Monkey Talk: Die verdammten Raser

Wie angedroht möchte ich das mit dem Talk wieder machen, nachdem Timo und ich einfach nicht oft genug zusammenfanden. Wie gesagt haben einige Leute „ja, machen wir“ geantwortet, einer hat jetzt delivered: Steven Flier spricht mit mir übers Rasen auf dem Motorrad. Gab es früher mehr km/h? Entschuldigung für den kurzen Aufhänger bei ca. 22 min, die Kamera verschluckte sich offenbar, als sie die neue Datei begann.

Erfahrungen bis jetzt: Meine 10.000-Lux-Tageslichtlampe reicht ganz offensichtlich nicht aus oder macht die Beleuchtung gar schlimmer, denn die Kamera kann ganz gut mit Schwachlicht umgehen. Ein interessanterer Hintergrund wäre gut statt diesem Gestrüpp auf der Fensterbank. Steven sagt, ich spreche zu lange, was ich mir durchaus vorstellen kann. Das Thema habe ich genommen, weil wir die Tage drüber gesprochen hatten.

Kommentare:

ältere
  • richie meinte am 23. März 2017 um 11:31:

    Ich glaube nicht, dass das Sicherheitsbedürfnis gewachsen ist sondern das Risikobewusstsein.

    • Clemens Gleich meinte am 23. März 2017 um 18:02:

      Woran machst Du den Unterschied in der Praxis fest?

  • David Schulenberg meinte am 23. März 2017 um 14:33:

    Mehr als die eine Kamera ist m.M. nach nicht nötig, es geht doch eh mehr um den Ton 😉

    Zum Thema die „Maschinen können mehr als man selbst“ fällt mir was von James May ein:
    https://www.youtube.com/watch?v=QvsevAN6qPQ
    Das Gute an untermotorisierten Kleinwagen (bzw. Mopeds): Man fährt immer am Limit.

  • Andreas Johland meinte am 23. März 2017 um 18:41:

    Passt schon genau so, mehr als eine Kamera braucht es nicht für den Monkeytalk.
    Und noch ein Tipp, wenn Ihr auf kleinen Bergstrecken richtig Spaß haben wollt: Versucht mal, Eure langen Gräten auf einer alten Rohrrahmen- Buell unterzubringen! Das ist der schöne alte Harley- Schwungmassen- Bumms in Kombination mit einem gescheiten Fahrwerk und gescheiten Bremsen!

  • Griesi meinte am 23. März 2017 um 19:51:

    Wenn das Video recht hat, dann sind 50% der ehemaligen Raser aufs Mountainbike umgestiegen und wundern sich, warum die anderen auch nicht mehr über die Straßen rasen. 😀
    Wahrscheinlich geht es vielen Leuten so, dass sie heute andere Interessen haben als vor 15 oder 20 Jahren und dann machen sie halt anderes. Und außerdem: mit einer heutigen 125 PS GS mit dem vollen Elektropaket auf modernen Reifen bummelst Du heute schneller um Kurven als Du vor 20 Jahren auf einem 250 kg Sportler mit 100 PS und Holzreifen rasen konntest.
    Und früher war alles immer schneller, wilder, härter und sowieso, erzählen die Alten schon seit Generationen.

    • Clemens Gleich meinte am 24. März 2017 um 10:41:

      Der Einwand des Früher ™ ist wichtig, ja. Den darf man nicht vergessen, aber auch nicht überbewerten. Meiner Beobachtung nach steigt der gesellschaftliche Wert von Sicherheit in den letzten 20 Jahren schneller an als die dazu passende Fortschrittskurve. YMMV.

  • DaDone503 meinte am 24. März 2017 um 19:45:

    Grüß Euch, der Key-Point bei eurem Stelldichein (Talisker ist ganz ok) war, das Motorradfahrer nowadays/generation? bei ~ 80 km/h hinter einem LKW hinterherfahren und -bleiben! Da ich ein VTN (Verkehrsteilnehmer) mit Prägung 80er Jahre bin, kann ich mir diese Verhaltensweise auf einem MOTORrad bis heute a b s o l u t nicht vorstellen. Ein Kfz unter 110 km/h war geradezu eine Aufforderung zum überholen. Am besten in Kette und die Vorausfahrenden hielten in unübersichtlichen Kurven für die Nachfolgenden die linke Hand hoch bei ohne Gegenverkehr (Niederbayern – Chiemsee). Und dabei sprechen wir noch nicht über diverse Ausflüge nach Alto Adige, wo asphaltkranke Niederländer und Brits auf Einheimische, die am Ritten mit vorgeheizten Reifen in der Garage warten, trafen. Mich freut, das Du als spätergeborener zu diesen Rules noch einen Zugang hast. Die Argumente vom Steven fand ich jetzt etwas zahm, wobei die Sanktionen heutzutage tatsächlich nicht zu unterschätzen sind. Aber hinsichtlich Raser in public traffic habt Ihr beide recht. Die Jungs (auch ich) toben sich mittlerweile im fortgeschrittenen Alter on Track aus. Nicht zuletzt weil sie es sich leisten wollen/können.
    Bitte auf MojoMag mehr gequatsche online. Beim Internationalen Frühschoppen im ZDF mit Werner Höfer wurde schließlich auch gequatscht, geraucht und gesoffen. https://www.youtube.com/watch?v=5sFe66JSaO0; Servus, DaDone

    • Clemens Gleich meinte am 24. März 2017 um 22:43:

      Das mit dem Nichtüberholen von LKW gab es früher auch, es waren aber fast immer Softdschobbr. Ich habe aufgemerkt, als ich immer wieder geometrisch und motorisch schnellere Motorräder sah, deren Fahrer dieses Verhalten zeigten. Meistens sinds Reiseenduros, aber das liegt wohl daran, dass das Segment eben aktuell so beliebt ist.

    • Rogntüdü meinte am 27. April 2017 um 9:49:

      Moin,
      ich kenn das nur als Blinker links bei Gefahr/nicht überholen und Blinker rechts darfst vorbei oder kannst nachkommen. Die Ost-EU LKWs auf meinem Arbeitsweg machen das auch so.
      Ansonsten sind die alten Heizerstrecken im Odenwald hier vor meiner Tür ja am Wochenende und Feiertagen gesperrt für Mopeds und die notorischen Schnellfahrer sind unter der Woche entweder auf Arbeit oder stehen für den Arbeitgeber/Kunden im Stau auf der Autobahn ohne Geschwindigkeitsbeschränkung, also sieht man am Wochenende keine Raser… 😀
      Jetzt regen sich die Anwohner halt über die Harleys auf. Zotzenbach mit der HD kann ich mir trotzdem nicht vorstellen.

  • Alexander meinte am 28. März 2017 um 12:40:

    Wird es die Audiospur solcher Talks auch wieder als Podcast geben? Ich fand das für unterwegs ganz praktisch.

    • Clemens Gleich meinte am 28. März 2017 um 16:21:

      Ja, wenn ich dazu komme. Das war letztes Mal allerdings nicht so einfach, wie ich hoffte. Mal schauen. Adobe macht ja auch manchmal Fortschritte.

  • Andre meinte am 31. März 2017 um 23:27:

    Ich bin früher gerne schnell gefahren und mach es heute auch noch gerne.
    Nur die Verkehrslage lässt es heute nicht mehr so zu wie früher, nicht um sonst wird in den Ballungsräumen vom Verkehrsinfarkt gesprochen.
    Außerdem ist der Fahrstil von vielen Automobilisten ganz anders als vielleicht noch vor zehn Jahren.
    Zudem werden die Autos immer mehr und breiter so das man sich in der Stadt auch nicht mehr so einfach vordrängeln kann.
    Dazu kommt dann noch das sie die Radwege dann noch auf die Straße malen damit die Spuren noch schmaler sind.
    Ich fahre auch seit einigen Jahren lieber Rennstrecke, weil sicherer für Leib und Lappen!
    Aber wenn es die Verkehrssituation es zulässt dreh ich natürlich auch auf der Straße auf, aber die Gelegenheiten sind definitiv weniger geworden.
    Oder man sieht das ganze im alter nur ein bisschen anderes und möchte nicht mehr so viel Risiko eingehen.

  • Michael Schiebold meinte am 13. April 2017 um 11:42:

    Interessantes Thema, schöne Idee, allerdings fehlt ein wenig Regie. Beide wollen sprechen, fallen sich ins Wort und ich hatte das Gefühl, dass Steve nicht zuhört. Das geht bestimmt besser nach einem Vorgespräch oder einer gewissen Vorplanung. Ich weiß übrigens, dass das gar nicht so einfach ist. Freu mich dennoch auf Verbesserung.

  • Thomas Gessner meinte am 9. Mai 2017 um 15:02:

    Tja, wo sind sie alle hin, die „Helden?“ Einige zumindest von den wilden Typen, mit denen ich damals unterwegs war, liegen unter der Erde. Von denen, die ihre wilden Jahre überlebten, sind vielleicht manche zur Einsicht gekommen, dass es vielleicht gar nicht so heldenhaft ist, das Motorradfahren zu einem Weitpisswettbewerb auf zwei Rädern zu machen.
    Mir war in diesem Video etwas zu viel pubertäres Getue zu spüren: Wir waren damals die Größten, sieh‘ Dir nur die Luschen von heute an.
    Gibt es ein nennenswertes Motorraderlebnis diesseits des Grenzbereichs? Den Protagonisten zufolge scheinbar nicht, ich meine aber: Wenn Dir das Motorradfahren am Herzen liegt, dann willst Du abends in einem Stück nach Hause kommen, damit Du morgen wieder fahren kannst.

  • Andi T meinte am 9. Juni 2017 um 13:46:

    Das Talk-Thema entspricht auch meiner Wahrnehmung. Und nicht nur, das viele Motorradfahrer hinter einer Autoschlange kilometerweit hinterher fahren, mir fallen auch zunehmend Motorradfahrer auf, die eine Autoschlange hinter sich herziehen.
    Ich bin wohl das, was man allgemeinhin als „Raser“ bezeichnet. Ich bin da nicht stolz drauf, muss das aber so konstatieren. Innerorts fahre ich angepasst und rücksichtsvoll, Geradeaus-Speeding ist auch nicht meins, aber auf kurvigen Strecken hole ich das raus, was in mir und/oder meinem Mopped drinsteckt. Für mich gehört eben das sehr dynamische Erlebnis beschleunigen, anbremsen, umlegen zur Essenz des Motorradfahrens. Was aber nicht heißt, das ich andere Zugänge zum Motorradfahren ablehne oder gering schätze.
    Zu dem Phänomen an sich führen aus meiner Sicht mehrere Dinge: 1. Die „Vergreisung“ der Spezies (wobei ich mit Mitte 50 auch kein Jungspund mehr bin, aber wenn man einen „Bikertreff“ ansteuert, möchte man doch gleich den Verkaufsflyer für Pflegezusatzversicherungen zücken) 😉 und damit einhergehend Risikoscheu und geriatrische Beschwerden. 2. Die sinkende Jahresfahrleistung. Motorrad fahren und noch mehr sicheres schnell Motorrad fahren erfordert Übung und Routine. Bei 2.000 Jahreskilometern schwer machbar. 3. Der zunehmende Anteil selbst fahrender Frauen. Ich weiß, ist nah am Chauvi-Alarm, aber inklusive meiner selbst fahrenden Gattin gibt es in meinem Bekanntenkreis eine Vielzahl von Selbstfahrerinnen. Und durchaus keine schlechten Motorradfahrerinnen, mitnichten. Aber eines eint sie alle – und zwar ausnahmslos: Fehlende Ambition zum Schnellfahren. Ist kein Vorwurf oder eben oben angedeuteter Chauvinismus, sondern eine wertfreie Feststellung. 4. Kontrolldichte der Exekutive: In meinem bevorzugten Tagesrevier gibt es mttlerweile reihenweise Provida-Motorräder, leider bereits letztes und dieses Jahr Bekanntschaft mit gemacht. Im Zusammenhang mit fast flächendeckend geschwindigkeitsbeschränkten Strecken (zumindes der attraktivere Anteil) hat man das durchaus im Hinterkopf und das wirkt sich eben auf die Gashand aus. 5. Die allgemeine Mimimi-Sicherheitshysterie, wie auch im Talk schon anklang. Da fragen dich Familienväter, die Führungspositionen in Konzernen innehaben und eigentlich gewohnt sein sollten, analytisch zu denken, nach dem fetten Abendessen bei dem dritten Verdauungsschnaps und fünften Bier und der genüßlichen „das muß jetzt sein“-Zigarette: Alter, wird dir das nicht langsam zu gefährlich mit dem Motorrad fahren? Man liest doch so viel …“ Ich habe mir die Herz- und Schlaganfall-Todeszahl und die „Motorradopfer“ irgendwo im Handy notiert. Danach ist das Thema durch 🙂 Wenn du mit sportlicheren Menschen zusammen bist, kommt nicht selten die Frage: Wann gehen wir das nächste Mal Skifahren. Auch die statistischen Daten zu schweren Skiunfällen vs. Motorradunfällen habe ich griffbereit. Ist vielleicht etwas arschig, aber ich kann den Mist nicht mehr hören.
    Am Ende: jeder so wie er mag. Gas ist rechts!

    • Clemens Gleich meinte am 9. Juni 2017 um 13:58:

      Stichhaltige Analyse, Andi! Ich sehe die Sache ähnlich.

    • rudi rüpel meinte am 23. Juni 2018 um 9:42:

      Andi T,
      DANKE! Sehe ich genauso! LIEBEn Gruß
      rudi rüpel

  • Alexander meinte am 25. September 2017 um 10:13:

    Ich habe Klasse A jetzt seit ungefähr einem Monat und 2000km. Altersmäßig bin ich laut dem Video hier mit Ende 20 bei den „jüngeren“ Fahrern einzuordnen. Ich rase (fast) nicht, überhole LKWs auch mal für eine größere Strecke nicht, wenn es sonst knapp würde, und fahre nur sehr selten so viel zu schnell, dass man mich blitzen könnte. Nicht nur, weil man das Geld besser in die nächste Inspektion als die Taschen von irgendwelchen Lokalpolitikern mit zu eng gezogenem Schlips stecken kann. Die Punkte tun auch richtig schnell richtig weh und ohne Fahrerlaubnis bin ich aufgeschmissen. Tot sein ist am unlustigsten.

    In meinem sozialen Umfeld gibt es zwei Motorradfahrertypen:

    Der coole, junge, sportliche Fahrer. Ich kenne acht, alle mit dem selben Lebenslauf:
    a) Führerschein machen
    b) schnelles Motorrad kaufen
    c) sich selbst zu geil finden
    d) schweren Unfall haben
    e) nie wieder Motorrad fahren

    Hat sich voll gelohnt, ist ja auf YouTube!

    Dann der fette, alte, biersaufende-und-trotzdem-fahrende und sich-wie-ein-pubertierendes-Mädchen-aufführende Lederwestenträger. Und der beste Grund, nicht an Motorradtreffs anzuhalten.

    Da mag ich mich als unauffälligen Langweiler lieber. Aber Warnwesten sind schon scheisse.

    • Clemens Gleich meinte am 25. September 2017 um 10:47:

      Beide Typen von Motorradfahrer mag ich auch nicht besonders. Aus dem ersten Typ wachsen die Meisten schnell heraus, wenn sie diesen schweren Unfall vermeiden oder gut verarbeiten. Dem zweiten Typ kann man aus dem Weg gehen, indem man, wie Du andeutest, eben nicht an Treffs fährt. Dort ist es eh nur voll, während zwei Abbiegungen weiter die Kurven leer stehen.

  • Alexander meinte am 25. September 2017 um 10:56:

    Mir stellt sich halt die Frage, wo die normalen Leute (so normal wie Du und ich halt) abgeblieben sind. Die können doch nicht alle in den Muttipanzern sitzen, oder?

    Ach ja: Und wo sind eigentlich die ganzen hübschen Sozias, die mein Fahrlehrer mir versprochen hat?

    • Clemens Gleich meinte am 25. September 2017 um 12:13:

      Naja, wenn jeder, der so denkt wie Du, eben seinem Ansinnen nach allein auf möglichst leeren Straßen unterwegs ist, wird sich diese Gruppe untereinander natürlich praktisch nie treffen. Manchmal klappts über Internet-Kommunikation.

  • stahlsau meinte am 25. April 2018 um 7:39:

    *endlich mal normale Leute*
    Es gibt sie also doch noch. Danke für euch Kommentarschreiber, ihr habt mir ein Teil Hoffnung zurückgegeben.
    Mir gehts wie Andi, ich fahre vermutlich meistens zu schnell (außer innerorts), bin auch nicht stolz darauf, kanns aber nicht ändern. Frei nach Wilde: Ich kann allem widerstehen, nur der Versuchung nicht.

    Und auch bei mir werden die Kumpel ruhiger, fahren kaum 2000 km pro Jahr, wenden sich mehr und mehr der Warnwestenfraktion zu. Und an den Treffpunkten stehen immer die gleichen Großmäuler rum, da fahr ich schon gar nicht mehr hin.Ich fahre, um zu fahren, das ist das Größte für mich, nicht um rumzustehen..
    Ich würde mir wünschen, dass es irgendwo ne Plattform gäbe, auf der ich (wir?) Gleichgesinnte treffen könnte, um mal ne Runde zu fahren. Aber es ist wohl wie schon geschrieben wurde so, daß man die „Fahrer“ nur auf der Straße entgegenkommen sieht, ein kurzer Gruß, und jeder fährt allein seiner Wege.

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