Der geheime Endurotacho

Die Duke hat jetzt ihren vierten Tacho. Der Tauschtacho, den sie bei der 10.000er-Inspektion erhielt, war offenbar ein „Vorserientacho“ mit Software für (wahrscheinlich) die nächste KTM 690 Enduro. Wenn die Werkstatt auf diesen Tacho die passende Software aufspielen will, kann sie nur die zur Enduro passende Software verwenden. KTMs Werkstatt-Infrastruktur sieht wohl den Fall nicht vor, dass jemand eine falsche Kennung in einen technisch identischen Tacho programmiert.

Nachdem die Werkstatt also mehrere Male versucht hat, die richtige Software einzuspielen (dauert jedes Mal über 20 Minuten), griff KTMs Deutschlandzentrale per Fernwartung zu und konnte auch nicht mehr tun. Also tauschten sie die Hardware. Danke an KTM Stuttgart fürs Dazwischenschieben. Wir lernen einmal mehr: „Das geht ganz einfach und schnell!“ ist im Werkstattkontext meistens unzulässig hoffnungsfroh.

Hier findest du die 11.000-km-Übersicht der Duke.

Kommentare:

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  • Frank Matthieß meinte am 22. Juni 2018 um 6:56:

    „Mach ich mal ebend“, „Das haben wir gleich“ oder „Das geht ganz schnell“ sind die Klassiker, die als geäußerte Sätze im Halse stecken bleiben sollten. Manchmal flutscht er aber trotz aller Erfahrung raus.

    Der Teufel ist ein Eichhörnchen und Murphy Dein Nachbar. Es gibt halt Dinge die man dann auch einfach mal erlebt haben muss. Diese Tachonummer gehört für alle Beteiligten sicher dazu.

    Das Deine Werkstatt das in der Saison „mal eben dazwischen schiebt“ sagt viel über das Verantwortungsbewußtsein der dortigen Mitarbeiter aus.

  • Volker meinte am 22. Juni 2018 um 11:18:

    Ah. Herrlich. KTM ist also auch in der Gegenwart angekommen. Nächster Iterationsschritt wären PKI in Steuergeräten und WiFi-/BluetoothHotspot, damit Du Deinen Schlaufernsprecher mit dem Mopped paaren kannst.

    Ich hatte übrgens neulich auch eine Tachodefekt: LR44-Knopfzelle an meinem Sigma-500-artigen Instrument (Teilenummer 50314069144) war leer und mußte getauscht werden (10 Minuten incl. neuem Beleuchtungslamperl). Damit läuft das Ding dann wieder die nächsten fünf Jahre.

    Direktwartung, keine Fernwartung. Ist übrigens auch bei Sonne ablesbar, zeigt Geschwindigkeit, Uhrzeit, Gesamtstrecke, Teilstrecke.

    Sonderausstattung: Wasserdicht.

  • groberunfug meinte am 4. Juli 2018 um 10:29:

    [quote]„Das geht ganz einfach und schnell!“ [/quote]
    Ganz sicher das geht immer einfach und schnell wenn man an irgendwelchem Embeddedgekröse Firmwareänderungen oder Updates einspielt. 😀

    [quote]KTMs Werkstatt-Infrastruktur sieht wohl den Fall nicht vor, dass jemand eine falsche Kennung in einen technisch identischen Tacho programmiert.[/quote]
    Da bin ich mir manchmal auch nicht sicher ob man das entsprechend verschließen soll oder offen hält, ja man kann dann Fehler begehen und hinterher tuts nicht richtig das muss man durch Testen herausfinden bevor man die Maschine wieder in Betrieb nimmt und man muss vor und bei der Arbeit denken. Auf der anderen Seite hatte ich aber schon so oft den Fall das diese Abfangmechanismen hohl gedreht sind, da funktionieren Firmwareänderungen dann nur an bestimmten Rechnern oder mit Windows 7 Professional vom 35.05.2009, nur an USB Port hinten links weil der mondscheinjungfräuliches USB 2.0 ist, dann muss das Windows englisch sein sonst gibts Stress mit Dateiformaten oder sprachsensitiven Befehlen im Programmiertool. Solchem Spaß könnte man als Hersteller ja entgegen kommen indem man vollständige und getestete Pakete verteilt aber das funktioniert auch oft nur schwierig und ist gerne mal mit absurden Lizenz/Hardwarekosten verbunden.

  • zensorsliebling meinte am 11. Juli 2018 um 5:32:

    Der 30 Jahre alte Motometer Tacho (Version 1.0, Softwarestand 0.0) meiner R80 GS beschlägt zwar hin und wieder von innen, aber sonst zeigt er alles an, was ich wissen muss. Schon seit 180 tkm. Alle 5 Jahre mal etwas zähes Öl auf die Welle, Wartung erledigt.

  • Thomas Gessner meinte am 16. August 2018 um 13:18:

    Der Vorteil dieser Smartphone-ähnlichen Instrumente erschließt sich wohl nur den Einkäufern der Hersteller. Für den Fahrer ist das nebst offensichtlicher Reparaturanfälligkeit auch zumeist ein ergonomischer Rückschritt. Man nennt das wohl gemeinhin eine Verschlimmbesserung.

    • Clemens Gleich meinte am 28. August 2018 um 18:59:

      Ein Bildschirm als Tacho ist günstig, sehr schlank zu bauen und sehr flexibel in dem, was er anzeigt. Da spricht für mich nichts Grundsätzliches dagegen, aber in der aktuellen Generation haben wir halt lauter Dinger, die bei Sonne unlesbar sind und ohne Sonne schlecht lesbar. Dann lieber wie in den Achtzigern Runduhren oder LCD-Segmentanzeigen.

  • motophil meinte am 16. November 2018 um 14:50:

    Das „wahrscheinlich“ aus dem ersten Satz kannst Du durch „sicher nicht“ ersetzen – die KTM 690 Enduro 2019 fährt den selben Tacho wie die Husqvarna 701 spazieren. Zu deren leicht retro angehauchten Design passte der für mich ganz gut, zur KTM eher nicht.

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