Gezähmt: KTM 1290 Super Duke R

KTM bringt das stärkste Naked Bike der Welt in einer furchterregenden Aufmachung. Deshalb ist es umso verblüffender, wie zahm und einfach fahrbar das vermeintliche Biest in Wirklichkeit ist.

Anno Domini 2005 erschien ein bemerkenswertes Motorrad: die KTM 990 Super Duke, das erste großvolumige reine Straßenmotorrad der Österreicher. Sie war eine Maschine für Hooligans, die so exakt ihre Zielgruppe fand, dass man praktisch nie eine Super Duke sieht, deren Lenker man selbst mit sehr bösartiger Intention „langsam“ nennen könnte. Die Super Duke war außerdem sehr speziell. Man konnte sie beim besten Willen nicht jedem Motorradfahrer empfehlen. Hooligans lieben das ultradirekte, aggressive Ansprechverhalten auf der knackigen Geometrie. Wer jedoch von einer alten BMW K 100 oder auch einer Bandit kommt, wird entweder schnell zum Hooligan oder schreiend weglaufen. Genau wie bei der 690 Duke 2012 passiert gibt es jetzt einen Generationenschnitt bei der Super. Die nächste Generation findet immer noch ihre Freunde unter den Hooligans. Sie ist jetzt allerdings zusätzlich jedem Motorradfahrer zugänglich.

Am ersten Fotopunkt. Die Meute ist verblüfft. Nicht, dass das schnell ist, das war erwartet. Aber wie einfach 180 PS sein können.
Am ersten Fotopunkt. Die Meute ist verblüfft. Nicht, dass das schnell ist, das war erwartet. Aber wie einfach 180 PS sein können.

Das ist erstaunlich, weil im orangen Gitterrohrrahmen ein riesiger 1300-ccm-V2 mit 180 PS und so viel Drehmoment sitzt, dass man erstmal befürchtet, es reißt ihn bei Gasstößen aus den Motorhalterungen. Stattdessen reißt er das Motorrad in den Power-Wheelie. So weit, so Hooligan. Schon auf den ersten Metern zeigt sich jedoch, was die eigentliche Leistung der neuen Super Duke ist: Zahmheit, oder weniger negativ vorbelegt: die Verfügbarmachung eines Motors, der an sich erstmal eine Handvoll Arbeit, Angst und Schrecken sein könnte. Mattighofen erreicht das durch elektronisch gesteuerte Drosselklappen, wie sie auch bei Motorrädern mehr und mehr üblich werden.

Die 990 zeigte dir deine Fehler. Die 1290 erlaubt sie dir einfach nicht mehr.

Im schlimmsten Fall kombiniert ein E-Gas alle Nachteile eines schlechten Einspritzmappings mit der systemimmanenten Verzögerung des Servos (Hallo, MV Agusta!). Im besten Fall kommt das System der 1290er heraus. Sie lässt den Fahrer einfach keinen Fehler am Gasgriff mehr machen. Kombiniert mit der gleichmäßigeren Verbrennung, wie sie schon im Motor der KTM RC8 R eingeführt wurde, blubbert die 1290 auf den kniffligen unteren Lastzuständen so gleichmäßig und ruhig dahin, als hätte jemand einen schwungmassenschweren V8 ins Chassis geschummelt. Erst im absoluten Drehzahlkeller stampft der Motor KTM-typisch wie ein löchriger Schiffsdiesel, aber auch das ohne Arglist.

Studioaufnahme Motor
Dieser Motor ist ein Meisterwerk, ich will es einfach nicht anders sagen.

Der 990er-Motor hing so direkt am Gas, dass bereits Bodenwellen zu wilden Anreißschüben führen konnten. Die 990 Super Duke war immer wie ein tollwütiger Kettenhund, den nur seine adrenalinzittrigen Drosselklappen davon abhielten, ansatzlos Amok zu laufen. Das Schlimmste, was man sich selbst antun konnte, war: In eine enge Kehre im Schiebebetrieb einfahren und irgendwo in der Mitte Gas anlegen. Diesen Ruck ins Kreuz vergisst man nicht mehr. Man wird aus diesem Fehler also lernen. Der 1290er mit viel mehr Power rollt im Zweiten in dasselbe Eck blubbert trotz Übergang Schiebebetrieb-Stützgas ohne Ruck durch, zieht sanft heraus. Die alte Super Duke R hätte den Fahrer hier gefressen und verächtlich seine bleichen Knochen ausgespuckt.

KTM kombiniert das E-Gas mit dem Schräglagenmessmodul, das auch in der aktuellen KTM 1190 Adventure seinen Dienst tut. Deshalb ist die Traktionskontrolle vergleichbar weich wie das Ansprechverhalten. Den Beweis trat KTM mit einer Straße an, auf die kein Bigbike-Fahrer freiwillig einbiegen würde: sehr eng, Rollsplit, Schlaglöcher, Erde, Blätter und als Sahnehäubchen eine Schlucht, die auf deinen Fehler wartet, richtig komplett mit kreisenden Aasfresservögeln. Und wie die große KTM diese kleine Straße meistert, macht sprachlos.

Als Motorradtester hängt man ja gerne romantischen Vorstellungen nach von Mensch und Maschine, die möglichst direkt miteinander verbunden werden sollen. Aber wenn das die Zukunft ist (woran kein Zweifel besteht), dann immer her damit. Man könnte den blutigsten Anfänger auf dieses Kraftrad setzen und er könnte problemlos damit fahren. Er würde allerdings nach kurzer Zeit seine eigene Geschwindigkeit massiv unterschätzen, denn ab dem mittleren Drehzahlbereich wütet der Zorn Gottes in den Brennräumen. Auf der Landstraße sind die verfügbaren Leistungsreserven praktisch bodenlos, immer.

Super Duke Track
Ein weiteres Setting bietet die sehr laute, sehr geile „Track“. Will jeder haben.

Die Ansprechverhalten von E-Gas und Traktionskontrolle ändern sich je nach eingestelltem Modus: Sport, Street oder Rain. Ich streite Rain auch hier die Existenzberechtigung ab, weil Street auch bei sehr wenig Grip so gut funktioniert. Für trockene, schnelle Landstraßen passt Sport sehr gut. Schön wäre gewesen, wenn die Eingriffstärke der Traktionskontrolle unabhängig von den Modi steuerbar wäre, wie es Aprilia an der Tuono macht. Ich halte es für wahrscheinlich, dass viele Kunden den Sport-Modus des E-Gas mit einer stärker eingreifenden Traktionskontrolle verwenden möchten, um nur ein Beispiel zu nennen.

Geometrie: mehr Bandit 1250 als Z 1000

Landstraße, Teleobjektiv
Die konservative Geometrie macht die SD sehr stabil.

KTM kombiniert das gutmütig gemachte Motormonster mit einer absichtlich moderaten Geometrie. Radstand und Lenkkopfwinkel sind deutlich näher an einer braven Suzuki Bandit 1250 als an einer Kawasaki Z 1000, dem eigentlichen Mitbewerber bei den schnellen, großen Nakeds. Das dennoch gute Handling kommt dann aus guter Sitzergonomie und einem breiten Lenker als Hebel. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass auch das Fahrwerk nicht zuckt und zappelt, sondern Stabilität bietet, bis der Grobmotoriker sie absichtlich mit brutaler Gewalt verlässt. Deshalb erschreckt auch ein das Rutschen beginnendes Vorderrad nicht, denn es bringt kaum Unruhe in die Fahrt. Wer Unruhe möchte, kann Traktionskontrolle und ABS komplett abschalten oder den von KTM so genannten „Supermoto-Modus“ der Bremse wählen: vorne regelt das ABS, hinten darf der Hool blockieren, um zum Beispiel auf der Bremse in ein Eck zu driften.

Die 1290 Super Duke R wird „ab Frühjahr“ für 15.490 + 250 Euro Nebenkosten an Endkunden ausgeliefert. „Ab Frühjahr“ kann bei KTM derzeit auch heißen „ab Sommer oder Herbst“, also sagen wir einfach: Irgendwann 2014 kann man eine kaufen. Die fertigen Vorführer sollen ab dem 14. Dezember bei den Händlern stehen. Interessenten sollten nicht nach dem Aussehen allein gehen. Die Super Duke ist so kultiviert, wie es sich Kunden der 990er wahrscheinlich kaum vorstellen können. Man denke an die Disney-Interpretation von „Die Schöne und das Biest“, die Ballszene: Ein riesiges Monster präsentiert sich im Frack und beweist eine Zartfühligkeit der Manieren, die in krassen Widerspruch zu jeder gewohnten Realität tritt. Und doch kann die Super Duke trotz all ihrer Manieren mit den Besten tanzen. Ein Motorrad mit so einem Landstraßenpotenzial gibt es nicht noch einmal. Ja, es kommt zuallererst auf den Fahrer an. Aber gerade dem macht die Super Duke ihre Fertigkeiten so verfügbar. Sie wird für viel Heulen, Zähneknirschen und Ausredenschwingen sorgen.

Die erste Ausrede ist seit der BMW S 1000 RR bekannt: „Das ist doch kein Motorradfahren mehr!“ Das sagen Leute, denen große Motorräder nicht arg genug sein können. Tatsächlich stimmt: Wer sich die große Ducati Streetfighter holt, solange sie noch verfügbar ist (Modell läuft aus), der wird mehr Furcht verspüren. Auf der Streetfighter krallt man sich aus nacktem Überlebenswillen fest, froh über jede überlebte Fahrt, taub von einem Abgassystem, das nur die Mafia zugelassen haben kann. Aber dass nicht jeder in Todesangst fahren will, hat ja selbst Ducati gemerkt, die auch ihre Hypermotard beim Generationenwechsel zu einem sehr alltagstauglichen kleinen Krad domestiziert haben. Das wird der Streetfighter genauso passieren. Es wird ein Unterschied bleiben: Die gesamte Motorabstimmung bei Ducati ist eine handwerklich saubere Arbeit. Es funktioniert. Die Motorabstimmung der Super Duke ist ein inspiriertes Meisterwerk. Es erstaunt. „Wer Widerspenst‘ge besser weiß zu zähmen, mag christlich mir‘s zu sagen sich bequemen.“

Standbild Abendsonne
Selten hat mich ein Motorrad derart emotional verwirrt. „Das darf doch nicht sein, so einfach!“ „Aber es ist so guut!“

KTM 1290 Super Duke R Modelljahr 2014

Ist: erstaunlich.
Kos­tet: 15.490 + 250 Euro Nebenkosten.
Leis­tet: 180 PS (132 kW) bei 8.870 U/min.
Stemmt: 144 Nm bei 6.500 U/min aus 1.301 ccm.
Wiegt: knapp 210 kg vollgetankt.
Tankt: 18 Liter Super.
Hat: mich tief verwirrt. Ich hasse sie, weil sie besser fahren kann als ich. Aber ich liebe sie trotzdem.

Video-Interview mit Kutti über den Auspuff, den Kennzeichenträger und den Cup

Kommentare:

ältere
  • Frank meinte am 20. November 2013 um 12:35:

    Sehr schön geschriebener Testbericht. Gerade der Vergleich mit der 990er SD ist sehr schön 🙂

    Steigert auf jeden Fall die Vorfreude auf die Maschine.

  • dirk Klatt meinte am 20. November 2013 um 13:30:

    Aha, wir haben es also mit einem Allrounder im besten Sinne zu tun …ein Feuerzeug auch für die breite Masse der mäßig begabten Kradisten mit Entwicklungspotential ….das macht mich neugierig, das will ich ausprobieren …
    Im übrigen sehe ich die Z 1000 keineswegs als die direkte Konkurrentin ….die hat nämlich einfach 2 Zylinder zu viel. Was mich etwas stutzig macht ist der Vergleich zur Bandit, die ja nun wirklich an Biederkeit – auch fahrwerksseitig – kaum mehr zu überbieten ist….bin sehr gespannt…

  • Thimo meinte am 20. November 2013 um 14:01:

    @Clemens: Das Bild mit dem Auspuff, ist da der Powerparts-Katalog komplett verbaut? Sind das andere Räders, oder nur dezent farblich abgestimmt?

    Mein nächstes Moped wird definitiv eine große SF S. Mag Angst haben.

    • Clemens Gleich meinte am 20. November 2013 um 15:00:

      @Thimo: Folgend die Liste der verbauten Teile, Preise NETTO (also ggf. plus MwSt rechnen). Die Felgen sind glaube ich die originalen mit Dekor, ich weiß es aber nicht sicher und lasse mich gerne korrigieren.

      55182N01(WP-Art. Nr.) WP-Racing-Cartridge 1.500,00

      15180N01(WP-Art. Nr.) WP-Racing-Federbein komplett 1.200,00

      61305999000 AKRAPOVIC EVOLUTION KOMPLETTANLAGE 1.915,84

      61302931044 KUPPLUNGSHEBEL (KLAPP- UND VERSTELLBAR) 132,50

      60313950044 BREMSHEBEL (KLAPP- UND VERSTELLBAR) 132,50

      61303937044 FUSSRASTENANLAGE VERSTELLBAR 415,65

      61313932044 BREMSHEBELSCHUTZBÜGEL „RACE STYLE“ 99,17

      61313931044 KUPPLUNGSHEBELSCHUTZBÜGEL „RACE STYLE“ 99,17

      69130986044 CARBON-KUPPLUNGSDECKELSCHUTZ 109,65

      69330985044 CARBON-GENERATORDECKELSCHUTZ 114,67

      6130199904404 GABELBRÜCKE „RACE“ 415,83

      6900811000049 CARBON-KOTFLÜGEL VORNE 220,91

      61308999000 GRAFIKKIT „RACING“ 132,50

  • Volker meinte am 20. November 2013 um 14:17:

    Z1000 als direkte Konkurrentin??? Dann doch wohl eher die anderen potenten Bikes wie BMW S1000R oder die Aprilia Tuono. Die Tuono ist schon der Hammer, auf die BMW und natürlich die KTM bin ich sehr gespannt.

  • Klausi meinte am 20. November 2013 um 15:39:

    Hmmm, hmmm, hmmm !?!
    Als die Ducatis zum größten Teil noch liefen wie ein Sack Nüsse, hätte ich gerne so etwas wie die 1290 Superduke gehabt.
    Ich weiss auch nicht, ob ich heute „weiter“ bin, oder nur schwer begeisterungsfähig. Heute sehe ich das Rappeln der Ducs als Charakterzug und Unterhaltung, und als „Arbeitsauftrag“, also lernen damit klar zu kommen, oder selbst nachzubessern.
    Ich frage mich, ob KTM da nicht in die Laufkultur der 4-Zylinder kommt, ob man da noch einen V2-Zylinder spürt, ob das noch Genussfahren ist, oder nur einfach und schnell.

  • Dirk Klatt meinte am 20. November 2013 um 15:45:

    @Clemens Gleich: Ich hoffe, die „Normale“ ohne PowerParts tut‘s auch? Läppert sich sonst ordentlich….

  • Clemens Gleich meinte am 20. November 2013 um 15:55:

    @Dirk Klatt: Das Standardmodell tut es sehr gut. Die Track ist hauptsächlich für die Rennstreckenleute interessant, die offene Anlage z. B. hat keine Straßenzulassung, weil sie zu laut ist.

  • Winfried V. Berlepsch meinte am 20. November 2013 um 21:59:

    Lieber Clemens,

    Danke!

  • Paul Reifferscheid meinte am 27. November 2013 um 18:36:

    Klasse Text!

  • Das hässliche Rennschwein: Test BMW S 1000 R | MoJomag meinte am 2. Dezember 2013 um 10:00:

    […] Und minus die scheußliche Front, gut. Aber wer hätte vorher erwartet, dass ausgerechnet KTM das teure, sanfte Super-Naked baut und ausgerechnet BMW das laute, raue, kantige und (zumindest im Grundpreis) viel günstigere? […]

  • Michael meinte am 6. Dezember 2013 um 6:43:

    Super Bericht über ein Super Motorrad. Man merkt, das sich KTM seit vielen Jahren im Spitzenrennsport engagiert. Leicht Fahrbar trotz Wahnsinnsleistung und Drehmoment.
    Alles im extremen Überfluss, aber anscheinend gut einsetzbar.
    Rein Optisch finde ich die Aprilia Tuono schöner. Ihr V4 hat einen Suchtfaktor, die kleine rahmenfeste Verkleidung sollte im Vergleich zur KTM und BMW S 1000 R ein Vorteil sein. Aber ob Sie gegen den Reaktor von Motor der KTM was ausrichten kann?
    Das sehe ich auch und noch mehr bei der BMW S 1000 R. Fährt sich bestimmt auch gut, ist aber die Referenz in Sachen Hässlichkeit und wird gegen die Aprilia und die KTM keinen Stich machen wenns richtig ernst wird.
    Denke ich jedenfalls.

  • Andi T meinte am 6. Dezember 2013 um 9:25:

    Sehr schöner Bericht!
    In einer „Auftragsarbeit“ (FastBike?) habe ich gelesen, daß Clemens Gleich jetzt auf eine SuperDukeR spart. Das sagt ja schon ne Menge 😉

    Ich bin von den Leistungsdaten her zunächst sehr distanziert an das Mopped heran gegangen. Das Bildmaterial hat mich auch nicht so richtig in den Bann ziehen können, weil ich immer noch den wahnsinnig geilen Auftritt des Prototypen „The Beast“ vor meinem geistigen Augen hatte und die Serienversion dann im direkten Vergleich doch etwas abschwächelt.

    Nun war ich die Tage bei meinem freundlichen Kürbis-Dealer, der die SDR schon stehen hat. Leider sieht die Kiste in Original sehr viel besser aus. Ergonomie scheint auch sehr gut für mich zu passen (knapp 1,75 m, alter Sack, deutlich sichtbares Sixpack unter dem Shirt ;-)) ).

    Dabei habe ich mich erst vor ein paar Jahren dem Downsizing verschrieben, von dem 1000er-Japan-Inline-Four auf ein „Mädchenmopped“ mit 675 Kubik namen Street TripleR und Offroad von der Sportenduro, die ich nur eigentlich nur unter Zuhilfenahme von Kletterhilfen erklimmen konnte, auf eine gemütliche Beta Alp 4.0 gewechselt. Und genieße sehr das Gefühl, „Herr im Haus“ zu sein, die Geräte auch zu fordern und nicht nur Passagier zu sein.

    Dennoch fixt mich die SDR extrem an. Um eine Probefahrt in 2014 werde ich nicht herum kommen. Ich hoffe, es wird Scheiße …
    Zur Not muß ich mich halt auf das „ich will nicht diesen ganzen Elektronikdreck“-Argument zurückziehen 🙂

  • Dirk Klatt meinte am 6. Dezember 2013 um 10:14:

    @Andi T: Dem Herrn C. aus S. sollte KTM das Moped sponsern. Einen besseren öffentlichen Fürsprecher können die gar nicht finden.

  • Clemens Gleich meinte am 6. Dezember 2013 um 11:10:

    @Andi T: Genaus so geht es mir auch. Bin hin- und hergerissen. So ein großes Motorrad würde die kleine Duke ja perfekt ergänzen, rede ich mir ein. Das Elektronikargument habe ich auch versucht, ich nahm es mir selbst aber nicht ab:

    http://www.heise.de/autos/artikel/Klartext-2059656.html

  • Andi T meinte am 6. Dezember 2013 um 12:03:

    @ Dirk Klatt: Wofür? Geh mal ins KTM-Forum. Dort gibt es regelrecht ein kindergartenstyle Battle, wer denn von den Blindbestellern seine SDR als Erstes ausgeliefert bekommt, und die trüben Tassen, die in 2014 erst ne Probefahrt machen wollen, kriegen ihr Möp wohl erst 2015 usw. Ist ja nicht so, daß ich dem C. aus S. das nicht gönnen würde, aber als Absatzförderung ist es aus KTM-Sicht wohl derzeit eher nicht erforderlich 😉

    @ Clemens Gleich: Das Experiment, mehrere Motorräder mit der grundsätzlich konzeptionell „ähnlichen“ Ausrichtung zu halten, ist bei mir in der Vergangenheit immer schief gegangen. Und am Ende des Tages stehen beide Dukes für spaßorientierte NakedBikes für Angaser mit geringer Reise- und Soziuskompetenz. Mir ging es beim Umstieg auf die Street Triple zumindest so. Ich habe die 1000er (Z 1000 2004) behalten wollen, bin dann aber doch überwiegend die Triumph gefahren. Selbst bei der heutigen Konstellation (Striple und 990 SMT) erwische ich mich während einer Tour immer wieder bei dem Gedanken, das wäre jetzt das ideale Terrain für das gerade nicht anwesende Motorrad 🙂

    Soll heißen: Für die SDR würde ich mich von zumindest einem meiner aktuellen Motorräder trennen (meine in der Tat bessere Hälfte und Selbstfahrerin zeigt hin und wieder erkennbare Anzeichen von Mordlust, wenn ich mich schlecht entscheiden kann, mit welchem Moped wir auf Tour gehen oder in Urlaub fahren), finde aber noch keines davon langweilig.

    Ich hoffe, ich finde noch einige stichhaltige Argumente gegen die SDR. Zumindest temporär …

  • Clemens Gleich meinte am 6. Dezember 2013 um 12:07:

    @Andi T: Der Preis dann. Bestes Argument. Die Bessere Hälfte wird mir zustimmen.

  • Andi T meinte am 6. Dezember 2013 um 12:47:

    @ Clemens Gleich: Die bessere Hälfte würde dich dafür knuddeln 🙂

    Aaaber: Meine liebe Gattin kann einfach diesen unglücklichen 8-jährigen (auch wenn´s nicht um die Rivale geht) nicht lange ertragen.

    Zumindest schütz der Preis (und der noch fehlende PowerParts-Katalog) vor durch die Winterdepression begünstigte Spontankäufen…

  • Dirk Klatt meinte am 6. Dezember 2013 um 14:00:

    @Andi T: Weil Herr C. aus S. es doch verdient hat…..

    Im übrigen hast Du recht. Wenn mehrere Mopeds, dann grundverschiedene, damit man seinen jeweiligen Stimungen nachkommen kann. Meine Traumbesetzung wäre:

    R1200R Classic für alle Tage
    DL 650 V-Strom für den Winter
    California 1400 Touring für entspannte Zweisamkeit
    SDR 1290 für die ganz intensiven Fahrten und weil ich mit ihr mehr kann
    Softtail Slim Line für die Eisdiele

  • Andi T meinte am 6. Dezember 2013 um 16:51:

    Oje, oje! Heute liegt der Reitwagen im heimischen Briefkasten, ab Seite 32 eine ausführliche Vorstellung der SuperDuke 1290. In der dieser Zeitschrift unnachahmlich zurückhaltenden und politisch korrekten Art wird dort kübelweise Lob über das Kradl ausgeschüttet. Ist ja nicht wirklich überraschend, da der Tenor sowohl in den von Clemens Gleich verfassten Berichten als auch in bisher allen anderen von mir verschlungenen Fahrberichten zwischen Anerkennung (bei diesen blutleeren Motorrad-Bild-Gazetten) und Begeisterung liegt.

    Aber ihr kennt das ja mit dem Tropfen und dem Fass … 😉

    Muss ich über den Winter meiner Gattin wohl doch in ansteigender Frequenz Blumen mitbringen …

  • Robert meinte am 9. Dezember 2013 um 5:47:

    Über 15.000 Euro für Naked Bike? Ob ein Naked Bike 80 PS, 100 PS oder 180 PS hat ist fast egal….es macht sich nur in der Höchstgschwindikeit bemerkbar. Wer fährt mit Naked Bike 270 km/h? Ich persönliche glaube nciht, das KTM damit erfolg haben wird.

  • Dirk Klatt meinte am 9. Dezember 2013 um 9:12:

    @Robert: …….es wird mehr Bestellungen geben, als sie produzieren können. Ob dieses Krad Sinn macht, ist dabei unerheblich.

  • Jochen Knochen meinte am 9. Dezember 2013 um 20:28:

    Alles gut und schön, aber man sollte den Verkaufspreis auf den Prüfstand stellen. Wir fahren alle (die meisten jedenfalls ) noch ein Auto. Vom Unterhalt solcher Spaßmacher brauch man garnicht erst reden. Der Trend Motorradfahren ist zwar anhaltend aber mal sehen wie lange noch.
    PS: schönes Moped , der Auspuff geht aber garnicht, man kann aber für 2000€ einen Akra. verbauen. 🙂

  • Dirk Klatt meinte am 10. Dezember 2013 um 13:21:

    @Jochen Knochen: Naja, dieses Moped ist ja auch nicht als Volksmoped konzipiert. Material dieser Güte kostet nun einmal ….bei allen Herstellern. Und so lange sich der Preis durchholen lässt, wäre es unternehmerisch unverantwortlich, es billiger feil zu bieten. Wer es gut und günstig sucht, der greife zu Suzuki oder den 700‘er Hondas. Oder schaue bei Aprillia. Da gibt es momentan Highend zum Budgetpreis (man weiß nur nicht, wie lange noch).

  • Der_Klaus meinte am 12. Dezember 2013 um 16:43:

    Ich hatte neulich ein Bildungerlebnis mit elektronisch „für das breite Publikum“ zurechtgeschliffenen Krädern: Ich dachte, die Ducati streetfighter 848 könnte meinen Stall vervollständigen. Fährt. Dreht. Schnell geht auch. Blinkt prima…Bienchen summ herum…aber es kickt nicht! Befriedigend wie eine Fahrschulmaschine. Bei mir war‘s eine Virago. Nächster Versuch: Mit verbundenen Augen wurde ich auf eine Diavel gesetzt (tut sonst weh in den Augen…bin auch extra an keinem Schaufenster vorbeigefahren) und los geht‘s. Drückt nochmal besser. Schnell fahren leicht gemacht. Sehr schnell fahren noch leichter. Ein toller Vierzylinder…oder sind‘s zwei oder doch eine Elektro… ? Diese neuen Motoren fühlen sich inzwischen alle wie Akkuschrauber an! Die typischen Charakteristiken sind wie weggefiltert. Ich frage mich, ob die Superduke dasselbe Symptom hat. Auf einer Probefahrt in 2015 (vorher gibts keine Vorführer, mein Eindruck) werde ich das mal am besten testen. Cheers.

  • Dirk Klatt meinte am 12. Dezember 2013 um 17:59:

    @Der_Klaus: Probier mal eine Guzzi, vielleicht die Griso ….wenn sie Dir denn schnell genug sind. Zweizylinder at it‘s best ….diese Motoren leben noch. Und da wo‘s zählt reichen sie allemal.

  • Robert meinte am 12. Dezember 2013 um 19:28:

    Wozu braucht man ein Naked Bike mit über 180 PS, die man auch bezahlen muss?
    Jeder der mal ein Naked Bike gefahren hat, weiß spätestens ab 170/180 hört der Spass auf.
    Was kommt danach? 280 PS………Leute greifen wir uns allemal an den Kopf.

  • Dirk Klatt meinte am 12. Dezember 2013 um 19:39:

    @Robert: ……weils Spaß macht ….probier‘s ‚mal aus 😉

  • Robert meinte am 13. Dezember 2013 um 4:54:

    Hallo Dirk Klatt,

    ich habe mehrer aussprobiert. Es mach Spass. Klar. Aber ob 100 PS oder 180 PS……..ob ic h von 0 auf 100 km/h in 3,1 Sekunden oder 3,3 Sekunden benötige…………..ist das der Spass? Ob der Durchzug von 100 km/h bis auf 200 km/h bei einer Maschine 1 Sekunde schneller ist?
    Naja….

  • Dirk Klatt meinte am 13. Dezember 2013 um 11:30:

    @Robert: ….ich glaub, das ist nicht der Punkt. Das Krad muss einfach passen. Zum Können, zum persönlichen Fahrstil, zum persönlichen Geschmack ….und da hat auch ein unverkleidetes 180 PS Krad seine Berechtigung. Jeder kann sich das Passende aussuchen. Zum Glück sind die Zeiten einer 98 PS Beschränkung vorbei.

  • Klaus meinte am 15. Dezember 2013 um 12:38:

    @Dirk Klatt:
    das mit der Guzzi ist schon erledigt -meine schwarze MG 1100 sport i ermöglicht soulful riding. Und Weihnachtskarten von SteinDinse bekomme ich damit auch… Griso wäre vielleicht ein Nachfolger. Aber eine Ipothesis mit dem 1400 Motor wäre das Zielbild. Also das Fahrzeug, auf das alle Guzzisti mit Sportgen warten, aber nie bekommen werden. Sado-Marketing made in Italy. Angeblich bastelt Moto Guzzilia an einem wassergekühltem V2 mit 140 Ps für 2015…. der ist dann bestimmt tauglich für das breite Publikum. Aber da bei Aprilia die Produktion still steht, fehlt wieder Geld für Guzzi, wie immer. ergo: Stein dinse Abo verlängern und den alten Motorenlump gut pflegen.

  • Dirk Klatt meinte am 15. Dezember 2013 um 17:43:

    @Klaus: …….mir würde schon ein filligranes Update der 1200‘er Sport reichen. Es ist einfach zu schade, dass Guzzi das Potential ihrer Marke und des einzigartigen Motorenkonzeptes nicht richtig auf die Straße bringt….kommt leider häufig vor, dass ich mit jungen Kradisten spreche, die die Marke gar nicht mehr kennen …..Hoffen wir weiter!

  • Horst Kastner meinte am 28. Januar 2014 um 22:57:

    …schön geschrieben, ich hoffe nur inbrünstig, dass Du in einer Sache irrst: Beim Liefertermin !
    Habe meine K1300 R im Dez. verkauft und die Super Duke bestellt (vorher Hayabusa, Moto Guzzi Centauro, Honda VFR u.a.). Sie soll – was sag ich da – w i r d Mitte März geliefert werden :-). Auf so eine Maschine habe ich gewartet: Großer, fahrbarer V2-Motor mit Drehmoment
    u n d Leistung (schöne Gasanahme, kein Kettenhacken, kein Konstantfahrruckeln, kein immer nur unter Druck fahren müssen), stabil, leicht. Mein Traum wird verwirklicht!

    Gruß Rheinländer

    • Clemens Gleich meinte am 28. Januar 2014 um 23:30:

      @Horst: Sag dann Bescheid, wenn sie geliefert wird, dann weiß ich auch, ob es stimmt. Ich drück die Finger!

  • Martin meinte am 30. Januar 2014 um 16:17:

    “ Ob ein Naked Bike 80 PS, 100 PS oder 180 PS hat ist fast egal….es macht sich nur in der Höchstgschwindikeit bemerkbar. „
    @Robert:
    …und das ist falsch!
    Ich ignoriere den angegebenen Drehmomentwert immer, da der Verlauf der Drehmomentkurve und nicht der Wert für mich entscheidend ist.
    ICH schaue, bei welcher Drehzahl ein Motorrad die 80 PS hat, die ich in der TDM850 hatte.
    Meine SM990 hat diese 80PS bei ca. 6000 U/min. D.h. ich kann mit der Kati genauso schnell sein wie mit der TDM, muss aber nur bis 6000 drehen. Denn da hab ich ja schon die 80PS.
    Den Leistungsverlauf der 1290er habe ich mir auch angesehen. Die hat die 80PS schon bei 4500. Das bedeutet: schaltfauler fahren, es geht immer was, egal ob mit niedrigen oder hohen Drehzahlen.
    Und das bei Geschwindigkeiten weit unterhalb der Höchstgeschwindigkeit. Druck in allen Lebenslagen. Und deswegen werde ich mir die 1290 kaufen, wenn sie gebraucht mal in für mich passende Preisregionen kommt… :-))
    Gruss
    Martin

  • Neue Kawasaki Z 1000 fährt wie die alte | MoJomag meinte am 13. Dezember 2014 um 15:49:

    […] nicht sonderlich interessiert, und zwar einfach, weil ich sie angesichts von BMW S 1000 R und KTM 1290 Super Duke ein bisserl überholt fand. Wer würde denn sein Geld lieber in die Z 1000 stecken statt in die […]

  • Bernd meinte am 5. April 2017 um 18:59:

    Ich habe mir ne SDR 1290 gekauft (BJ 2016). Superfahrwerk,Dampf ohne Ende,Bremsen sensationell,Design für mich das Beste was es aktuell zu kaufen gibt. Die Zuverlässigkeit ist scheinbar auch nicht mehr so katastrophal wie früher. Ich hatte nach der Probefahrt ein Grinsen rund um den Kopf. Leider ist die KTM am Ende des Tages einfach ein V2. Ich kann mich nicht dran gewöhnen. Kalt aus meinem Hof auf die Strasse raus und ich muss mit schleifender Kupplung fahren, weil mir sonst der Motor abstirbt und ich die Maschine nicht halten kann.Geht gar nicht. Dann geht sie auf der Kreuzung einfach aus.Um im 6 Gang halbwegs kultiviert unterwegs zu sein müssen mindestens 140 km/h anliegen. Generell ist der Motor einfach unkultiviert. Dem Sound kann ich auch nix abgewinnen. Ist einfach nicht meins, auch wenn ich bei der Probefahrt wirklich begeistert war. Werde wohl zum Vierzylinder zurückkehren.

    • Clemens Gleich meinte am 6. April 2017 um 12:02:

      Welchen Vierzylinder bist denn vorher gefahren?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert