10.000 km KTM 690 Duke R

Ich lebe noch! Und die Duke lebt auch noch! Und für 2018 will ich endlich wieder mehr fahren, nachdem 2017 für mich eher ein Autogeschichtenjahr war. Das Wichtigste zuerst: Bei der 10.000er-Inspektion gab es keine Auffälligkeiten, aber auch keine Diagnose, wohin das Öl im Kurzstreckenbetrieb verschwinden könnte. Die Werkstatt sagte, ich solle noch einmal Öl verbrauchen, damit sie selber die Messung machen statt ich. Kann ich auch verstehen, ich habe aber seitdem keinen echten Kurzstreckenbetrieb mehr gehabt, daher auch kein Ölverlust. Das Problem wird also vertagt werden müssen auf dann, wenn es wieder auftritt. Zum Service beschlug auch der Tacho wieder, sodass ich ein zweites Mal den Tacho tauschen ließ. Bis jetzt ist der trocken, allerdings hat irgendjemand da ein paar falsche Bits umgeschubst, denn statt eines „Supermoto-Modus“ fürs ABS gibts jetzt einen „Offroad-Modus“, zusätzlich zum generellen Offroad-Modus zwischen „Street“ und „Rain“. Klingt für mich wie die Software für eine kommende 690 Enduro mit diesem TFT-Tacho. Ich versuche gerade, einen Termin auszumachen, damit der Händler diese Bits mit dem Diagnosegerät wieder richtig zurechtschubst.

Es gibt aber auch gute Nachrichten: KTM hat heimlich die gröbsten Nerver in der Tachosoftware behoben, obwohl sie das auf Anfrage nach den vielen Kritiken am Duke-Tacho zuerst nicht wollten. Die Werkstatt kann dir das aufspielen. Sag noch mal einer, Nörgeln bringe nix. Es müssen nur alle mitmachen. Die Kühlmittelwarnung geht seltener an, die Batteriespannungswarnung des ABS beim Starten ebenso, der Tacho dimmt endlich im Dunklen. Es gibt immer noch weder Tageskilometer auf dem Startbildschirm noch eine lesbare Drehzahlanzeige, aber immerhin gabs überhaupt noch Besserung. An alle Kollegen, die mit am Tacho rumgekrittelt haben: Sehr gut, mehr nörgeln auch das nächste Mal.

Nach den 5000 Kilometern auf dem Pilot Power 3 habe ich den Michelin Power RS montiert, denn ich wollte mehr Trockengrip und schärferes Einlenkverhalten. Der Reifen hat vollumfänglich geliefert, er gefällt mir bisher von allen Straßenreifen auf der Duke am besten: neutral-lineares Schräglagenverhalten, viel Feedback, trotzdem noch deutliche Eigendämpfung, und nach 1000 Kilometern und einigen Foren-Recherchen habe ich obendrein Hoffnung auf eine hohe Laufleistung. Ausführlich habe ich es bei Heise beschrieben. Der RS gehört zu den Gründen, die mich mit der Duke versöhnen. Ja, sie hat deutlich mehr Probleme als meine Duke vorher. Aber bis auf die Batterie am Anfang hat sie mich noch nie vollkommen im Stich gelassen, also ertrage ich es. Und dann ist es eben so, dass schlicht nur KTM so ein Motorrad baut.

The Last of Us

Es gäbe aus dem selben Haus noch die Geschmacksrichtung „Husqvarna 701 Vitpilen“, aber von der lasse ich gerade ab. Phil Herzog hat eine 701 Supermoto, mit der er zufrieden ist, die aber auch zeigt, dass KTM die Husky-Schiene ohne Not zu den Exoten schiebt: Du kannst eine Husqvarna trotz gleicher Technik nicht beim KTM-Händler warten lassen, was ich eine unendlich schädliche Entscheidung finde. So gibt es die Husqvarna-Spezialisten, die zu den Straßenmaschinen auch die Offroad-Huskys führen müssen, worauf ich jetzt auch keinen Bock hätte, wenn ich als Straßenhändler keine Offroad-Kunden hätte. Und andersherum wird der torftriefende Hardendurist jetzt nicht gerade auf der metrosexuellen Vitpilen aus dem Laden reiten, weil sie zwischen den Grobstöllern herumsteht. Dazu kommt, dass die Reifenhersteller Exoten natürlich ihrer Verkaufszahlen entsprechend bei Reifenunbedenklichkeitsbescheinigungen berücksichtigen. Eiiiigentlich musst du nämlich diese Bescheinigungen mitführen, auch wenn dein Motorrad keine Reifenbindung hat. Wissen Kontrolleure zum Glück auch selten, aber das kann sich ja ändern.

Auf jeden Fall hat mir die Einzylinder-Ausfahrt im Schwarzwald mit Phil gezeigt, dass ein leichtes Landstraßenmotorrad mich weiterhin glücklich macht. Ja, ich hätte gern eine RC8 R, mit der ich in Hockenheim fahren kann. Nein, ich möchte sie glaube ich nicht bezahlen. Nein, ich möchte auch keine zwei Motorräder haben. Roller und Motorrad muss reichen. Deshalb habe ich mir gestern auf der Rückfahrt von der Honda-Akadamie in Erlensee durch den Odenwald und dann das Jagsttal gesagt: Fährste vielleicht lieber noch einen Schippen Kilometer drauf für richtige Dauertest-Erfahrungen. Es haben sich MO-Leser ja zurecht beschwert, dass ich 2017 nur die 10.000 km geschafft hab. Und das bitte mit Stil! Ich hatte auf meiner „Machen!“-Liste auch den Punkt der Optik. Nach den Wave-Bremsscheiben habe ich also auch das Aufkleberset „Stealth“ und den kurzen Kennzeichenhalter verbaut:

The Eternal Tourist

Zur ersten bestellten Tasche damals habe ich seit Langem eine tolle Alternative gefunden. Sie kam hinten auf der Testmaschine KTM 1290 Super Duke GT, auf dem Soziusplatz: die Powerparts-Hecktasche der Artikelnummer 61312928000 (165 Euro). Man kann diese Tasche auch direkt beim Hersteller SW Motech kaufen, dort kostet sie aber aus unerfindlichen Gründen mehr. Das Teil ist weiterhin so gut, wie ich hier schrub. Ach ja, weil ich häufig mit Tasche fahre und selber (absichtlich) zugenommen habe, habe ich die Zugstufen-Dämpfung hinten zwei Klicks zugedreht (Grundsetting vorher: Komfort, rate ich jedem leichteren Fahrer). Das hat das Schwingen des Hecks mit Gepäck behoben.

Weniger top waren meine Ausflüge ins Brembo-Land mit Sintermetallbelägen. Die hielten nur so lange wie der PP3 (5000 km), dann waren sie runter. In dieser Zeit glänzten sie mit nichts außer ihrem unfassbaren Verschleiß, den auch die Motorrad damals bemängelte. Die Bremswirkung ist nicht unterscheidbar von KTMs Serien-Sinters, obwohl KTM seit Jahren eher konservativ-sanfte Mischungen in Serie einsetzt. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sagen: Original eher bissiger. Ich glaube, es waren die 07BB26SA, weiß es aber nicht mehr genau. Auf jeden Fall die mit Straßenzulassung. Nicht kaufen! Ich habe jetzt wieder die Originalbeläge drin. Wenn mir wieder der Sinn nach Experimenten steht, greife ich wie bei der alten Duke zu TRW. Die waren super und hielten auch.

Mit dem Verbrauch bin ich sehr zufrieden. Anfangs verbrauchte ich mehr als auf der alten Duke, das hat sich mit Gewöhnung gelegt. Die Erfahrung nutzt dem Verbrauch. Höchstens waren es 7,2 Liter auf der Rennstrecke, 6,5 Liter bei Autobahn-Vollgas, auf der Landstraße sind es meistens vierkomma Liter – im Winter wie immer etwas mehr, etwas näher an der 5, im Sommer näher an der 4. Typisch sind 4,3 Liter. Das kommt daher, dass ich in Kurvenstrecken Gas gebe, auf den Geraden aber unterhalb des Punktebereichs bleiben möchte. Da mischen sich dann die höheren Gasgeb-Verbräuche mit dreikomma-Verbräuchen beim Dahintuckern. Versicherung wie gesagt kostet auch wenig in diesem Leistungsbereich. Nur die Wartung ist teuer. 10.000er kostete mich rund 500 Euro mit Reifen aufziehen (ohne Reifen). Es wird bei jeder 10.000er das Ventilspiel kontrolliert, also der Zylinderkopf geöffnet. Irgendeinen Haken gibts halt immer.

Lost in Pilzsuppe

Zu meinem heutigen Update anlässlich der 11.000 Kilometer („10.000“ klingt nur besser in der Überschrift) möchte ich auch zurückblicken auf meine Serie „Duke Going Lost Places“, in der ich verlassene, vergessene oder sonstwie herrlich verdingste Orte mit der Duke aufsuchte, um das im Motorradmagazin „Roadster“ zu bringen. Ich fand das super. Zu Verdun habe ich wunderbare Zuschriften erhalten, wenn sich auch einige vom Krieg deprimieren ließen oder mir sonstwie fröhlichere Orte nahelegten. Jungs, fröhliche Orte sind halt nicht so interessant, das ist wie mit den glücklichen Menschen in diesem Kraftklub-Song. Es kamen mir noch keine Vorschläge fröhlicher Orte, die so spannend sind wie, sagen wir: Tschernobyls Todeszone. Nachdem mir dafür niemand ein Fahrzeug ausleiht, was ich nicht verstehe, aber alle, mit denen ich darüber spreche, muss ich da wohl eh mit der Duke hinfahren. Wer Kontakte hat, helfe mir weiter, meine Anfrage nach einer Einfahrgenehmigung (ca. 100 Euro) hängt seit Monaten im Limbo. Die Ukraine will in den nächsten Jahren über eine Million Touristen durch die Todeszone kutschieren. Ich sehe keinen Grund, warum da nicht 100.000 Motorradfahrer dabei sein sollten.

Tschüs, Immerath. In 100 Jahren soll hier ein großer See vollgelaufen sein.

Die Serie jedoch musste ich einstellen. Ich finde immer noch, dass diese geschichtsträchtigen Orte mehr hergeben als die zwei Seiten, die Roadster fand, dass sie hergeben. Es ist ihr Heft, sie werden ihre Leser schon kennen. Nur zahlte ich bei zwei Seiten halt jedes Mal drauf, und das kann ich mir auf Dauer nicht leisten. Vor allem lagen die nächsten Lost Places weiter weg, mit allen entsprechenden Zusatzkosten. Zum vorläufigen Abschluss der Serie fuhr ich nach Immerath, eins dieser Örtchen am Arsch der Republik, die für den Braunkohletagebau entvölkert und untergebaggert werden. Wer findet, dass Windräder die Landschaft entstellen, sollte auch Braunkohlefelder anschauen, wobei böse Menschen sagen, dass da bei Immerath sowieso nix Schönes, Wichtiges oder Interessantes weggebaggert wird. Hier postete ich eine Bildergalerie dazu. Ich werde noch einmal herumtelefonieren, ob ich Tschernobyl erreiche. An meiner Tour Interessierte melden sich gern. Das Hotel am Kraftwerk serviert eine sehr mehlige Pilzsuppe, habe ich gehört.

Zahle 3 Euro für eine herrlich mehlige Pilzsuppenvorstellung! ?

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Kommentare:

ältere
  • Wolfgang Lonien meinte am 20. Mai 2018 um 2:34:

    Hi Clemens,

    zum Thema: „Tschernobyls Todeszone… Wer Kontakte hat, helfe mir weiter, meine Anfrage nach einer Einfahrgenehmigung (ca. 100 Euro) hängt seit Monaten im Limbo.“

    kann Dir vielleicht der Betreiber des Blogs Pattayadays weiterhelfen, der im Februar dort war. Ich hatte seinen mehrseitigen Bericht auf http://www.pattayadays.com/2018/02/welcome-to-pripyat/ gelesen. Frag ihn mal nach seinen Kontakten.

    Hoffe das hilft,
    und Gruß,
    Wolfgang

  • eugen meinte am 22. Mai 2018 um 9:11:

    so was blödes aber auch:

    hab mir im 11/17 (auch wegen deiner berichte) fast panikmässig (ab 2018 ja nix mehr r) noch eine r gekauft mit allem pipapo (schwarze felgen, schwarzer tank, wavebremsen, lenker der superduke wg. der bequemlichkeit, powerpartssessel, kurzes heck, undundund), endlich!, übern winter in der garage, jetzt mal 2000km rumgeglüht, echt mein traumeisen, wirklich lässig, gschmeidig und wendig, ich aber mit meinem für einen motorradfahrer doch schon biblischem alter (seit bald 35 jahren, über 200.000km, verluste im bekanntenkreis und diversen chrashes) hab plötzlich die sinnkrise bezgl. motorradfahren, a so a schas!

    • Clemens Gleich meinte am 22. Mai 2018 um 9:14:

      Meditiere auf einem Berg in den Alpen, auf den Du mit der Duke fährst. Soll helfen.

    • eugen meinte am 22. Mai 2018 um 9:50:

      hihi, schau ma mal, btw: http://www.worx.tv/, is mein bruderherz, der war mal in chernobyl, is mit der duke sicher ein weiter weg, 🙂

  • Alexander meinte am 24. Mai 2018 um 9:47:

    Der Tacho meiner Duke beschlägt auch. Wahrscheinlich liegt das an dem Spalt vorne, der irgendwie immer größer wird. Das wurde bei dir per Garantie/Gewährleistung erledigt, oder?

    Auf den Pilot Road 4 habe ich jetzt ca. 3500 Kilometer. Die funktionieren bei mir einfach viel besser als die Serienbereifung. Vorne sind noch 6mm und hinten 5mm Profil übrig. Mal sehen wie lange der noch hält. Aktuell fahre ich ca. 1000km pro Monat und bald stehen zwei Wochen Schwarzwald plus Autobahn-Anreise an.

    Welche Reifendruck-„Empfehlung“ ist eigentlich richtiger? Die aufs Motorrad geklebte, oder die vom Reifenhersteller?

    Wie verhält es sich mit dem kurzen Kennzeichenhalter und hochgeschleudertem Dreck? Kann man da die Haltegriffe montiert lassen, oder müssen die runter? Ein Foto der Hecktasche mit dem kurzen Heck würde mich wegen der Befestigung auch interessieren.

    Falls jemand Touren rund um Villingen-Schwenningen, Gengenbach und Sulzberg (A) empfehlen kann: Immer her damit!

    Wie wirft man eigentlich ohne PayPal-Account einen Knopf in die Kirschkistenkasse?

    • Clemens Gleich meinte am 24. Mai 2018 um 10:30:

      Wenn der Hersteller einen Druck zum Deinem konkreten Motorrad empfiehlt, ist der meist am besten. Die generellen Druckempfehlungen orientieren sich halt an durchschnittlichen Krädern, also über 200 kg. Die sind meistens zu hoch für die Duke. Dann KTMs nehmen. Wenn du schwer bist (~100 kg oder mehr), werden auch die Standarddrücke funktionieren.

      Der kurze Kennzeichenhalter dreckt hinten auch nicht mehr, weils ja schon original stark dreckt. Die Beifahrergriffe kann man glaube ich mit montieren, habs aber nicht ausprobiert. An der R liegen die Griffe eh in der Kiste mit Beifahrerteilen, die du dazukriegst.

      Ohne Paypal kannst einfach die Bankverbindung nehmen, ich schick sie Dir per PN.

    • Alexander meinte am 1. Juni 2018 um 8:53:

      Ich habe den Druck von 2,0bar vorne und 2,0bar hinten (laut KTM-Aufkleber auf der Duke) auf 2,2bar vorne und 2,3bar hinten angehoben. Jetzt fährt es sich tendenziell bretthart, aber über 100km/h oder in Schräglage fühlt es sich besser an.

      Michelin hätte ja gerne 2,3bar vorne und 2,5bar hinten. Das probiere ich zwar noch aus, rechne aber bei meinen max. 75kg erstmal nicht mit einem weiteren positiven Effekt.

    • Alexander meinte am 12. Juli 2018 um 9:06:

      Stellt sich heraus, dass sich die PR4 tatsächlich am besten mit 2,3v/2,5h fahren.

      Inzwischen hat die Duke die 10.000km-Inspektion hinter sich. Bei der Inspektion selbst gab es keine Auffälligkeiten. Gekostet hat es ca. 500€ im Großraum Hannover.

      Eine Woche vor dem Inspektionstermin fing dann der Blinker an, zu spinnen. Zuerst kam immer genau nach dem zweiten Blinken der Lampen links ein Lichtfehler, dann fiel der Blinker links sporadisch aus, dann ganz, dann auch rechts. Die Werkstatt hat mich spontan zwischengeschoben und zwei Tage lang gesucht. (Man hat mir eine 2018er-Duke geliehen. Ich konnte keinen Unterschied zur 2017er feststellen.) Erst hatten sie den Blinker-Schalter im Verdacht, dann den Tacho. Stellt sich heraus, dass die Birne hinten links einen leicht abweichenden Widerstand hatte. (Evtl. kurz vor durch. Hat aber noch geleuchtet.) Und das lässt die ganze (Blinker-) Elektronik spinnen. Die Sache wurde zum Glück auf Garantie erledigt.

      Um den beschlagenden Tacho auf Garantie tauschen zu können, will KTM laut Werkstatt Beweisfotos sehen. Der Tacho beschlägt übrigens nicht mehr, seit ich ein Windschild (https://puig.tv/en/tuning-motos/windshields-specific-for-non-round-headlights/naked-new-generation-sport?bike=11615) montiert habe, was meinen Verdacht erhärtet, dass der Spalt vorne am Tacho schuld ist. Das Schild selbst funktioniert ziemlich gut. Man hat bei 150km/h in etwa den Winddruck, den man ohne Schild bei 100km/h hat. Sieht nicht besonders gut aus, lässt sich aber mit einer zweiten Lichtmaske schnell umbauen.

    • Clemens Gleich meinte am 12. Juli 2018 um 22:17:

      Das mit dem Blinker hab ich seit dem Tachotausch auch. Aber das sind doch LED-Blinker, die brennen ned durch. Ich verdächtige daher den Tacho, weils auch sofort nach dem Tausch auftrat.

  • Jürgen Seeger meinte am 28. Mai 2018 um 13:30:

    Meine im Juni 2017 gekaufte Duke R hat jetzt knapp 19.000 km runter. Darin stecken eine Marokko-Fahrt mit insgesamt 10.000 km – 3000 km An- und Abreise, 4000 km in Afrika.

    Ölverbrauch: 0,5 L/10.000 km. Mängel: Erratischer Benzinstandsanzeiger, wurde jetzt bei der vorgezogenen 20.000 Inspektion auf Garantie getauscht. Reifen für die Reise: Dunlop Roadmart III. Hatten nach 10.000 km noch 2,5 mm Restprofil – natürlich bei moderater Fahrweise. Für den Bilster Berg sind aber wieder die Sportecs drauf.

    Modifikationen: Fußrasten der normalen Duke, H&B Koffer, Cobrra-Kettenöler.

    Geiles Teil insgesamt. Offene Wünsche. Ein Tacho, den man auch ablesen kann, und ein Tempomat.

    • Clemens Gleich meinte am 28. Mai 2018 um 15:45:

      Freut mich, einen weiteren Duke-Tourer zu kennen! Ich find auch, dass man auf dem Ding sehr gut reisen kann.

  • Volker meinte am 28. Mai 2018 um 15:42:

    @Ölverbrauch: Wenn es wirklich der beschriebene „deutlich mehr als 1L/1000km“ Öl ist, die Deine Duke verbraucht (=nicht einfach nur in die Airbox oder irgendwelche sonstigen Auffangbehälter bläst oder zu allerlei Wellendichtringen raussifft), dann wird er wohl verbrannt. So ein Volumen läßt sich m. M. n. nur durch den Ölabstreifring und Wurf- …pardon… Laufpassungen des (Schmiede?)Kolbens im Zylinder abfackeln, denn den Ventilabstreifern ist es reichlich egal, ob Du nun Kurz- oder Langstrecke fährst. Manchen Schmiedekolben sagt man ziemlich hohe Kaltstartverbräuche nach.

    Bläut die Kiste denn bei Lastwechseln? Wie sieht/sah der Auspuff nach Kurzstreckenbetrieb mit exorbitantem Ölverbrauch aus?

    Von einigen Motorrädern (darunter meine 620SC und eine Yamaha YZ426F) weiß ich, daß man – entgegen des Handbuchs – den Ölstand nach Ölwechsel bei kaltem Motor/Öl besser nur auf 50% zwischen den Min- und Max-Markierungen einfüllen sollte, weil sonst der Überschuß quasi postwendend durch den Kurbelgehäuseentlüftungsschlauch läuft. Gerne auch mal die geschilderten 1L/1000km.

    Zudem differierten in meinem Fall die angegebenen Volumina für einen Ölwechsel zwischen Wartungs(!)- und Reparatur(!)handbuch, letzteres hatte Recht.

    Auch spielt die Viskosität eine Rolle. Sehr dünnflüssige Öle führen je nach Motorkonzept zu hohem Verbrauch, die selige XR600R war über 5W40 z. B. gar nicht erfreut.

    Und last not least zeigen Schauglas und/oder Ölpeilstab bei einer auf Supermoto umgebauten Enduro falsche (IIRC zu niedrige) Füllmengen an, des Pudels Kern liegt in der mit 17″-Pellen auf dem Hauptständer (oder auch dem Boden) stärker nach vorne geneigten Position. Könnte sein, daß bei der 690er Duke R vs. der 690er Enduro R ähnliche Phänomene auftreten, auch wenn man das im Jahre 2017 kaum noch glauben mag.

    @Tacho: Das mit dem serienmäßig verpfuschten Tacho ist natürlich arg, auch wenn er jetzt ordnungsgemäß dimmt. Denn ein beschlagener Tacho kann toll dimmen, wie er will – er ist trotzdem scheiße abzulesen. Und es fragt sich, wielange sich KTM außerhalb der gesetzlichen Gewährleistungsfrist noch kulant zeigt.

    Die nach 1Mm wegen zu hoher Speichenspannung eingerissene Hinterradfelge/-nabe wollte man mir zum „Freundschaftspreis“ tauschen. Ein Freundschaftspreis, für ich mir lieber ein kompletter Excel-Talon-Pärchen eingespeicht habe.

    @Husqvarna: Das mit der ins Special-Interest-Lager abdriftenden Marke Husqvarna war vorhersehbar und es droht ihr wohl ein ähnliches Schicksal wie seinerzeit Husaberg.

    Wie üblich bei (Quasi)Monopolisten läßt KTM ihrem Clientel die Optionen „Friß“ oder „Stirb“, wobei man das mit dem Sterben wohl nicht ganz so eng sehen sollte und bei genug Leidensdruck seitens der Community doch das eine oder andere Steinchen ins Rollen kommt.

    • Clemens Gleich meinte am 28. Mai 2018 um 15:50:

      Ne, die Kolben sind es wohl nicht. Das Problem trat immer dann auf, wenn nach einigen Kurzfahrten (unter Betriebstemperatur) eine normale Landstraßenfahrt stattfand. Da hat es das erste Mal oben am Sekundärluftsystem geölt, wo der Mech sagte „Eigentlich sollte hier gar kein Öl sein an diesem Deckel.“ [an dem es herausölte] War halt aber. Also schmeißt sie es sich irgendwo in die Backen und verfeuert es dann (wahrscheinlich) im Sekundärluftsystem. Blaurauch sieht man meines Wissens nie, aber KTM hat gesagt, das muss man nicht sehen. Die Ölfüllmenge von oben bis unten ist auch recht niedrig, wahrscheinlich nur 0,4 l von max bis min. Weiß aber keiner. Dann wären es ca. ein halber Liter auf 200 km gewesen damals.

      Naja, jetzt bin ich nimmer Kurzstrecke gefahren und hatte auch keinen nennenswerten Verlust mehr.

    • Volker meinte am 29. Mai 2018 um 12:32:

      Oben am Sekundärluftsystem? Puha.

      Das ist doch (immer noch?) einfach nur ein unterdruckgesteuerter Kanal, der wärend der Warmlaufphase des Katalysators eine Verbindung von der Airbox zum Abgaskrümmer herstellt. Wenn die Luft zur Nachverbrennung allerdings nicht aus der Airbox kommt, sondern vom Kurbelgehäuseentlüftungsschlauch (oder der KGES in der Nähe des SLS-Stutzens endet), wäre es schon denkbar, daß zuviel Öl es erst in die Airbox und dann über das SLS in den Abgasstrang schafft.

      Interessant, daß der KTM-Fuzzi da nicht mehr zu sagen kann als „Eigentlich sollte hier gar kein Öl sein an diesem Deckel.“. Ich reagiere ja auch immer so, wenn z. B. aus der Zündkerzenentlüftungsbohrung der 640er LC4 vom Spezl Kühlwasser raussifft. Man weiß es halt nicht genau. Das verspielt sich noch. Sieht sich weg.

      Könnte aber auch ein gerissener Zylinderkopf sein, der an dieser Stelle ziemlich enge Toleranzen zu den Kühlwasserkanälen hat:

      https://www.ktmforum.eu/forum3/wbb/lc4-duke-1-duke-2/lc4-technik/1139-k%C3%BChlwasser-sickert-aus-entlastungsbohrung/
      https://vb.ktm-lc4.net/showthread.php?74635-KTM-lc4-620-bj-97-K%FChlwasser-Z%FCndkerzen-ablauf

      Abhilfe war dann – nachdem sich die diesbezüglichen Berichte häuften – ein Spannstift, den der Mechaniker oder ein mutiger Kunde dort reindreschen sollte. Wir haben stattdessen ein Gewinde geschnitten und eine durchbohrte Madenschraube (aka. Gewindestift DIN 913 mit Kegelkuppe und Innensechskant) dort eingeklebt.

      Alle merkwürdigen Dinge haben Gründe und speziell am Mopped, wo man sich bei einem technischen Hoppala ziemlich schnell das Gras von unten betrachten kann, will ich es dann schon etwas genauer wissen.

  • Anonymous meinte am 9. Juli 2018 um 16:58:

    Hi, von welcher Firma ist der Kennzeichenhalter?

    Vielen Dank
    Julian

    • Clemens Gleich meinte am 9. Juli 2018 um 17:30:

      Der Kennzeichenhalter ist der aus den Powerparts. Wer den für KTM tatsächlich baut, weiß ich gar nicht.

  • Anonymous meinte am 9. Juli 2018 um 17:47:

    Super Danke!

  • Bernd meinte am 2. August 2018 um 15:33:

    Die kleine Duke wird selbstverständlich nicht ausreichend gewürdigt.
    Ein Bekannter von mir fährt sie und er bleibt ausser auf der Bahn auch an einem Trupp gaskranker alter Säcke mit ihren 1000er Rennfeilen dran.
    Allerdings wird sie bei solcher Art Hatz dann regelmässig in den Begrenzer gejagt. Warum wird sie nicht ausreichend gewürdigt ? Sie war mehrere Wochen inseriert. 1 Hand 14tkm bester Preis im Bundesgebiet (auch die R Version) kein Interesse. Ev. steckt da in vielen Köpfen noch die Angst vor einer Motorrevision in den Köpfen. Dabei war der LC4 beim Dauertest von 2009 nach 50000km noch gut in Schuss.

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