Kurzer Timeout für einen weiteren Blick hinter die Kulissen des Medienmachens. Heute: die Glosse. Es gibt in der Welt (die Tageszeitung jetzt, nicht die ganze Welt) eine Kolumne über die Tücken des Alltags, die ich gelegentlich befülle. Das Format ist die sogenannte „Glosse“, „ein kurzer und pointierter, oft satirischer oder polemischer, journalistischer Meinungsbeitrag in einer Zeitung oder Zeitschrift“, wie es ein Wikipedia-Schreiber recht korrekt definiert hat. Auf deutsch: Man haut kräftig auf die Kacke, um eine Diskussion anzuregen. Glossen erscheinen daher immer auf dem schmalen Grat zwischen „wir regen eine Diskussion oder wenigstens einen Shit Storm an“ und „das können wir nicht drucken“. Dieser schmale Grat ist ein sehr persönlicher, denn er geht durch den Kopf des Chefredakteurs, der nach dem Presserecht das letzte Wort haben muss. Ich bin gerade zu faul, alle Mails zur aktuellen Glosse ins Postamt einzupflegen, denn dazu muss man ja zumindest einen Hauch von Grammatik und Orthographie wiederherstellen, die im Ärger des Schreibenden geschmolzen sind. Vielleicht packt mich nächste Woche hierzu die Redigierwut, dann stelle ich sie ein. Der Ärger indes ist übrigens unnötig, denn wer eine Glosse als ja absichtlich überzogenen Rundumschlag wörtlich oder gar persönlich nimmt, der ist selber schuld. So, aber hier ein Ratespiel: Welche der folgenden Glossen wurde abgedruckt? Es können auch beide oder keine sein. Googeln gilded nicht!
Kommentare:
ältere
kurz, pointiert, oft satirisch oder polemisch, journalistisch, Meinung – aha.
Ich denke, das musst Du erst noch lernen, Kleiner.