MO 2018

Etwa ein Jahr lang habe ich in MO eine Kolumne befüllt, die ich schon länger einmal machen wollte: Doppelseite, mit einem passend dazu gemalten Bild. Ende 2017 habe ich damit aufgehört. Das hat verschiedene Gründe. Zum Einen war ich nicht zufrieden mit der Themenfindung. Es hat manchmal etwas länger gedauert, bis Chefredakteur Patrick und ich ein Thema gefunden hatten, das uns beiden gefiel, und ich hege den Verdacht, dass daraus Doppelseiten entstanden, die keinem von uns 100-prozentig taugten.

Maik sagt immer, dass einem bei Kolumnen irgendwann die Themen ausgingen. Das bestreite ich. Ich betreibe weiterhin andere Kolumnen, und ein Thema zu finden, war noch nie ein Problem, auch nicht für wöchentliche Texte. Dass Maik so denkt, finde ich interessant, weil er das BMW-Heft macht, über das Andere dasselbe sagen: „Immer nur BMW, da gehen einem doch schnell die Themen aus.“ Das Gegenteil ist der Fall: Jedes Mal gibt es einen Überhang. Themen sind nicht das Problem. Es nagte aber noch etwas Tieferes.

Ein Überschuss an Arschlöchern

„Es wird viel zu viel gemeint und zu wenig gewusst“, schrieb irgendjemand vor ein paar Jahren (man verrate mir gern, wers war, ich habs vergessen). Das schrieb dieser Mensch genau zu dem Zeitpunkt, als die Textform „Kommentar/Kolumne/Glosse“ zu boomen begann. Dieser anhaltende Boom liegt nicht an einer neu entdeckten Lust an der Meinungsfreiheit, sondern daran, dass Meinungen wie Arschlöcher sind: Jeder hat sie. Deshalb kann man sie billigst eintexten und raushauen. Draußen brennen sie ein kurzes Strohfeuer ab, wenn sie ausreichend gut sind. Aber wenn wir mal kurz ehrlich innehalten: Langfristig bringen sie wenig. Im Gegenteil glaube ich mittlerweile, dass regelmäßiges Herumzündeln eine analog hektische Leserschaft anlockt oder generiert. Es passiert nur ganz selten, dass alte Kommentare neuen Schwung erhalten. Alte Artikel anderer Rubriken dagegen finden häufig im Long Tail noch einmal Leser. Obwohl ich also das bezahlte Trollen mag, habe ich irgendwann begonnen, einige Kommentaraufträge abzulehnen. Es gibt dieser Tage wirklich mehr als genug Aufregerzeug.

Ende 2017 habe ich deshalb auch die MO-Kolumne beendet und dann mit Patrick geredet. Optionen waren a) weiter wie bisher, b) Kolumne um je ein Motorrad(modell) zentriert, c) Kolumne ganz tief in der Szene wie Peter Egan, d) ersatzlos streichen und e) streichen, aber zu jedem Heft ein Thema vorschlagen. a) war doof, b) hatte zu große Überschneidungen mit der Rubrik „Schätzchen“, c) diskutierten wir nicht weiter, d) war der Status Quo. Schlussendlich verblieben wir bei e) regelmäßig normale Themen vorschlagen, also Artikel verschiedener Länge.

Liebhabering

Es wird also wohl noch ab und zu Geschichten von mir in MO geben, wenn Patrick was interessant findet von den Vorschlägen. Ich habe mich außerdem Motorradkollegen als kostenlose Hilfe für Artikel angeboten (Vergleiche mitfahren und sowas), weil ich ja 2018 mehr Motorrad fahren will, aber letztendlich zähle ich all diese Ereignisse zur Entwicklung hin zum Bereich Motorradschreiben aus Liebhaberei. Der Kraftrad-Bereich macht immer weniger von meinem Umsatz aus. Das ist ein bisschen schade, aber nicht viel. Vielleicht liegt es ja zum Beispiel genau daran, dass ich zuletzt hier wieder mehr postete. Wer mehr aus Liebhaberei schreibt, hat außerdem den einen großen Herzens-Vorteil: Er kann sich rein den schönen Seiten widmen. Scheiß auf alle Probleme „der Industrie“, die kann sie gern ohne mich weiter haben. Ich glaube, ich gucke lieber mal, wo ich eine Aprilia Tuono V4 1100 Factory ausprobieren kann, weil Toby so davon schwärmte. Das wird super.

Kommentare:

ältere
  • Volker meinte am 7. Juni 2018 um 18:08:

    Ich glaube, das mit dem „Es wird zuviel gemeint und zuwenig gewußt.“ trifft auch auf Kolumnen oder Editorials oder ein Glosse zu. Denn wenn es dort komplett wissensfrei zugeht, dann wird es blitzartig ausgesprochen fad.

    „Also ich find die 2018er Duke 790 scheiße!“.
    „Unter der StVO läßt sich überhaupt kein Spaß mehr haben.“.
    „Enduristen sind Umweltzerstörer.“.
    „Die Umweltprämie hat nie was getaugt.“.
    „Dieselskandal? In der verfickten Automafia mauschelt doch jeder!“.
    „Wir werden alle noch an den bösen Kohlehydraten sterben. Oder am Atom.“.

    Mäh. Merkst was? Da sind mir ja „alternative facts“ (Lügengeschichten) noch lieber, die fordern wenigstens meinen Intellekt heraus.

    Aber, keine Sorge Clemens. *DEINE* Meinungsformate lese ich fast immer gern. Weil Du nicht irgendwas fadenscheinig daherrationalisieren mußt, um Dein Bauchgefühl zu rechtfertigen. Weil Du ein Nestbeschmutzer bist: Unvergessen der Reifentestbericht (https://www.mojomag.de/2016/04/horoskope-von-der-weiten-linie/), wo Deine Kollegen zwischen Schnittchen und geführter Tour irgendwas Esoterisches schwafeln. Weil Du Ahnung von den Fakten hast und das auch unaufdringlich durchblicken läßt. Weil Du Sprache liebst.

    Und das merkt man halt. Humor ist nämlich die höchste Kunst.

  • 3-plus-1 meinte am 8. Juni 2018 um 13:33:

    Hm, Themen und Kolumnen. Mit oder ohne Rant. Da ist mir etwas heute klar geworden, was du vielleicht auch mal verwenden kannst. Zwar nicht im Motorrad- oder PKW-Bereich, aber du schreibst ja im Heise-Mobilitätsbereich und da passt es vielleicht rein. Zumindest wurde der Komplex meines Wissens nach so richtig noch nie thematisiert:

    These: Das Fahrrad ist als verlässliches Pendelfahrzeug in Deutschland ungenügend.

    Warum? Nun, der Aufhänger ist „verlässlich“ und da hängt es nicht am Verkehrsmittel sondern an der Infrastruktur. Aber nicht an der Verkehrs- sondern der Werkstattinfrastruktur.

    Das Wetter ist im Norden in diesem Frühjahr ja nun unglaublich gut. Wir hatten schon mehr Sonne als andere Sommer zusammen. Da versuche ich auch so viel wie möglich Rad zu fahren. Heute ist es dann passiert *sproing* Speichenriss hinten und leichte Acht in der Felge.

    Ok, dachte ich, das kannst du nicht selber machen. Einspeichen ohne Höhen- und Seitenschlag geht nicht. Und ich will das auch gar nicht selber machen. Geld ist erst mal auch egal. Also rufe ich bei allen Fahrradwerkstätten rund um den Ort an. Tenor: Ja, wir sind da voll und können uns das frühestens Mitten Juli ansehen. Mitte JULI !!!

    Ich wüsste nicht, was man mehr bräuchte, um die Leute zum Auto zu treiben. Selbst beim Motorrad geht das schneller. Es wäre undenkbar, dass der Händler einen da über einen Monat vertrösten will und selbst wenn er das täte, gibt es immer noch Spezialisten, wie Vergölst.

    Beim Fahrrad aber ist das anders, da ist quasi die Saison gelaufen, wenn du nicht mehrere Fahrräder im Keller hast. Dabei könnte die Einstellung der Diestleister nicht unterschiedlicher sein. Beim Plattfuß am PKW entschuldigt sich die Werkstatt und serviert dir einen Kaffee, wenn es doch mal drei Tage dauert und bei Fahrrad sollst du dem Monteur die Füße küssen, wenn sie es noch im laufenden Kalenderjahr schaffen.

    Sorry, aber unter der Vorraussetzung kann man niemandem – noch nicht mal im Sommer – empfehlen das Bahnjahresticket zu kündigen und mit dem Rad zu fahren. Die brauchst das Bahnticket doch wieder … und wenn du dann beides haben musst, ist das Fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit wie Motorradfahren: Ein teures Hobby.

    • Volker meinte am 8. Juni 2018 um 17:42:

      Lückenhafte Fahrradinfrastruktur ist aus vielen Gründen schädlich.

      Da wird auf dem existenziellen Wert von Radwegen herumgeritten, die gerne irgendwelche Rübenäcker sind, auf denen man bei jeder Einfahrt oder Kreuzung Nahtoderfahrungen hat.

      Gemischte Fußgänger-/Radwege, wo Smartphone-Autisten herumtorkeln. Bettelampeln, wo der Kraftfahrtverkehr Vorrang genießt und Du als Radfahrer IMMER warten mußt. Irgendwelche „Fahrradständer“, die bestenfalls dafür geeignet sind, Dir Scheibenbremsen, Felgen und/oder Speichen zu ruinieren. Für Dosen gibts freilich Premiumparkplätze.

      Fahrradmitnahme im ÖPNV, die entweder unmöglich (ICE) oder utopisch teuer ist (MVV-Fahrradtageskarte: 3€ für jede noch so kurze Fahrt), will man nicht mit einem Klein- oder Klapprad herumtun.

      Wo kann ich mich in der Arbeit sinnvoll umziehen oder den puren Luxus einer Dusche genießen? Fahrräder im Keller der Wohnanlage _sicher_ abstellen? Fehlanzeige.

      Die Nichtexistenz kompetenter Werkstätten bedeutet da nur das Tüpfelchen auf dem „i“. Vollkommen klar: Was ist denn schon an einem 200-Euro-Schrotthaufen vom Baumarkt groß verdient? Welcher stolze Eigentümer will einen Stundensatz von 80€ berappen? In autorisierten VAG-Niederlassungen sind 120€ keine Seltenheit, natürlich tauscht man Dir den 300€-Runflat-Reifen umgehend. Achsweise. Oder man verpfuscht für 1‘400€ Deinen Zylinderkopf, BTDT.

      Ich habe mir inzwischen hinter die Löffel geschrieben, selber zu schrauben, wann immer möglich. Kann man jemandem, der nicht weiß, wo beim Schraubenschlüssel vorne und hinten ist, natürlich nur bedingt empfehlen. Davon ab kann man sowas auch lernen und ist es allemal befriedigender, sich ein paar Ersatzspeichen vom http://www.tunds.com zu orgen, die auf dem Zentrierständer selber einzuziehen.

      Kostet incl. Gerät vermutlich weniger Geld als der Werkstattbesuch. Nicht äußerlich beschädigte Speichen reißen übrigens dann, wenn sie eiligst, billig, maschinell und vor allem zu lasch eingespeicht wurden.

      Weiterer Vorteil ist, daß bis auf Weiteres Fahrräder (bzw. deren Fahrer) keine Euro-3-Regularien erfüllen müssen, auf OBD-Buchse, Aktivkohlefilter, Umweltplakette, Einspritzanlage und KAT kann man ebenfalls verzichten.

      Soll heißen: Bei den wenigen Einzelteilen so eines Drahtesels kommt man im Falle eines Reparaturfalles mit dem heimischen Werkzeugkasten und einer Handvoll Gedöns von http://bike24.de schon ganz schön weit. Sogar Lagertausch, Bowdenzüge und Bremshydraulik gestalten sich überschaubar.

      Natürlich kann die fehlende Verpflichtung zur allzweijährlichen Hauptuntersuchung bei Pfuschern auch ein (gesundheitsschädlicher) Nachteil sein – aber mal ehrlich: Halten wir unsere Kraftfahrzeuge für den gestrengen Sachverständigen instand? Oder doch eher, weil ein technisches Hoppala – insbesondere bei Moppeds – schon recht schnell zu einem Logenplatz im Museum für Radieschenwurzeln geraten kann?

      Ach ja, ÖPNV vs. individueller Kraftverkehr. Mein Lieblingsthema. Hatte ich mit einem Spezl gerade eben diskutiert – ich beklagte, daß schon auf dem Radl der Münchner Berufsverkehr quasi ein Alptraum schlechthin sei und ich keine Ahnung hätte, wer sich das Elend JEDEN EINZELNEN TAG in einer Dose antäte.

      Sodann um 9:00 an einem ganz normalen Werktag ein Blick auf die aktuelle Verkehrslage via https://www.google.de/maps/@48.127584,11.4702247,11.75z/data=!5m1!1e1. Wenig überraschendes Fazit: Auf allen denkbaren Schwerpunkte innerhalb des Frankfurter Rings stockender Verkehr.

      Ebenso interessant wie unerwartet, daß mir Google für die Referenzstrecke von der Wasserburger Landstraße im Osten bis zur Dachauer Straße in Norden zu just diesem Zeitpunkt 30 Minuten mit dem Auto prognostiziert (B304, B2R, Richard-Strauß-Tunnel, usw.). Mit dem Fahrrad 48 Minuten (ich würde es wohl in 40 schaffen), ÖPNV (Bus 192, U5, Tram 21) 50 Minuten.

      Mannomann. Eigentlich ein ganz übel falsches Signal, das da ausgestrahlt wird:

      Warum soll ich mich selber anstrengen, schwitzen oder mit irgendwelchen Affen im Zug hocken, wenn es im Auto, das ich ohnehin schon besitze, bequemer und sogar schneller geht?

      Vom Kostenpunkt ist – und da möchte ich 3-plus-1 deutlich widersprechen, das Radl natürlich konkurrenzlos. Im Vergleich ÖPNV vs. Auto wirds dann schon wieder pikant: Die o. g. Strecke kostet zwei Streifen der MVV-Streifenkarte oder 2,90€ Einzelfahrt. Für die 17km im Auto zahlt man mindestens 5€. Die 30ct pro Kilometer, die das Finanzamt anerkennt, sind einigermaßen illusorisch. Jeder noch so popelige Audi frißt locker 40ct pro Kilometer weg https://www.adac.de/_mmm/pdf/autokostenuebersicht_a-d_47086.pdf.

      Die Diskrepanz zwischen ÖPNV und PKW fällt leider angesichts der Annehmlichkeiten viel zu gering aus, um dem ÖPNV einen relevanten Akzeptanzvorteil zu verschaffen. Das müßte mindestens im Bereich einer Taxifahrt liegen (https://www.taxi-rechner.de/taxikosten.php), also bei – sagen wir – 40€.

      Zu erreichen beispielsweise mit eine Citymaut, die ungefähr einer Isarjahreskarte für den Innenraum (3 Ringe, 630€) gleichkommt. Würde
      ich sofort befürworten.

      Ihr dürft mich jetzt gerne kreuzigen.

    • 3-plus-1 meinte am 9. Juni 2018 um 11:17:

      Kurz mal mein Kommentar dazu, ich gebe dir ja in großen Teilen Recht, allerdings liegt auf meiner Fahrradstrecke eine Fährüberfahrt. Mit 120 EUR für das 50er Ticket bin ich da auch nicht so billig dabei und Reparaturkosten kommen ebenfalls dazu. Also aus wirtschaftlicher Sicht ist das Fahrrad teurer als der ÖPNV über Jahreskarte/Jobticket. Aber die Fahrt ist im Sommer halt schöner, doch damit ist es eben ein teures Hobby.

      Dann zum Speichenriss. Sieht aus als wäre (wieder) auch die Achse gebrochen. Also oben am Kranz, wo die Speichen reinkommen. Sorry aber das ist dann eine Aufgabe (neue Achse einbauen) mit der ich gar nicht erst anfangen will. Den Fehler hat mein Vater gemacht, der der Meinung war, man kann auch alles selber machen. Aber früher oder später ist der Keller voll von Gedöns, dass man „mal eben“ noch reparieren muss.

      Als Sinnspruch habe ich mir gemerkt, was mir ein Bekanter mal sagte, was er zu seinem Architekten/Bauunternehmer sagte, der auch der Meinung war, hier ein Bischen Schaufeln und da Mauern könne man doch mal eben selbst machen.

      Also der sagte ihm: „Ich schlage vor, ich behalte meinen Job und Sie machen das und stellen mir dann die Rechnung“.

    • Jan meinte am 5. Juli 2018 um 13:55:

      Bin auf meinem Arbeitsweg mit dem Rad im Mittel nur etwa 5 Minuten langsamer als mit Motorrad oder Auto, zu ungünstigen Zeiten kehrt sich das auch gern mal um. Allerdings wohne ich auch mit Absicht so, dass sich der Weg günstig mit dem Rad zurücklegen lässt. Das kann oder will ja auch nicht jeder für jeden Job so einrichten.

      Mein Fahrrad ist jetzt nichts total hochpreisiges, hat neu etwa 1700 Euro gekostet, weil ich blödsinnige Ansprüche habe und mir das leisten kann, man könnte für ein Drittel auch noch prima fahren. Selbst das ist auf den Kilometer gerechnet jetzt nach etwa drei Jahren ungefähr im Bereich der Pendlerpauschale angekommen, obwohl ich viel zu oft zu faul zum Radfahren bin. Ich hab aber jetzt auch nicht alle Ersatzteilkosten rigoros nachgehalten und mach alles am Rad selbst – das ist ja auch nicht jedermanns Sache und fällt bei mir tatsächlich in den Spaßbereich.

      Der wichtigste Punkt fürs Radfahren ist für mich aber eigentlich, dass ich im Auto den Arbeitsweg als lästige und unbezahlte Zusatzarbeit, und auf dem Rad eher als Freizeit empfinde. Das Motorrad für den Arbeitsweg finde ich auf meiner Strecke irgendwie ungeeignet, mache ich eigentlich nur, wenn ich direkt nach Feierabend noch nach Köln reinmuss.

      (Ich wäre mit dem Rad übrigens noch deutlich schneller, wenn mir nicht überall so viele Autos im Weg rumstehen würden.)

      Das Problem mit den fehlenden bzw. überlasteten Werkstätten ist meiner Meinung nach wirklich, dass keiner kostendeckende Preise bezahlen will. Der Fahrradmechaniker kauft ja seine Brötchen nicht billiger ein als der Automechatroniker und der kriegt auch ständig Hunger. Dazu sind die Läden auch oft viel kleinere Betriebe als Autowerkstätten, und da wird es schon schwierig, überhaupt eine Werkstatt zu betreiben und durch Verkäufe (von E-Bikes…) querzufinanzieren. Wie willst du da jetzt noch nen zweiten oder gar dritten Mechaniker bezahlen, um zeitnahe Termine vergeben zu können, der dann von Oktober bis April wieder Däumchen dreht und Kataloge entstaubt, weil „unter 10 Grad kann man ja nicht Radfahren“? Für gute Fahrradläden und -werkstätten gibt es in Deutschland einfach zu wenig Kundschaft: Autofahren ist halt bequemer, man hat doch sowieso eins, außerdem sind alle Straßen für KFZ gebaut, und guck mal wie die arme Sau schwitzt auf seinem Rad und ich hab hier drin Klima und Musik und was ist, wenns nachher doch bisschen regnet? … boah nee, ekelhaft, ab ins Auto. 😉

    • Clemens Gleich meinte am 8. Juni 2018 um 19:40:

      Najaa: Selbst wenn du ein Ersatzrad kaufst, kommst um Längen billiger weg als mit dem Auto.

    • 3-plus-1 meinte am 9. Juni 2018 um 11:20:

      Ja DU kannst das machen, du dünner Hecht (keine Beleidigung, nur Neid). 🙂

      Ich fahre aber zu gerne Rad, deswegen habe ich auch noch ein Mountainbike. Aber bei äh, gefühlt 150 kg und zwei Meter Körpergröße muss das schon taugen. Also ist da der Rahmen aus Stahl (und nicht Margarine, äh, Aluminium) und von Surly. Das ganze Rad hat dann schon einen Kostenpunkt wofür andere gebrauchte Kleinstwagen kaufen.

  • 3-plus-1 meinte am 8. Juni 2018 um 14:12:

    Ach, und wo wir bei Rant sind, ja also wenn du nicht mehr so viel ranten willst, was dann nur zum Strohfeuer führt, hätte ich da was, wofür in Deutschland mal gekämpft werden müsste (bzw wogegen): Die bescheuerte Festlegung von 45 km/h für 50er Roller.

    Das ist so ätzend und dämlich, vor allem, wenn man weiß, dass das mal eine Beschränkung auf 50 km/h war (mit Toleranz bis 55 km/h). Hier wurde eine ganze Fahrzeuggattung für den Stadtverkehr toxisch gemacht und damit der Weg für viele, nützliche E-Scooter zugeschüttet. Wer will schon unterhalb der erlaubten Höchstgeschwindigkeit (auf Tangenten wird das hoffentlich nie 30 km/h werden) auf dem Weg zur Arbeit zum _zurecht_ angehubten Hindernis werden?

    Warum ich das gerade jetzt schreibe, nun mir ist da heute auf der Fähre ein erstaunliches Fahrzeug begegnet. Ein 45-km/h-Auto. Okok, kennt jeder, sind sonst immer übelst billige Plastikkisten für den Rentnersuffkopp, der seinen Füherschein verloren hat.

    Nicht so dieser. Die Qualität hat mich baff erstaunt. Und die Optikerst. Wir kamen ins Gespräch und der (jugendliche) Fahrer meinte damit bräuchte er nur 1,7 Liter auf 100 km. Eigentlich genial für die Stadt. Aber nicht mit 45 km/h. Wenn wir hierzulande eine Verbrauchseduktion und Elektrifizierung wollen, dann muss die Grenze auf das DDR-Niveau angehoben werden. Unmöglich? Warum, beim Motorradstufenführerschein wurden die erlauben PS doch über die Jahre auch angehoben, zuletzt von 34 auf 48.

    So und jetzt das Ding, das mir da begegnete. Erstaunlich hochwertig sah das aus (auch von hinten): https://aixam.de/coupe-gti-2/

    • Clemens Gleich meinte am 8. Juni 2018 um 19:40:

      Das seh ich genauso.

    • Flachzwilling meinte am 25. Juni 2018 um 9:04:

      Als Moppedfahrer wird einem irgendwann bewusst, dass die Unkenrufe „Die Autoindustrie hat den Daumen auf dem Zweiradverkehr“ wohl nicht vollständig Verschwörungstheorien sein können.
      Man schaue sich nur die Gängelung gerade der Klein(eren)krafträder an:
      – Roller nur 45 km/h (ist zwar eine Angleichung an EU-Recht, besteht aber hauptsächlich, weil in anderen Ländern die Mindestgeschwindigkeit für Autobahnen 50 km/h beträgt und man die Krücken verständlicherweise dort nicht haben will. In D wären also locker 55 km/h drin)
      – 125er: Während in Deutschland die Klasse A1 nur bei PKW-Führerscheinerwerb vor 1980 „gegroßvatert“ wird, dürfen in vielen EU-Staaten alle B-Inhaber (PKW) auch 125er (A1) fahren.
      – Überholverbot: Gilt für einspurige Fahrzeuge, diese dürfen aber überholt werden.

  • Made meinte am 12. Juni 2018 um 13:29:

    Clemens, als Aprilia-Fahrer und -Fan würde mich Dein Bericht über die Aprilia V4 Tuono 1100 egal ober mit oder ohne Factory sehr interessieren

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