Cool! Hot! In-ter-mot!

Die Überschrift ist der ogginool Slogan der letzten Intermot. Die Veranstalter dieser vielleicht größten deutschen Indianerschmuckmesse haben auch dieses Jahr wieder den schlechtesten Slogan-Schreiber der Welt verpflichten können. Diesmal heißt es „I love Intermot“. So wie diese Aufkleber in den Achtzigern mit einem Herz zwischen dem „I“ und dem variablen Akkusativobjekt, nur mit einem roten Motorrad statt einem Herz. In den wilden Achtzigern waren solche Slogans weit verbreitet, Englisch generell besser als Deutsch, weil es damals noch keiner richtig verstand. Englisch kam aus Amerika, und was aus Amerika kam, war per definitionem gut. Anders lassen sich Jeansanzüge mit USA-Flaggen als damalige Massenmodeerscheinung auch kaum erklären.

Im noch recht frischen Jahrtausend haben Jeansanzüge, „I *Herzchen* Akkusativobjekt“, die USA und die Intermot stark an Beliebtheit verloren, vor allem an diesem Schreibtisch hier. In den Achtzigern hatte ich zum Beispiel noch eine abgeschnittene (Jeans!-) Badehose mit US-Flagge auf dem Arsch, heute bin ich längst wieder zur traditionellen Bermuda in Reichskriegsflaggenfarbe zurückgekehrt. Vor der Intermot drücke ich mich ebenfalls regelmäßig, denn ich habe für schlechte Zeiten schon lange große Vorräte an Traumfängern und Airbrush-T-Shirts mit Wolfsmotiven drauf im Keller angelegt. Wenn die Apokalypse kommt, bin ich vorbereitet. Dieses Mal ist es ganz leicht, nicht auf die Messe zu gehen. Ich sage einfach meinem Chef (mir), dass ich keinen Bock habe. Das letzte Mal war es etwas schwieriger, doch ich habe eisern meinen Querulantenkurs durchgehalten und bin in die Alpen geflüchtet. Und dann ist das hier passiert:

Heirat, Wahnsinn, umstürzende Trecker

Kommentare:

ältere
  • Winfried v.B. meinte am 27. August 2010 um 11:30:

    Das einzige, was noch dämlicher ist/war, sind/waren die schwachsinnigen Spots und Plakate von SonyEricsson, bei denen geschrieben steht/stand „I *LogovomHersteller* meine megasteifen Nippel im Winter“ oder so ähnlich…

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