„Triumph Tridays! Biste dabei?“ So die Anfrage von Triumph. Da konnt ich ja schlecht zugeben, dass ich irgendwas mit Autos mach an dem Termin, also: „Ich schick euch den Toby rum.“ Hier seine Erlebnisse, von mir zusammengestrichen, weil kürzer besser ist.
Geschrieben und mit freundlicher Genehmigung von Tobias Münchinger
Ich bin unterwegs auf Aprilia Dorsoduro 1200 und nach 133 Kilometer Autobahn leuchtet die Tankleuchte. Tankinhalt, wohin gehst du? Völlig egal, der Säufer ist ein Vau-Zwo. Ich liebe Vau-Zwos, sauf ruhig! Ein paar Kilometer später fliegt auf der Bahn auch noch der linke Handguard ab, die Schraube am Lenkerende muss sich wohl gelöst haben. Aprilia halt. Ich bin eigentlich unterwegs zu den Tridays nach Newchurch. Es handelt sich um die siebte Ausgabe des weltgrößten Triumph-Festivals und es findet in Neukirchen in Österreich statt, das vom 22. bis 24. Juni auch dieses Jahr „Newchurch“ hieß. Das gesamte Dorf ist dann für ein Wochenende in der Hand der Triumph-Begeisterten.
Keine doofen Leute! Vielleicht bilden die Alpen eine Art natürlichen Grenzwall, sodass es die meisten unangenehmen Festival-Kasper gar nicht erst bis nach Newchurch schaffen. Abends versuchten auch wir vom Journalistenpack ein wenig zu geilen Klängen von „Men in Blech“, „Vollgas Johnny“ sowie „Hot Stuff“ und Musik von zahlreichen anderen Bands abzutanzen, aber beim Saufen waren wir vermutlich ästhetischer unterwegs. Sei´s drum, es hat selbst dann noch Spaß gemacht, als es anfing, Hagelkörner in der Größe von Golfbällen zu regnen. Die Veranstalter ließen sich davon keineswegs beeindrucken, sondern zogen ihr Programm mit souveränem Witz durch. Very British eben. Einziger Schaden: ein Hagel-Trommelfeuer auf der altersbedingten Semi-Glatze von Kollege Thilo Kozik. Respect, Thilo. Die Schmerzen werden vorübergehen, die glorreiche Erinnerung bleibt (uns).
Das Sprintrennen im Oval am nächsten Tag war wegen der Regenfälle eine rutschige Angelegenheit. Selbst die beiden Stunter Kevin Carmichael und Dirk Manderbach haben eingeworfen. In der Stunt-Area mit Straßenmaschinen (Speedy, Streety und Tiger) sind sie dafür wieder in die Rolle von Göttern geschlüpft! Selbstverständlich bin ich beim Rumble auch gefahren, schändlicherweise ohne großen Erfolg. Es ging Mann gegen Mann im K.O.- System, mein Gegner war ein mittelalter Sack mit Enduroerfahrung, der mich abgeledert hat. Unbekannter alter Enduro-Sack! Nächstes Jahr biste dran!
Es gab dann noch eine kurze Presse- und Publikumspräsentation der neuen Triumph Trophy. Das ist ein adipöses Touren-Schlachtschiff im Stil von BMW RT und Honda Pan European — ‘nuff said. Sprechen wir lieber nochmal von der trinkfesten Dorsoduro: Letztendlich ist der Motor des schweren Tallriders doch nicht so erlebnisreich, dass es den extremen Spritverbrauch rechtfertigen würde. Aber für wirkliche geile V2s gibt es schließlich Ducati. Der Geilheit der Tridays tut das natürlich keinen Abbruch. Schaut nächstes Jahr vorbei, es lohnt sich!
Bilder: Thilo Kozik, Toby, Chris Heim, Triumph
Triumph…. war da nicht was? Ach ja, das sind doch diese BMW Kopisten von der Insel, die bewiesen haben, das China eigentlich im Atlantik liegt. Denen ist doch das letzte Mal was eigenständiges in den 90ern mit der Street/Speed Triple eingefallen.
Und fahr das nächste mal ne KTM 990 SMR und nicht so eine übergewichtige Italienerin. Dann klappt‘s auch in den Alpen.
Servus, dieser Kaffeerocker bin ich. Man sieht sich nächstes Jahr wieder auf den Tridays!