Neu: Husqvarna TE 449 mit Bosch-BMW-ABS

Die EU schreibt in den nächsten Jahren ABS für alle neuen Motorräder vor, und das gilt dann auch für Enduros mit Straßenzulassung. BMW hat sich ja vor ein paar Jahren die heiße-Ofen-Marke Husqvarna in den Konzern gekauft, um fortan unter dieser Marke sportliche Geländemotorräder zu verkaufen, weil sie mit der GS-Kundschaft zu vorbelastet waren. Die wollten ja nichts unter fünf Zentner kaufen. Taugte doch nix, dieses Mückenzeuch. Also findet der Themenkreis „leichte Motorräder mit hohen Beinen“ im großen Haus BMW unter der Marke Husqvarna statt, erstens aktuell mit der Nuda, zweitens demnächst mit einem laut BMW sporttauglichen Gelände-ABS in der 450er Husqvarna TE 449.

Das Design der klassisch aufgebauten ABS-geregelten Zweikreisbremsanlage verwendet Module der sehr leichten, flexiblen und daher beliebten neunten ABS-Generation von Bosch mit eigenen, neuen Settings. Das Hinterrad bleibt hierbei komplett ungeregelt, kann also jederzeit blockiert werden, das Vorderrad arbeitet mit speziellen Schlupfwerten, die eine zufriedenstellende Funktion auf losem Untergrund ermöglichen sollen — also etwas bieten, bei dem bisherige Abstimmungen versagten. Das ABS misst dabei dennoch die Drehzahl des Hinterrads, ebenso wie den Druck im System, um robustere Schätzungen zu liefern, die das letztendliche Bremsverhalten bestimmen. Denkbar ist es laut BMW auch, ein weiteres Setting für den Straßenbetrieb mitzuliefern, bei dem das Hinterrad wieder mitgeregelt wird. Das „Husqvarna Motorcycles Offroad ABS“ richtet sich an den „engagierten Hobby-Enduristen“. Preise und Verfügbarkeiten sollten demnächst um die Ecke kommen, und die heiligen drei Buchstaben könnten dafür sorgen, dass Husqvarna in Deutschland bald die meisten 450er Enduros verkauft.

Enduros wie die Husqvarna TE 449 müssen wegen der EU bald auch ABS haben. BMW will ein Gescheites bauen. (Bild: BMW)

Kommentare:

ältere
  • Neu: Husqvarna TE 449 mit Bosch-BMW-ABS : Motorrad News meinte am 4. November 2011 um 9:28:

    […] Quelle: Mojomag […]

  • jensinberlin meinte am 4. November 2011 um 10:42:

    ich will nichts dazu sagen, ich muss!
    dass die antiblockiersysteme immer besser werden, ist klar. deshalb greift auch das argument des schreckmoments wegen zu grober regelintervalle oder öffnen der bremse bei einer bodenwelle zu kurz, wenn es als einwand für zukünftige systeme benutzt wird.
    dass alle abs, nicht nur systeme von bosch, bald alles können, auch auf grobem untergrund oder auf der rennstrecke, davon muss man ausgehen.
    allerdings – darauf muss ich hinweisen, schliesslich liegt meine petition gegen die eu-weite einführung eine abs-pflicht noch in brüssel herum – ist die abs-pflicht noch nicht vom eu-parlament beschlossen. aber es ist ja auch noch nicht weihnachten, das wohl genauso sicher kommen wird.
    also alles schön? ja – denn zukünftig braucht man als motorradfahrer das bremsen nicht zu beherrschen, es gibt dafür ja einen automaten. das ist ein erster schritt auf einem weg, den die eu begehen will, um nach und nach weitere solcher systeme zu etablieren. ziel ist es, jeglichen fahrfehler und jegliches fehlverhalten (im sinne der strassenverkehrsordnung) bereits im ansatz unmöglich zu machen.

  • Clemens Gleich meinte am 4. November 2011 um 10:48:

    Guter Hinweis! Es ist noch nicht beschlossen, wird aber aller Voraussicht nach genauso kommen wie die ESP-Pflicht für alle Zweispurfahrzeuge. Ich habe die Tage überraschend konsensfähige Töne zum Thema Freiheit ausgerechnet von Herrn Dr. M. O. C. Döpfner gehört, die auf dieses Thema exakt so passen würden, wie er sie zur Rauchergesetzgebung gesagt hat.

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