4 Wochen BMW C Evolution (1)

Auf Präsentationen merken wir Motorjournos immer nix, weil wir zu viel Freibier saufen. Besonders beispielhaft zeigte sich das damals bei der Präsentation der BMW F 800, die in Südafrika total super war, denn besoffen in Südafrika ist alles total super. Kein Wort über das Getriebe, das später im grauen Deutschland so auffällig war, dass sich plötzlich alle so drüber beschwerten, dass BMW einwarf: „Bei der Präsentation hat keiner von euch sich übers Getriebe beschwert!“ Natürlich nicht. Aber das war nicht, weil wir uns fies verschwören wollten, sondern wir waren halt einfach besoffen von Land, Affen und natürlich Alkohol. Auf jeden Fall schau ich mir grad für Heise Autos den BMW C Evolution vier Wochen lang ohne Palmen und Freibier an.

Kommentare:

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  • Volker meinte am 5. September 2014 um 18:59:

    Servus Clemens!

    Saftig-schöner Aufmacher und gelungene Heiseautospraxistestankündigung! Bin gespannt, ob Du vier Wochen ohne Alkohol durchhalten wirst, ich würde bei so einem Ding in der Tiefgarage (genau eine Steckdose auf 100m, abgeschlossen natürlich) vermutlich freiwillig jeden Abend besoffen sein. Praxistip: Man kann sich einen E27- oder GU10-Adapter oder gar einen Neonleuchtendummy basteln und damit von der Not- oder Dauerbeleuchtung parasitieren. Auch Lichtschalter soll man gerüchteweise schon gemoddet haben. Pssst!

    Übrigens wird es nicht der Roller sein, der Wu-wu-wu macht, wenn der Akku leer ist, sondern Du. Das ist dann das Geräusch der Lunge, die aus Deinem Mund hängt. Bis zum Boden. Schon mal das Ding (der Gegenwert von, geschätzt, etwa vier Obi-Wan-Clementis) zu schieben probiert? Testweise? Freilauf vorhanden? Polfühligkeit und Motoruntersetzung? Das war für meine Feistigkeit (gewichtsmäßig der Devolution ebenbürtig) schon mit der seligen Quantya kein Spaß.

    Aber, Tusch, wer hats erfunden? Nein, nicht die Schweizer. Die Mattighofener. Wenn ich den Produktionsstart der Freeride E noch erlebe.

    Elektrische Grüße,
    Volker

  • Frank Kemper meinte am 7. September 2014 um 23:01:

    Ich habe den C Evolution in Garmisch bei den BMW-Days gefahren und fand‘s so mittelgeil. Das elektrische Fahrgefühl und der ziemlich heftige Anzug quasi aus dem Handgelenk, das ist schon super. Schön gelöst sind auch die verschiedenen Fahrmodi, bei denen man das Rekuperationsverhalten einstellen kann.

    Übel dagegen die Sitzposition. Man hockt auf dem Ding wie ein Affe auf dem Schleifstein. Ich glaube, ich habe noch nie so besch… auf einer BMW gesessen. Ich fand die Hinterradbremse unnötig bissig. Und insgesamt fand ich das Ding für 15K auch etwas billig gemacht. Die Rückspiegel zitterten, die Klappen wirkten billig etc.

    Also, für 15K würde ich mir lieber eine GS holen.

  • 3-plus-1 meinte am 9. September 2014 um 15:09:

    Seien wir doch mal ehrlich, dieser Roller hat eine sehr beschränkte Zielgruppe, die ihn geil finden könnte: 16 jährige Mädchen aus vermögendem Haus.

    Ein Roller ist für die Jugen uncool, auch wenn er das schnellste Ding für den A1-Führerschein darstellt. Mädchen finden das Ok und dürfen in dem Alter auch noch nicht Beetle-Cabrio fahren, selbst wenn die Eltern das bezahlen würden.

    BMWs Problem wird aber sein, dass genau in dieser Zielgruppe – die ohnehin schon klein ist – auch noch der Anteil der Helikopter-Eltern immens groß sein dürfte, für die Motorradfahren die Gefahr in Person darstellt.

    Folglich sehe ich einfach keine Nische. Die Tochter bekommt eben mit 16 keinen C-Evolution. Wenn sie dann selber entscheiden – und rechnen – kann, ist es zu spät, dann wird‘s ein Honda Integra.

    Ich verstehe bis heute nicht warum BMW diesen Roller SO gebaut hat. Mit Helmpflicht sind doch da alle Schlippsträger raus, die das Geld haben, aber keine Schutzkleidung anlegen wollen. Meiner Ansicht nach hätte das Ding im C1-E-Trimm viel mehr positive Kaufresonanz gehabt.

    http://www.motorradonline.de/motorraeder/bmw-c1-e-studie-mit-elektro-antrieb/270068#1

  • Phil meinte am 10. September 2014 um 8:18:

    Wir deutschen sind viel zu dogmatisch fuer sowas. Wir brauchen jemand zum Haendchenhalten, wenns mal was neues gibt. Die italienischen Schlipstraeger werden es uns lehren, auch was diesen Roller angeht. Wir brauchen halt alle ein wenig laenger, und das galt ja schon damals beim BMW Dachroller, der bei uns erst viele Jahre spaeter verstanden wurde.

    M.E. besitzt der C1-E eine grosse Zielgruppe. Die Einschraenkungen werden finanzieller Natur sein. Ich glaube zudem, dass der „klassische Motorradfahrer“ mit seiner Elektrophobie ziemlich ausgedient hat. Die alten Nischen werden zu kleinen Schlagloechern am Weg.

    Spaetestens wenn der Kiska E-Roller von KTM kommt, wird das ganze dann auch jenseits von BMW amtlich und street-approved. Dann wird sich die beleidigte Polemik auf knatternde amerikanische Hardliner beschraenken: „Electric bikes would ruin the sport of Motocross/Supercross“
    — Kommentar bei https://www.youtube.com/watch?v=JLdp1Kz0naI

    Gelaechter.

  • Alexander meinte am 10. September 2014 um 17:04:

    @Phil: Amen!

  • Volker meinte am 12. September 2014 um 11:26:

    Hallo!

    @Phil: Na, ich hoffe mal nicht, daß die Zukunft des Motocross aus einer weitestgehend flachen, autobahnähnlich ausgebauten Piste besteht. Will sagen: Der Track ist schon recht Freeride-E-freundlich ausgebaut. Mei, das Fahrgeräusch ist ungewöhnlich, aber auch nicht ungewöhnlicher als das eines MX-Viertakters, wenn Du 10 Jahre nur Rengtengteng in den Ohren hattest – nur erfreulich viel leiser. Je pragmatischer der Fahrer, je kürzer die Gewöhnungsphase.

    Mir wäre das jedenfalls vollkommen wurst, solange das Gerät halbwegs bezahlbar bleibt und ich damit die rund 90-100 Nettominuten bestreiten kann, die ich typischerweise an einem lustigen Nachmittag in Putzmühle, Gablingen, Manching, Warching, Mitterteich, Reisersberg, Hallbergmoos oder Italien so abreiße. Was nicht heißt, daß ich das auch muß. Vielleicht ist MX halt irgendwann ein Anachronismus wie, sagen wir, Kutschenrennen. Oder Falkenjagd. Manch ein liquider Nostalgiker (d. h. der „klassische Motorradfahrer“) machts noch, auf der Ibiza-Finca, seiner eigenen Piste vorm Haus oder der gemieteten Rennstrecke – die Karawane zieht weiter.

    „Electric bikes would ruin the sport of Motocross/Supercross“. Wuhaha. Der typische Krawallowix-User, der nicht rafft, daß er selbst der Sargnagel des Sports ist. Warum wohl in Garching (b. München, s. http://www.ak-racing.de) keine Supermotoevents mehr steigen?

    Zur C-Devolution: Der italinische Mafioso mit Schlips hat sicher genug Kohle für so ein Ding, um im pulsierenden Großstadtleben von Sizilien die Schutzgeldkunden abzuklappern. Der deutsche Bodyleasing-Consultant vermutlich auch, falls er eiligst vorankommen will und zugunsten des Großrollers seinen i3 stehen läßt. Ich bin da grad bissl klamm bei einem Gerät, das in Konkurrenz zu meinem Radl und dem MVV tritt.

    Vermutlich reicht das deutsche Dogma aber sogar viel weiter: Daß man alles _besitzen_ muß, insbesondere Geräte für den Individualverkehr.

    Ciao,
    Volker

  • Giftgrün im grauen Alltag | MoJomag meinte am 13. Dezember 2014 um 15:49:

    […] Ich fahre meinen steilen Berch hoch damit. […]

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