Was ist eine mögliche Zukunft?

Nach einer Phase voll Halligalli gibt es heute einen Moment des Durchatmens, an dem ich laufende Experimente betrachten kann, zuerst das Experiment „Kann man ein Buch per Crowdfunding finanzieren?“. Nach einem überaus erfreulich schwungvollen Start stagniert das Experiment. Das hat, soweit ich es sehen kann, zwei Gründe: Erstens sind die Leute, die es am meisten interessiert, von Anfang an dabei, das ist der Schwung. Und der zweite Grund ist die Werbetrommel, die ungerührt in der Ecke stehen blieb wegen Geld verdienen. Da schlage ich vor Weihnachten nommol mit Pleueln auf die Blechtrommel.

Das Motorrad des Jahres 2014: Wieso dauert der Artikel so lange?
Das Motorrad des Jahres 2014: Wieso dauert der Artikel so lange?

Und deshalb steht hier auch noch nichts von der KTM 1290 Super Duke, obwohl ich darüber unmittelbar nach meiner Rückkehr von KTM am 17. Oktober schon schrub, sogar gleich zwei Mal. Ein Text erscheint in der nächsten Fastbike, mit einem schönen Layout auf sechs Seiten. Der andere Text war für die WamS, die sehr dynamisch ständig umplant. Der Text hätte am 20. 10. erscheinen können, am 27. 10. oder gestern, er kann am nächsten Sonntag erscheinen oder am Sanktnimmerleinstag, das weiß selbst der Ressortleiter nicht vor Samstag, wenn die letzte Themenkonferenz stattgefunden hat. Ich schneide jetzt mal zumindest das Video, in dem KTMs Kutti die Fragen der Facebook-Gemeinde beantwortet. Den Text für die WamS kann ich nach deren Erstveröffentlichung verwenden. Alternativ kann ich einen dritten Text schreiben. Dazu habe ich eine Frage.

Es besteht den Nachfragen nach zu urteilen ein Interesse daran, frühzeitig einen Fahrbericht lesen zu können — ausführlich, ehrlich und mit einer eindeutigen Einordnung. Deshalb würde ich gern eure Meinung zu folgender Idee hören: Demnächst werde ich Ebooks auch direkt hier auf der Seite anbieten, schlichtweg deshalb, weil Direktkäufer dann keinen Amazon/Apple/Whatever-Account brauchen und ich für diese Kaufgruppe nicht die 30 bis 70 Prozent Anteil an die Plattformbetreiber abführen muss (natürlich bleiben die Bücher trotzdem auf den komfortablen Plattformen). Das somit eh installierte System bietet sich für folgenden experimentellen Aufbau an:

Ich frage vorher, ob euch ein bestimmtes Kraftrad oder Thema interessiert. Das produziere ich dann möglichst zeitnah. Unten unter so einem Text, der mich Geld gekostet hat, steht dann „Kostet 1 Euro“, und im Kleinergedruckten: „wenn du willst, dass es so einen Text wieder gibt“ (oder so ähnlich). Wenn es kein zahlendes Interesse gibt, bleibt es einfach beim jetzigen Betrieb. Wenn Geld zusammenkommt, wiederholen wir solche Aktionen, natürlich besonders die, an denen das Interesse groß war. Vielleicht kann man Motorgeschichten mit Investitionsaufwand für Leser anbieten. Das entscheidet dann im Prinzip ihr. Meine ganz persönliche Hoffnung ist gleichzeitig, zukünftig mehr mit den Guten zu machen: Rasereien mit Toby (eventuell kann man ihn nach dem Volo aus Euskirchen auslösen), Rußgeschichten von Timo (die macht er ja gelegentlich), Luftschlösser von Axel. Ich will ihnen zumindest eine Kiste Bier kaufen können. Was meint der Leser? Führen wir ein Beispiel an, warum mehr Gute gut sind:

Axel has gone into existence

Kommentare:

ältere
  • VauZweiRad meinte am 4. November 2013 um 13:55:

    Das ist ja quasi wie es die taz macht! http://taz.de/!p4697/

    Solange die Bezahlung einfach ist, bin ich dabei! Mich nervt dieses Binden an einen riesigen Reseller ala Apple/Amazon/etc.pp. auch. Ich will auch deine Artikel nicht auf irgendeinem Life-Style Endgerät lesen, sondern mal eben am Bildschirm.

    • Clemens Gleich meinte am 4. November 2013 um 13:59:

      Ja, ich will nur keine Bettelbanner wie die taz. Da soll nur unten stehen „kostet 1 Euro“, Bezahlung so offen wie bei diesen Obstverkaufkisten ohne Verkäufer. Wenn der Artikel nicht für sich selbst stehen kann, helfen auch keine Bettelbanner, das erlebt die taz mit großem Aufwand seit einiger Zeit.

  • Joerg Eilermann meinte am 4. November 2013 um 14:49:

    Hört sich Gut an Clemens. Mach das mal Bitte.
    Und wenn du Lust & Laune hast dann wirf auch gerne mal einen Blick zurück auf etwas ältere Eisen wie die Ur R1 Fireblade Super Duke & Co.

    • Clemens Gleich meinte am 4. November 2013 um 16:49:

      @Joerg: Alte Eisen sind auch super und wären genau da drin, weil ich sie ja dann finden, versichern, fahren, fotografieren will.

  • Sergej Koroljow meinte am 4. November 2013 um 15:20:

    Mok dat! Und wenn Du mal ‘nen Fotografen in Hamburg brauchst…

  • Seb meinte am 4. November 2013 um 16:35:

    Ich hab mal von Flattr gehört. Das könnte auch etwas für Dich sein? Kennst Du das?

  • Frank Matthieß meinte am 4. November 2013 um 16:36:

    Mach das Clemens. Für mich sind die Amazons der Welt ein Hindernis. Ich boykottiere aus verschiedenen Gründen Amazon. Wenn ich Dir das Geld direkt hinterherwerfen kann, dann ist mir das viel lieber.

  • Clemens Gleich meinte am 4. November 2013 um 16:43:

    @Seb: Flattr kannst leider knicken. Das System hat nur für Tim Pritlove funktioniert. Selbst im Rest der Gadget-Szene, die das so begrüßt hat: sehr dünn. Ich hatte Flattr hier vor langer Zeit auch im Testbetrieb. Dieses Experiment hat schonmal nicht geklappt.

  • Seb meinte am 4. November 2013 um 16:57:

    @Clemens
    Es gäbe noch die Möglichkeit quasi zweistufig Content zu veröffentlichen. Am Besten ne Art kleine Abofunktion. Ich mag Deine Schreibe, obwohl ich den Blog erst vor kurzer Zeit entdeckt habe. Solche Testartikel könntest Du ja dann in ‘ner Prokategorie veröffentlichen die nur die Leser sehen, die Dir paar Öcken abdrücken. Entweder verlängert es sich monatlich oder am Besten gleich für 3 bzw. 6 Monate. Könntest die Pro-Artikel auch mit kleinen Teaser-Häppchen versehen, damit der Leser nicht gleich die Katze im Sack kauft 😉

  • Clemens Gleich meinte am 4. November 2013 um 17:05:

    @Seb: Naja, das wäre die klassische partielle Paywall. Darüber hab ich auch nachgedacht, aber damit killt man sich meiner Meinung nach den Traffic. Ich habe das an vielen Beispielen jetzt gesehen, es ist ein völliger Abturner, mit Teasern abgespeist zu werden für etwas, das per Google-Link implizit einen vollen Inhalt verspricht. Und ohne Google-Link ist es auch doof.

    Mein Beispiel ist sogar die Motorpresse. Peter Mayer hat zur Rivale gleich fleißig einen Text geschrieben. Dort steht aber nix über das Motorrad, dort steht nur: Kauf das Heft. Geht gar nicht. Das ist eine herbe Enttäuschung für den Klicker, und nachdem mir exakt das jetzt mehrmals auf Motorrad Online passiert ist, fange ich grad an, die Seite zu meiden.

    Ich glaube, es kann anders gehen, ohne Paywall. Die Fragen sind nur: a) wie; und b) ob ich überhaupt Recht habe mit diesem Glauben.

  • uli meinte am 4. November 2013 um 20:36:

    Deine Frage (n) war für Kai Diekmann der Grund, ein halbes Jahr in den Staaten zu verschwinden. Kai Diekmann sah danach aus wie der „Dude“ und eine eindeutige Antwort brachte er auch nicht mit. Als „Ergebnis“ wird mit sowas wie „BLÖDplus“ experimentiert…
    Die Frage ist: Wofür zahlen wir lethargischen, gehirngewaschenen, fremdbestimmten Konsum-Egoisten eigentlich noch freiwillig und mit Begeisterung? Oder ist nur Geiz geil und der Rest scheißegal..??!
    Hmm, ich würde bspw. für möglichst subjektive Testberichte von Krafträdern und Zubehör, die eine -ebenfalls subjektive- Einordnung in bereits vorhandenes Material möglich machen, zahlen tun.. (Das Verlangen, meine Inazuma gegen ein Design-Klumpen mit Diagnose-Stecker zu tauschen, muss erstmal geschrieben werden.. )
    Ist das eine Antwort?! Subjektiv betrachtet?!

  • Winfried V. Berlepsch meinte am 4. November 2013 um 20:51:

    Ich bin nicht prinzipiell gegen Reseller, allein, Amazon nervt mich mit obskuren Formaten, DRM und so‘n Mist von wegen verschiedene Shops für verschiede Länder (bei eBooks!) und so‘n Mist.

    Ich mag iTunes. Ich bekomme (fast) die gesamte Bandbreite an bekannter Mucke, ich kann mit einem Klick das Album oder einzelne Tracks kaufen und – BUMMS – direkt im Anschluss an den Klick wird das Zeug geladen und spielt.

    Wenn Du soetwas realisieren kannst, dann mach‘ das bitte.

    Ich würde den Artikel kurz vorstellen, so wie Du es mit Deiner „Einleitung“ vor jedem Artikel machst. Wie es zu dem Text kommt, warum, wo, wie mit wem. Das Anfixen eben. Wer dann interessiert draufklickt bekommt die Meldung: Lieber Leser, supi-toll, daß Du lesen möchtest, wie pornös die neue Kwakamaha in Kasawahugo geht. Damit das zustande kam, musste ich ‘ne Menge Zeit, Arbeit und Geld investieren, weshalb ich Dir 1 EUR abknöpfen möchte. Danke dafür.“

    Mit einem Klick auf „Nimm mein Geld und nerv‘ net“ startet der Download und die Kohle kommt zu Dir.
    Vielleicht könnte man das über FirstClick oder vergleichbares realisieren, die sind relativ einfach und einigermaßen verbreitet. Oder Paypal?

    Ich persönlich mag mich nicht immer anmelden, registrieren und Dir neben Email, Bankdaten und Penisgröße alle möglichen Daten übermitteln.

    Alternativ könntest Du aber auch versuchen, über mojomag Stories vor Entstehung zu crowdfunden. Beispielsweise: Hallo Leute, ich will mit Toby und zwei MonkeySex zu Talisker fahren und mit einem Quatercask zurückkommen. Wenn interessiert das? Wir brauchen 5000 EUR und einen Schlosser, der uns einen passenden Fassträger baut.

  • Clemens Gleich meinte am 4. November 2013 um 23:34:

    @uli: Ja Uli, das ist eine hilfreiche Antwort. Danke.

    @Winfried: Genau, ganz simples Bezahlen ist das Muss. Ohne geht gar nicht. Wenn ich selber zehn Felder ausfüllen soll, bin ich schon wieder draußen. Es muss auch ohne Account gehen.

  • Seb meinte am 5. November 2013 um 9:59:

    @Clemens
    Simples Bezahlen ist das A und O. Vom Verbreitungsgrad käme dann wohl nur Paypal in Frage, die ich aber auf Grund ihrer fragwürdigen Politik ausdauernd und mit großer Leidenschaft verachte. Paypal hat übrigens auch ne Abofunktion integriert. 😉

    Das weit aus größere Problem sehe ich eher in der Bereitschaft der User für etwas Geld auszugeben. Das Netz steckt trotz einiger Änderungen immer noch in ner großen Gratismentalität fest. Das guter Content Geld kosten kann, ist noch nicht in ganzer Breite angekommen.

    Ich denke, dass wird die wesentlich größere Herausforderung werden.

  • Tobias meinte am 5. November 2013 um 20:48:

    Da die Artikel bei dir ja immer einen gute Qualitätsstandard haben und mit dem Geld vielleicht auch der Umfang mitsteigt bin ich dabei.
    Der leidige Bezahlweg ist bei mir meist auch das Problem, paypal hab ich genervt aufgegeben aber echte einfache Alternativen fallen mir da auch nicht ein.

    Ich denke einen Versuch ist es wert und Qualitative Beiträge lerne ich im Internet zunehmend zu schätzen, da werfe ich dir selbst als Hungerleiderstudent noch nen Euro in die Blechdose :).

  • Winfried V. Berlepsch meinte am 5. November 2013 um 22:32:

    Apple hat (den Labels) mit iTunes gezeigt, daß Kunden/ User durchaus bereit sind, im Internet für Content zu bezahlen. Sie wollen nur nicht für etwas bezahlen, das sie anderswo einfacher, schneller und billiger/ gratis haben können.

    Paypal ist Mist, aber wie gesagt, verbreitet, einfach und daher leider erste Wahl.

    Das Clemens Content anbietet/ anbieten kann, für den Leute Geld bezahlen (wollen) bezweifle ich ebenfalls nicht. Allein – und ich hoffe, er nimmt‘s mir nicht krumm – das Marketing ist STARK verbesserungswürdig.
    „Gottes Mörder“ ist gut gestartet, aber wenn ich in die Liste der Fans und Sponsoren gucke, dann sind es (fast?) ausschließlich Kollegen, Freunde und langjährige Fans von Clemens bzw. Mojomag. Die sind leider überschaubar und so gerät die Aktion ins Stocken.

    Ab hier kenne ich mich nicht aus, ich weiß nicht, wie man Leser gewinnt – ich bin ja Winzer. Aber ich vermute, es wird ähnlich sein. Kunden/ Leser da abholen, wo sie sind. Bei facebook, youtube, youporn, sport1… Bewegte Bilder eben.
    Ich glaube, daß Videobeiträge mehr Leute anziehen, als Texte. Zumindest im Internet. Text bietet auch Print, bewegte Bilder, Ton und womöglich sogar Interaktion nur das Online-Medium.

    Lieber Clemens, ich weiß, Videos sind aufwändig und teuer, aber wenn wir das Beispiel KTM Superduke R nehmen – ich finde die Karre rundweg scheiße, hässlich, teuer und verachtenswert. Aber Jeremy McWilliams, wie er die Kiste um die Piste drischt? Der Ton (Hear the Beast!)? Die 360° Ansicht vom Tourer-Styling eines 180 PS Monsters der Bergdeutschen? – PORNÖS! Affig! Spacig. Space Monkey – hab‘ mir die Jacke gekauft. Auf der Touren-KTM wird sie hervorragend aussehen.
    Ich will mehr darüber wissen. Ich will sie hören, sehen, fühlen, schmecken. Fix‘ mich an, Dealer, reich mir den Schlüssel, fühl mir den KTM-Spirit in die Venen, fick‘ mein Gehirn, lass‘ mich die Vibrationen eines 1,3 L 2-Zylinders fühlen. Ich will beim Anblick eines Bikes, Autos oder sonstigen „Gadgets“ einen Ständer bekommen, ich will beim vögeln nicht an die Frau sondern an „Das“ denken. Ich will das „ohne-es-bin-ich-nicht-komplett-Gefühl“.

    Es ist okay, wenn Du Werbung für (gute) Produkte machst. Lass‘ Dich bezahlen von den Herstellern. Sag‘ es nur vorweg und betone, daß Du es trotzdem gut findest, was Du da testest. Du bist authentisch und das ist Dein Kapital.

    DU kannst das. Du bist grandios vor der Kamera und beim Schreiben. Verkauf‘ das!

    • Clemens Gleich meinte am 6. November 2013 um 18:43:

      Sorry, Winfried, Akismet hat Dich als Spam aussortiert (Grund unbekannt). Weil ich zufällig am Schrauben bin, hab ichs gesehen. Zu Deinen Punkten: Erstmal freut mich natürlich Dein positives Feedback. Das mit der Vermarktung beobachtest Du richtig. Der Grund ist einfach, dass Vermarktung/Werbung praktisch nie der Selbstläufer ist, als den sich die meisten das vorstellen. Da fließt sehr viel Zeit rein. Bei Verlagen sind das Vollzeitstellen. Abgesehen davon, dass ich kein besonders guter Werber bin, weil ich ungern Leute nerve, stellt sich ein sehr einfaches Ressourcenproblem: Ich kann X Stunden mit Werben verbringen (was ich wie gesagt ned super kann und mich erstmal Kohle kostet) oder ich kann Artikel/Videos/whatever produzieren (was ich besser kann und was mir Geld einbringt). Da ist dann Zweiteres immer die sinnvollere Zeitinvestition. Der Tag hat selbst mit Red Bull nur 24 Stunden.

      Bei den Videos werden wir demnächst ein Sendungsexperiment starten, weil ich ja tatsächlich Bock drauf hab. Just you wait.

  • Philipp meinte am 6. November 2013 um 18:14:

    Es MUSS einfach und schnell sein.
    Ideal fände ich wenn der Betrag frei wählbar wäre, ich denke es sind eher 3 Leute bereit sind 0,50€ einzuwerfen als das einer bereit ist 1€ einzuwerfen.

    Ich würde was einwerfen, hab ja schon deine 2 eBooks bei Amazon gekauft und auch ein paar € bei deinem Buch gefounded (normalerweise würde ich so einen Quatsch wie Science-Fiction Romane ja niemals unterstützen).

  • Winfried V. Berlepsch meinte am 6. November 2013 um 19:53:

    Es ist Freitag Morgen, 7:30 Uhr. Ich war um 0:30 Uhr zu Hause und um 1 Uhr im Bett, nur um 6 Stunden später wieder im gleichen Kellerloch zu stehen. Es ist die 5. oder 6. Woche ohne Freitzeit und mit wenig Schlaf und ich habe meine erste Dose Red Bull intus.

    Der BigBoss macht Witze (Na Jungs, endlich Wochenende, was? Hahaha) und erzählt, daß er ja nun auch auf Messe müsste und 4-5 Stunden Wein ausschenken sei ja auch „streng“. Aber der Verkauf sei eben auch ein Teil des Geschäfts. Mindestens 50%. Eher mehr. Wein machen sei da ja doch recht einfach.

    Die eine, verschlafene und Red Bull umnebelte Hälfte von mir ist fassungslos und mordlüstern. Dir andere gibt ihm Recht.

    Es bringt nix, sich für etwas den Arsch aufzureißen, wenn man es nicht richtig vermarktet. Und verkauft. Ich erinnere an Dein Beispiel Aprillia / BMW.

    Ich glaube außerdem, daß Du Werbung kannst, zumindest hast Du gute Ideen. Mit der Umsetzung und dem direkten Leute Nerven, betraust Du Leute, die das können oder privat sowieso immer und jederzeit tun (*wink*).

    Es gibt verdammt gute Werbung und ja, die Arbeit, die drin steckt, ist immens.

    Aber wenn Du von dem, was Dir Spass macht, leben willst, dann müssen (mehr) Leute von Dir erfahren und nicht die nur die üblichen verstrahlten.

    I know, what I‘m Talking about. Starting 2014. You‘ll see!

    • Clemens Gleich meinte am 6. November 2013 um 21:22:

      Schau: Du hast im Prinzip recht. Aber klappen wir doch das Beispiel BMW und Aprilia aus: Aprilia hat Berge an Geld in der SBK-WM verbrannt, wurde Weltmeister und verbrannte weitere Berge Geld damit, Anzeigen zu schalten mit diesem Gewinn. Die Werbung war sogar gut gemacht: Max Biaggi, frischgebackener Weltmeister, reicht einen Zündschlüssel in Richtung Leser. Claim drüber: „Jetzt bist du dran.“ Gute Idee, sauber umgesetzt.

      Was hat es ihnen gebracht? Nüscht. Werbung und PR sind sehr knifflige Gebiete chaotischer Einflüsse, in denen man ohne Vorsicht sofort ansatzlos sein ganzes Geld verspielt hat. Gute Leute in der Werbung kriegen für mein Empfinden zu Recht viel Geld bezahlt. Ich mache ja tatsächlich gelegentlich Werbung, erst letzte Woche wieder, und vielleicht magst Recht haben mit dem Werbung können, denn Leute bezahlen mich dafür. Ich glaube zumindest, dass ich ein bisschen Gespür erworben habe. Und mein Gespür sagt mir, es ist sinnvoller, konservativ in die Marke zu pumpen (ja, wie es BMW tut), wenn man keine Ressourcen hat. Das ist das, was ich versuche. Ach ja, und ich habe reale Beispiele davon, was wie auf Drehzahl kam und was nicht.

      Du wirst mit Deinem neuen Projekt auch selbst sehr viele Dinge aus erster Hand erleben, die man sich vorher einfach anders vorstellt. Aber da können wir ja zur gegebenen Zeit dann redend einen Kaffee drüber trinken.

  • Winfried V. Berlepsch meinte am 7. November 2013 um 6:26:

    Gute Werbung verkauft natürlich (dauerhaft) kein „schlechtes“ Produkt. Aprillia ist „Hardcore“, das wollen „Alle“, kaufen es aber nicht. BMW ist absolut und zu 100% „Softcore“ , was angeblich keiner von den harten Jungs will, aber am Ende kauft.

    Das meine ich mit Deiner Reichweite. Du bist gut, in dem was Du machst und Du solltest das auch weiterhin machen. Aber mit offizieller Subjektivität bist Du eben Niesche und wirst es bleiben.

    Die Deutschen bestellen Ehrlichkeit, Offenheit und Verlässlichkeit und wählen Merkel. Egal, wie grottig die PR ist und wie wenig von dem, was sie eigentlich wollen, dann geliefert wird.

    Ob Du also mit konservativem Marketing ein nicht-konservativen Clemena vermarkten kannst, wage ich zu bezweifeln. Aber ich Ende hier und melde mich, wenn ich eigene Erfahrungen vorweisen kann. Oder Kaffee brauche. Ich muss sowieso nach Stuttgart, sobald mein Postapokalyptischer, insektoider Tourenrollator des Grauens im Laden steht.

  • Clemens Gleich meinte am 7. November 2013 um 11:58:

    @Winfried V. Berlepsch: „Konservatives Marketing“ bedeutet, konservativ mit Ressourcen umgehen, nicht an eine konservative Zielgruppe vermarkten. Das Wichtigste ist eh: Es gibt ein Maximum an Werbertun, das ich verkrafte, bevor ich wieder an den Sachen schrauben muss, um die es eigentlich geht.

    Das einzige Patentrezept für Online ist ja: Relentless Drehzahl erzeugen. Da hätte ich ja mehr Spaß dran als relentless zu werben. Aber schaun wir einfach mal.

  • sinsser meinte am 7. November 2013 um 13:36:

    Werbung ist zumindest für meine Generation Ü40 einfach nur nervtötend und IMO völlig überbewertet.
    PR ist wichtig, also die Darstellung der Marke.
    Für was stehe ich als KTM, als BMW, als Audi.
    Das sehe ich ein.

    Werbung für ein Produkt ist – außer vielleicht für leicht beeinflussbare Primaten und Kinder – überflüssig. Ich kaufe mir mein -sagen wir – Deoroller oder Motorrad nicht nach dem, was mir im Vorabendprogramm oder in den Printmedien dauernd um die Ohren gehauen wird, sondern das, was ich für mich als das beste Produkt ausgesiebt habe.
    Die Kaufentscheidung fällt immer noch vor Ort und nicht am Abend davor im Fernsehen.

    Sogar ein Beispiel für die Kontraproduktivität von nervender Werbung kann ich da noch geben:
    Ich liebe Süßes, und besonders auch Duplo. Die haben aber über eine lange Zeit (vielleicht immer noch, ich schaue grundsätzlich kein Privatfernsehen mehr – außer sport1) eine Werbung gemacht, die derart die menschliche Restintelligenz beleidigt hat, dass ich jahrelang kein Duplo gekauft habe.
    Selbstkasteiung, okay. Egal.
    Ich HASSE diese ständige Werbe-Belullerung allerorten!
    Hat man vielleicht an meiner subjektiven Darstellung gemerkt :o)

  • Andreas meinte am 8. November 2013 um 21:01:

    Cool, bin dabei. Die Frage ist aber welches ist die einfachste Bezahlmethode und wo sind die meisten Leute angemeldet?

    Schwieriges Thema bin aber bei deiner Schreibe sofort bereit zu zahlen.
    Fand aber auch das Abosystem von „Hell for Leather“ gut und habe dafür gerne bezahlt.

  • moppedfahren meinte am 9. Januar 2014 um 9:12:

    Ist Flattr (http://flattr.com/) eine Option für dich? Andere Nischenpublikationen, wie z.B. http://metaebene.me/ fahren damit wohl nicht schlecht. Man muss sein Publikum vermutlich zu jeder Form von Spende oder Bezahlung hin erziehen, aber es kann funktionieren, denke ich.

    • Clemens Gleich meinte am 9. Januar 2014 um 11:05:

      Flattr habe ich ausprobiert, als es seinen Boom hatte. Die Ergebnisse waren sehr eindeutig: Es funktioniert nur in der Gadget-Szene. Motorradfahrer melden sich nicht extra bei einem neuen Dienst an, nur weil die Idee gut ist und sie damit was bezahlen können. Kannst hierzu auch Marc Schieferdecker fragen, der zur selben Zeit die selben Erfahrungen gemacht hat. Ne, die Bezahlung muss extrem einfach sein, einfacher als ein Konto bei Flattr erstellen zu müssen und verstehen müssen, wie das alles gedacht ist.

  • moppedfahren meinte am 9. Januar 2014 um 15:09:

    (Hatte zu spät gesehen, dass der flattr-Vorschlag redundand war. Nett, dass du trotzdem antwortest.)

    Stimmt, Flattr ist bei anderen Themenfeldern sicher stärker und das indirekte Verteilungskonzept erschließt sich nicht notwendigerweise auf den ersten Blick. Irgendein Dienst wird es aber am Ende doch immer sein, oder? Micropayments müssen bequem und schnell funktionieren, damit die Nutzer sie annehmen. Wenige Leute werden für einen Euro oder weniger ihr Homebanking-Interface klicken, sich einloggen, die TAN-Liste rauskramen und eine Überweisung runtertippern. Du brauchst also eine Bezahlplattform, bei der deine Zielgruppe schon Accounts hat. Eigentlich also sowas wie Amazon OneClick oder PayPal, mit breiter user base und unaufwändig. Nur vielleicht mit netterem Gebührenmodell. Vermutlich macht es am Ende die richtige Mischung aus Fundingformen, vorausgesetzt, die Motivation stimmt. Wie man an crowdfunded journalism-Plattformen, wie spot.us sehen kann, ist letzteres gar nicht so trivial, funktioniert (noch) nicht gut und anscheinend auch nicht für alle Themen (vgl. auch http://www.academia.edu/2537291/Crowd-Funded_Journalism_The_Case_of_Spot.Us).

    • Clemens Gleich meinte am 9. Januar 2014 um 19:51:

      Genau, es wird auf die üblichen, einfachsten Kandidaten hinauslaufen, die Du genannt hast. Die kosten mich als Betreiber zwar über die Maßen Gebühren, aber mehr als das Einfachste, Schnellste kann und will ich einem Leser nicht antun.

  • Dirk Klatt meinte am 10. Januar 2014 um 14:49:

    @Clemens Gleich: Ich wollte doch glatt einen winzigen Beitrag zu Deiner Zukunft leisten und mir Dein Werk „Die besten Kraftradgeschichten“ bei Amazon ordern.
    Das gab‘s leider nur als Download. Als alter, konservativer und sinnlicher Mensch hätte ich aber gern was für‘s Regal in gebundener Form. Ich mag keine Downloads. Gibt es Deine Werke überhaupt gebunden?

  • Clemens Gleich meinte am 10. Januar 2014 um 15:29:

    @Dirk Klatt: Ja, Du kannst den Roman (Pikmo…) gebunden kaufen. Dieses Angebot ist auch Deine Erklärung, warum es die anderen Sachen nur digital gibt: Es gibt immer viel Geschrei „mach ein Papierbuch“, aber die letztendlichen Käufe sind so gering, dass sich der Aufwand in keiner Weise lohnt. Sorry. Dachte ich auch nicht, ist aber so.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert