Zeichen und Wunder: TomTom Rider 2014

Gerade komme ich aus dem heute bisserl frischen Schwarzwald zurück mit der aktuellen Generation des TomTom Rider, für den es gerade eine neue Software-Version gibt. Im Prinzip hat sich nicht viel geändert, auffällig ist nur der breitere Bildschirm. Unter der Haube haben sich aber die nervigen Punkte aller vorherigen Rider-Versionen verbessert. Der Anschalter schaltet endlich auch bei niedriger Akkuspannung an. Der Halter hält jetzt länger als 50 km, weil er ENDLICH dickere Achsen für den Schnapper hat, sogar mit Schrauben. Die Duke hat ihn bis jetzt noch nicht zerstört, was mir Hoffnung macht. Insgesamt ist der Sitz des Geräts am Halter auch satter, sodass es weniger Plastikabrieb gibt. Garmin ist da immer noch besser (denn dort scheuert gar nichts), aber es ist eine echte, brauchbare Verbesserung. Die superpraktische Funktion „kurvige Strecke finden“ bleibt erhalten, weiterhin mit Schieberegler für die Gewichtung des A*-Algorithmus, der letztendlich die Größe der gefahrenen Straßen einstellt. Sowas gab es aus mir unverständlichen Gründen seit dem Garmin 2610 nimmer. Einziger Nachteil gegenüber dem Urban Rider ist die deutlich geringere Akkulaufzeit. Ohne Stromversorgung auf verschiedenen Maschinen fahren geht damit realistisch nur noch halbtags (je nach Strecke und Beleuchtung überlebt die Batterie vier Stunden). Das ist für den Großteil der Kunden egal, denn sie fahren auf einer Maschine, auf der sie eine Stromversorgung verlegen. Für Hardcore-Tourenfahrer gut: TomTom vertreibt endlich einen Tourenplaner für den Desktop mit (Tyre Pro). Die fehlende Planungs-Software war für Touris vorher ein echter Nachteil gegenüber Garmin. Insgesamt: Na, geht doch. Werde das Teil noch bisserl testen für MO und Heise, aber ich bin bis jetzt sehr zufrieden. Vielleicht haben außer mir noch Andere zu TomTom „ihr Ficker“ gesagt, denn das ist die erste Rider-Generation, die die krassesten Mängel behebt. Vielen Dank, ihr Ficker! So wollten wir Kunden es haben.

Der aktuelle Rider am Lenker der Duke. Rüttelplattentest im Schwarzwald bestanden.
Der aktuelle Rider am Lenker der Duke. Rüttelplattentest im Schwarzwald bestanden.

Kommentare:

ältere
  • Winfried V. Berlepsch meinte am 23. März 2014 um 14:10:

    Machst‘ wieder was mit MO?

  • J50+ meinte am 23. März 2014 um 15:06:

    Na, da bin ich aber beruhigt. Ich dachte schon, ich bin der hinterletzte weichgespülte Trottelfahrer, weil ich mit dem neuen Rider eigentlich seit Beginn sehr zufrieden bin, aber meine LieblingsMotorradMeckerseite TomTom sooo scheiße fand.

    Ich benutze das Ding wirklich gerne, und zwar in meinem AntiNavi-Modus: kein Bluetooth, kein Headset, nur mit Display. Ziel eingeben, Art der Strecke auswählen, und dann fahre ich nicht nach Navi, sondern genau so,wie ich gerade Bock habe. Und trotzdem weiß mein Navi immer, wo ich gerade bin, und wie ein geeigneter Weg aussähe, falls ich mich jetzt an dieser Stelle entschließen würde, mich doch mal etwas entschiedener im Richtung meines Ziels aufzumachen. Großartig.

    Nur eins ärgert mich maßlos: man kann den TomTom ums Verrecken nicht so einstellen, dass er im 2D-Modus die Karte nordet – er dreht sie immer in Fahrtrichtung. Wenn man aber 30+ Jahre mit Karten gearbeitet hat, dann ist Norden nun ‚mal oben. Und darum sollte man das einstellen können, so wie mein uraltes Auto-Navi das schon vor 7 Jahren konnte: 2D genordet oder Fahrtrichtung. Wäre das den wirklich so schwer, TomTom?

  • Yalle meinte am 23. März 2014 um 17:49:

    Ich mache das genauso wie J50+
    Ich nutze TomTom seit 2006 und hatte noch nie irgendwelche Probleme. Und wenn doch war es meist Usererror.
    Mein kurzer Versuch mit Garmin, weil es beim Moped dabei war, hat mir gezeigt was ich nicht will… Luftlinie fahren

  • nairolF meinte am 23. März 2014 um 18:06:

    Hab den breiten Kasten auch seit letztem Jahr und die Halterung hat auf meiner Tuono schon 10tkm gehalten.
    Das mit dem nicht genordet in 2D geht mir auch auf den Sack.
    Und mit der Kurvensuchfunktion bin ich nach wilden Erlebnissen im Friaul jetzt ein wenig vorsichtiger. 100km Umweg mit einem 40km langen Schmugglerpass lassen die Übernachtungsplanung noch mal überdenken 😉

  • J50+ meinte am 24. März 2014 um 17:32:

    Das mit der kurvenreichen Strecke muss man mit Vorsicht und Umsicht nutzten, sonst hängt man zu sehr in der Pampa. Darum hab ich auch immer eine Karte für die grobe Übersicht und gebe dem TomTom immer nur kurze Strecken, so um die 100 bis 200 Kilometer.
    Was mir am Navi so gut gefällt, ist die Sorglosigkeit, die man entwickeln kann. Man fährt völlig frei nach Nase da lang, wo es einem gefällt, und kümmert sich dabei um gar nix. Und wenn man dann irgendwann wohin will (… oder eine Tanke, einen Campingplatz oder ein Hotel sucht), klickt man einmal und findet das dann auch.
    Da können die alten Traditionalisten noch so sehr “Teufelszeug“ schreien, für so was hätte ich vor zwanzig Jahren getötet …

  • nairolF meinte am 24. März 2014 um 23:19:

    Das mit den Tankstellen funktioniert halbwegs, das mit den Hotels überhaupt nicht.
    Ausprobiert in Spanien, Süditalien, Portugal und auch in Frankreich.
    Wenn man dann mal aus Verzweiflung dem Navi folgte, stand man schließlich an Stellen, wo Anwohner mit Nachdruck behaupteten, es hätte dort nie eine Unterkunft für Reisende gegeben. Und dabei war es völlig gleichgültig, ob der elektronische Wegweiser auf den Namen TomTom, Garmin oder Becker hörte. Mehrfach hatten wir diese auch gegeneinander antreten lassen.
    Hat man beim TomTom 4 eine Route geplant, lässt diese Wegpunkte dann mit kurvenreicher Strecke berechnen, so kommt es durchaus – eigentlich immer – vor, dass einige dieser malerischen Punkte nie angefahren werden, da der liebe Tom ganz andere Vorstellungen einer kurvenreichen Strecke hat. Besonders dann, wenn man als Wegpunkt eine Ortschaft ausgewählt hat. Eine solche betrachtet er lediglich als unverbindlichen Wunsch.
    Für Begeisterung sorgt dann auch stets, dass der kleine Tom dann mitten in der Schlacht meldet: „Meister… ich hätte da eine Idee…“ Zuvor hatte er das Streckenprofil berechnet, man hatte den Vorschlag kontrolliert und abgenickt, aber kaum ist das Gemetzel an Intensität kaum zu übertreffen, versucht er Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und entwickelt Routenalternativen. Es versteht sich von selbst, dass man in einer solchen Situation – man versucht ja seinen Platz zu verteidigen, oder gar einen zu erobern – auf so einen Nonsens nicht eingehen kann.
    Erschreckend finde ich allerdings, dass ich es überhaupt bemerke…. ich fürchte ich werde alt, führungs- und orientierungslos. Vielleicht schau ich mir doch mal eine BMW an….

    • Clemens Gleich meinte am 26. März 2014 um 18:13:

      Ja, mir unbekannte Hotels mit Navi finden hab ich auch aufgegeben. Ich scoute vorher und nehm Adressen mit oder ich scoute vor Ort, das geht in Touri-Gegenden ja meistens recht gut. Die vorgeschlagenen Routenalternativen hab ich auch noch nicht verstanden. Ich glaube, der Rider berechnet dann mit IQ Routes neu nach Uhrzeit. Hast schonmal probiert, die IQ Routes abzuschalten?

  • Phil meinte am 1. April 2014 um 12:49:

    Mehrere Anfaengerfragen an die Auskenner, mit freundlicher Bitte um kurzen Kommentar:
    1) wie erkenne ich sicher beim Kauf, dass es sich um das gezeigte _neue_ Geraet handelt? Es sind ja anscheinend zahlreiche Varianten und evtl. Auslaufmodelle im Handel.
    2) kann ein solcher Rider GPX Tracks (im Gegensatz zu Routen) darstellen, und gibt es da ein Limit bei der Anzahl der Trackpoints? Ich fahre gern nach einem klar vordefinierten Track, ohne dass mir das Geraet irgendwo dazwischenpfuscht. Beim italienischen Kleinststrassenrouting hat sich das bewaehrt.
    3) Da ich bei 2) eher ein nein vermute: kann ich mittels Googlemaps und ggfs. weiterer Tools wie gpsconverter eine Route oder einen Track so generieren, dass der Rider das frisst und deutlich am Display anzeigt, ggfs auch danach routet? Oder bin ich fuer jede Routenplanung auf diesen Tomtom Routenplaner angewiesen? Ich schau mir meine Strecken eigentlich vorher gern in Maps an.
    4) Zeichnet der Rider die gefahrene Strecke als GPX Track oder sowas auf? Gibts dabei irgendein Punktlimit?

    Danke fuer die Unterstuetzung!

    • Clemens Gleich meinte am 1. April 2014 um 13:04:

      @Phil: 1) Du erkennst das neue Gerät am breiteren Bildschirm (4,2 Zoll). Der neue Halter hält allerdings auch einen Urban Rider, was ich Leuten mit Einzylinder empfehlen würde. Auf das aktuelle Gerät kannst Du die neue Firmware-Version aufspielen.

      2) Nein, meines Wissens macht der TomTom das nicht. Er rastet immer auf (ihm bekannte) Straßen ein. Ja, es gibt ein Limit der Trackpoints, das wenn ich mich recht erinnere bei neun Stunden liegt (die Punktsetzabstände kann man afaik nicht einstellen, deshalb der Zeitwert).

      3) Ja, meines Wissens nach gibt es in Tyre Pro eine Funktion genau dafür. Tyre setzt doch auch auf Google Maps auf. Die Firmware im TomTom ist allerdings auch auf eine bessere Umwandlung der Trackpunkte geändert worden in der letzten Version.

      4) Ja, es gibt eine Aufzeichnungsfunktion, Limit ist meines Wissens dasselbe wie unter 2).

      Weil in dieser Antwort viele „meines Wissens“ drin waren, machen wir es doch so: Ich frage bei allem noch einmal konkret bei TomTom nach. Bitte etwas Geduld, das wird einige Tage dauern.

  • Phil meinte am 1. April 2014 um 13:16:

    Danke Clemens, aber du sollst dir keine grosse Muehe wg. meiner popligen Anfrage geben! Deine Antwort zusammen mit der TomTom Webseite klaert schon einiges.
    Ich kann ggfs. auch selber bei TomTom anfragen, falls ich die Kohle fuer einen Neukauf auftreibe.

    Meine Vorliebe fuer praktische kleine Outdoorgeraete als Italien-Tracker endet schoen langsam, dank immer wieder labilen USB Stromanschlusses, was den Langstreckenbetrieb unsicher macht. Zudem gefallen mir die obigen Statements zum Kurvenrouting aus deinem Thread hier sehr gut: „Schmugglerpass“, „stundenlange Umwege ueber kleinste Strassen“, …
    Das klingt perfekt. Also sowas geschicktes wuerde ich kaufen, auch wenns etwas klobig am Moped ist.

  • Clemens Gleich meinte am 1. April 2014 um 13:22:

    @Phil: Zu spät, ich habs schon als Copy & Paste auf TomToms Pressestelle geworfen. Hab kein schlechtes Gewissen, die werden dafür bezahlt.

    Was ich noch gern mal ausprobieren würde, ist dieser Allrounder Garmin Oregon. Kann Straßen-Routing, Wander-GPS und Kartenplotter für Wasserfahrzeuge sein. Viele haben gute Erfahrungen damit gemacht, vor allem, weil es einen transflektiven Bildschirm hat. Im Dunklen nicht so schön wie einer mit heller Lampe, aber dafür: je mehr Sonne, umso mehr sieht man. Die aktuell hellsten Bildschirme sind bei direkter Sonne gerade noch so erkennbar, aber mit Mühsal.

  • Phil meinte am 1. April 2014 um 14:16:

    Zum alten Oregon 400t kann ich ggfs. einiges erzaehlen. Den nutze ich seit vielen Jahren u.a. an Fahrrad und Motorrad. Prinzipiell ein gutes Geraet, das sich abgesehen vom USB Anschluss universell bewaehrt, wenn man nicht zwingend auf Autorouting angewiesen ist, da der Garmin Bundesstrassen/Autobahn-Bug ja leider seit Jahrzehnten nicht behoben wird.
    Fuer Innenstadt- und lokales Autorouting tut es das Ding gut, wenn man die City Navigator Geschichten drauf hat.
    Fuer reines Tracking im Langstreckenbetrieb auf abseitigen ital. Landstraesschen ist das Ding sehr brauchbar. Und da tut es u.U. sogar die bei den T Versionen mitgelieferte topografische Europakarte, oder man frickelt sich halt OSM drauf, was bei Garmin ja eines der laestigeren Geschichten sein duerfte.
    Das Display funktioniert bei voller Sonneneinstrahlung perfekt. Sobald aber die Sonne schraeg draufscheint, also ein Zwielicht oder Schatten entsteht, ist es vorbei mit der Ablesbarkeit. Es geht dann so gerade noch. Trotzdem ausreichend fuer den minimalistischen Abendteuertourer.
    Bedienbarkeit ist auch mit Handschuhen ok, selbst in Fahrt (*murmel*)
    Man sollte alleredings nicht extrem ungeschickt sein.
    Bei Trackproblemen ist ein schnelles Ueberbrueckungs-Autorouting schnell eingestellt mit ein paar Tappern auf den Touchscreen. Entweder sogar ohne Stop, oder halt ganz kurz an den Strassenrand.

    Das neue Oregon wuerde mir sehr gut gefallen, aber ich bin nicht sicher, ob ich nochmal auf das Garmin Pferd setzen will, denn dazu sind mir die trotz recht guten Kundenservice etwas zu stur und eigenbroetlerisch bei einigen wichtigen Punkten. Dazu gehoert auch das interne Management von Tracks, welches ich unnoetig umstaendlich finde. GPX Daten liegen zwar am Massenspeicher als Files rum, aber das Geraet haelt sie unsichtbar innen vor. Das bringt Inkonsistenzen im taeglichen Umgang, und wenn man irgendeinen Track noch im Display hat, aber vergessen hat, welcher es ist, dann sucht man sich kaputt.
    Sofern man den Track noch unter zig anderen am Massenspeicher hat und alle durchgehen kann. Andernfalls kann man nix mehr machen, ausser harte Resetaktionen.
    Aber alles Stand Oregon 400t. Gut moeglich, dass die neuen erhebliche Verbesserungen erfahren haben. Ansonsten ist mir der 400er von der Gesamtgeschwindigkeit bei der Bedienung und dem Gewurschtel mit den GPX Daten am Geraet einen Tick zu langsam. Unsaeglich ist die erbaermliche Uebertragungsgeschwindigkeit per Funk zwischen zwei Geraeten. Keine Ahnung, was die da implementiert haben.

    Abgesehen davon, 2 Geraete lange Zeit in „Dauerbetrieb“, keine nennenswerten Probleme ausser USB Anschluss Hardware.

  • Doppelte Navi-Migration » Phils Garagenblog meinte am 5. April 2014 um 14:35:

    […] schrieb Mojomag in einem schönen Artikel von einer rüttelfesten stabilen aktiven Halterung, einem gut bedienbaren Gerät mit […]

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