…ein Mensch zu sein.

Franzosen mögen arrogant sein und sie können nichts richtig bauen außer vielleicht Unfällen, aber jetzt gerade liebe ich sie. Der Grund ist der Film „Ziemlich beste Freunde„, den man gesehen haben sollte. Es kommt ein Maserati Quattroporte darin vor. Das Drehbuch um den nach einem Gleitschirmunfall vom Hals abwärts gelähmten Philippe Pozzo di Borgo folgt der wahren Geschichte, die er in seinem Buch „Le second souffle“ („Der zweite Atem“) in mühevoller Einzelbuchstabeneingabe oder einem ebensolchen Gerätediktat niedergelegt hat. Wer je vergessen hat, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, kann es hier nachlesen:

Ich würde gern mit den letzten Augenblicken beginnen, dem unvermeidlich bevorstehenden und manchmal herbeigesehnten Ende, das mich wieder zu Béatrice führen wird. Ich verlasse diejenigen, die ich liebe, um die wiederzusehen, die ich so sehr geliebt habe. Selbst wenn es das Paradies nicht gibt, weiß ich doch, dass sie dort ist, weil sie daran geglaubt hat und weil ich es möchte. Da sind wir dann, all unserer Leiden ledig, in inniger Umarmung, die Augen für alle Ewigkeit geschlossen.

Béatrice, die du bist im Himmel, erlöse mich.

Ich krich gleich Pipi inne Augen. Zum Anlass des Films hat Philippe sein Buch neu aufgelegt, mit einem Vorwort, das Bezug auf den Film nimmt und einem neuen Stück am Ende, in dem es mehr um seinen Pfleger Abdel Sellou geht, den er seinen „Schutzteufel“ nennt, weil er kein Engel und doch einer ist. Philippes Gedanken, genauso wie die von Abdel drehen ständig um Liebe, Küsse, Sex, und wenn das die französische Seele ist, dann sei ihr der umgebende Wall aus Arroganz mit Handkuss vergeben.

Während der Lektüre erreichte mich auf einigen Umwegen ein Paket, das ich nicht bestellt hatte. Absender war der Whisky Store von Theresa Lüning, bei dem ich gelegentlich Scotch bestelle. Allerdings gab es keine offenen Bestellungen. Im Karton befand sich außer einer herrlichen Distiller‘s Edition von Talisker ein sehr lieber Brief, der sich für Ehrlichkeit in der Berichterstattung bedankt. Er war nur mit Vornamen unterzeichnet, aber dieser Vorname soll, wenn er das hier liest, wissen, wie sehr ich mich darüber gefreut habe. Jeder Schreiber hat eine öffentliche Persönlichkeit, und die hat in den meisten Fällen keine Probleme, weil sie eine zehn Meter große, unverwundbare Unterhaltungsmaschine mit der ewigguten Laune eines Frühstücksradiomoderators ist. Der wirkliche Clemens ist allerdings ein (manchmal trauriger) Mensch wie alle, und als solcher bedeutet es ihm die Welt, Leser wie ihn, wie euch, wie dich zu haben. Danke.

Hier noch ein bisschen Wahrheit über Hondas NC 700 S, X und den Integra

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