR) oder Neopren (CR). Die an Teleskopgabelkonstruktionen mit langem Federweg (Enduro, Supermoto, MX) verwendeten Stützrohre emuliert man am besten mit vom Durchmesser passenden Druckluftrohren aus Polyamid (PA6) statt herstellerseits PE oder PVC. Erstere sind genügend steif, witterungsfest, schlagzäh aber wärmeumformbar, d. h. man kann sie innerhalb gewisser Grenzen mit Heißluft begradigen oder in Radien biegen.

    Warum ist jemand, der sichtbares oder grellbuntes Stahlflex fährt, deppat? Weil da quasi in leuchtenden Buchstaben drauf geschrieben steht „BULLE, KONTROLLIER MICH!“, was im StV(Z)O-Terretorium und natürlich bei der allzweijährigen Hauptuntersuchung selbst dann Nervpotential erzeugt, wenn man seinen ABE-Prachtband lückenlos vorzeigen kann.

    Ich hingegen bin zerfressen vom Geiz und baue deswegen lieber selbst (einfach mal das „Modular System von B&H beim Steini gucken und sabbern, was es da alles an tollen Sachen zum fairen Preis gibt), außerdem kommt es echt gut, wenn die Leitung trotz Lenkererhöhung auf den Millimeter genau paßt und nirgends scheuert oder klemmt. Mal ganz abgesehen davon, daß es für die Museumsstücke unter meinem Hintern oft keinerlei diesbezügliche Ersatzteile mehr gibt.

    Muß natürlich jeder selber wissen, ob er sich so eine Operation zutraut. Ich behaupte mal, daß wer Ähnliches schon an seinem MTB gemacht hat (Shimano-Bremsleitungen kürzen und mit Olive, Fitting, Überwurfmutter und Klemmwerkzeug neu anschließen), der kann das auch mit den obigen Kits. Außerdem spricht das Zeugs zu Dir. Wenn es nach Entlüftung/Neubefüllung über Nacht mit einem fetten Kabelbinder am Hebel nirgends raussaftelt, dann bleibt es auch die nächsten 20 Jahre dicht.

    Ach ja, ACHTUNG, VORSICHT, MURDER, DEATH, KILL (den Film zu recherchieren und zu gucken überlasse ich dem geneigten Leser als Hausaufgabe): Wer bei einem System mit ABS irgendwas an den Leitungen fummelt (Material, Länge, Radien, Füllvolumen), sollte mit Überraschungen rechnen. Im Steuergerät sind oft verblüffend genaue Parameter hinterlegt, die bei Regelbremsungen mit abweichender Hardware zu Oszillationen, verzögertem oder zu geringem Ansprechverhalten führen könn(t)en. Das will man nicht, speziell bei modernem Klumpats wie Kurven- und Race-ABS, welches mehr zu einer Art „Tool für zwar ambitionierte aber motorisch herausgeforderte Möchtegern-Rossis“ hochgezüchtet wurde.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert